Schon lange hat die Finanzkrise auch Schweden erreicht. Der Teil unserer zukünftigen Pensionen, der durch Aktienfonds finanziert werden soll, ist in den letzten drei Monaten um 30-50% gefallen. Häuser und Wohnungen auch in den drei Grossstadtgebieten Stockholm, Göteborg und Malmö sind billiger geworden und viele Objekte finden zur Zeit auch nach dem fünften oder sechsten Besichtigungstermin immer noch keine Käufer, obwohl sie in attraktiven Gebieten liegen.
Allenthalben hagelt es Kündigungen und die konservative Regierung Reinfeldt wächst zwar in diesen Krisenzeiten wieder in der Wählergunst, was mehr an der uneins agierenden Opposition liegt als an den konkreten Leistungen des eher blassen Reinfeldt. Schon kurz nach Regierungsantritt 2006 haben die vier bürgerlichen Parteien massive Einschnitte in die Arbeitslosenversicherung vorgenommen und die Bedingungen für Arbeitssuchende verschärft - im angeblichen Glauben, dass dies schnellstens Arbeitsplätze schaffen würde.
Nun, wo immer mehr Schweden arbeitslos werden, fallen sie nicht in ein soziales Netz, sondern sehr schnell hindurch. Die Arbeitslosenversicherung zahlt allen maximal ca. 1.000 € netto monatlich - bitter, wenn man Familienvater oder -mutter ist und ein durch Strom beheiztes Haus abzahlen muss und einem nicht einmal der Volvo Kombi in der Garage gehört.
Apropos. Nun sind die beiden Aushängeschilder schwedischer Industrie zu verkaufen. Volvo hatte bereits vor Wochen angekündigt, dass man nicht zuletzt aufgrund ständig sinkender Verkaufszahlen hunderte Menschen entlassen muss. Ford will Volvo loswerden, die Interessenten stehen nicht gerade Schlange, ein Unternehmen zu kaufen, das zwar sichere Autos baut, es aber versäumt hat, auf ökologische Autos zu setzen.
Heute meldet nun auch General Motors, dass man den anderen schwedischen Autohersteller Saab am liebsten heute als morgen loswerden möchte. Die schwedische Wirtschaft befindet sich im freien Fall.
2. Dezember 2008
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