23. April 2007

Neues Gesetz soll Pädophile stoppen

Endlich will Schweden dem Beispiel Grossbritanniens folgen und es unter Strafe stellen, wenn Erwachsene mit sexuellen Absichten unter falscher Identität Kontakt mit Kindern im Internet aufnehmen.

Ein entsprechender Gesetzesentwurf wird heute Justizministerin Beatrice Ask (m) vorgelegt. Einer Untersuchung des Rats zur Vorbeugung von Verbrechen (BRÅ) zufolge, gaben bei einer Untersuchung 50% aller befragten Mädchen in der neunten Klasse an, dass sie im Internet schon einmal von Männern wegen sexueller Dinge angesprochen worden seien.

Der schwedische Entwurf geht weiter als der britische, in dem er bereits die Kontaktanbahnung, die meistens unter vorgetäuschter Identität eines mit dem Kind Gleichaltrigen geschieht, schon unter Strafe stellen wird.

Eine sehr gute Initiative. Allerdings dürfte die Zahl der Straftaten, die in Schweden begangen werden, so immens hoch sein, dass man sich fragen muss, wie die Strafverfolgung in der Praxis aussehen soll. Grooming, wie der Straftatbestand im Englischen heisst, ist so umfassend, dass die schwedische Polizei mit ihren bescheidenen Ressourcen wohl kaum von den STraftätern ernst genommen werden muss.

Heute arbeiten schon viel zu wenige schwedische Polizisten gegen Kinderpornographie im Internet. Ein weiteres eminentes Problem ist juristischer Natur: Es wird sehr schwer zu beweisen sein, dass sexuelle Absichten vorliegen. Man braucht die lückenlose Zusammenarbeit aller Chatseiten für Jugendliche und Kinder von Lunarstorm und Habbo und so weiter.

UUnd man braucht empfindliche Strafmasse für Verbrechen dieser Art.

Eltern müssen nicht mehr nur um ihre Kinder fürchten, wenn sie auf dem Hof oder in der Nachbarschaft spielen, sondern auch, wenn sie in ihrem eigenen Zimmer sitzen. Ich kann allen Vätern und Müttern nur raten, unbedingt darauf zu achten, auf welchen Internetseiten ihre Kinder surfen. Wenn es interaktive Portale sind, auf denen man mit anderen kommunizieren kann, sollte man dringlichst mit dem Kind Zeit vor dem PC verbringen und es über alle Gefahren aufklären. Manche Eltern verbieten solche Seiten einfach oder sperren den Browser des Computers, das geht natürlich auch.

Keine Kommentare: