31. Juli 2007

Glenn Hysén passt Schwulen nicht

Eine Woche lang ist ganz Stockholm schwul und lesbisch. Es ist PRIDE-Festival, man ist stolz anders, cooler zu sein als die langweiligen Heteros. Und so kann man zum Beispiel statt mit Stöcken mit Dildos in verschiedenen Farben auf Klötze werfen. Wow, wie anders und lustig.

Jedes Jahr wird von den Organisatoren eine Person ausgesucht, die das kommerzielle Spektakel eröffnen darf.

In diesem Jahr fiel die Wahl auf den Ex-Fussballprofi Glenn Hysén zumal das Motto "Sport" ist.

Hysén passt aber einigen Schwulen nicht in den Kram, weil er angeblich vor einigen Jahren jemanden, der ihn auf einem öffentlichen Klo befummeln wollte, eine runtergehausen hat.

Eine Frau, die von einem Mann begrapscht wird, und diesem eine Ohrfeige gibt, wird gemeinhin beklatscht. Ein Mann, der sich wehrt, weil ihm ein anderer an die Hose greift, hat es da offensichtlich schwerer. Liebe Schwule, gebt dem Mann eine Chance! Er ist einer der Machos in der Sportexpertenszene, aber wie sang schon dereinst Joe Jackson: "All the gays are macho, can't you see the leather shine."

30. Juli 2007

Ingmar Bergman ist tot

Heute starb im Alter von 89 Jahren der Film- und Theaterregisseur Ingmar Bergman.

Die norwegische Schauspielerin und ehemalige Leiterin des Schwedischen Filminstituts: "Er war der grösste Künstler, den Schweden hatte."

Dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Die Bedeutung Bergmans für den schwedischen wie den internationalen Film ist gigantisch. Der Schwede drehte teils sehr schwierige, schwer zugängliche Filme, wenn man an "Szenen einer Ehe" oder "Von Angesicht zu Angesicht" denkt.

Der Film, der mir persönlich am stärksten in Erinnerung bleiben wird, ist "Fanny und Alexander", die Geschichte jener beiden Kinder, die nach neuerlicher Heirat ihrer Mutter in ein christlich fundamentalistisches Vaterhaus gelangen und furchtbare Seelenwualen durchleiden müssen. Am Ende gibt es mit dem Weihnachtsfest bei der ursprünglichen Familie, nach der Flucht aus dem Haus des Pastors, ein opulentes Fest und grossartige Bilder.

Ingmar Bergman war in den letzten Jahren sehr gebrechlich und hat dennoch immer wieder für das Theater gearbeitet. Vor 20 Jahren konnte ich am Königlich Dramatischen Theater seine kongeniale Inszenierung von Eugene O'Neills "Eines Langen Tages Reise in die Nacht" mit so wunderbaren Schauspielern wie Jarl Kulle, Bibi Andresson und Thommy Berggren erleben.

Bergman musste in den 70er Jahren wegen einer Steuergeschichte nach Deutschland ins "Exil" und arbeitete einige Jahre in München. In dieser Zeit enstand auch sein Film "Das Schlangenei" mit seiner einstigen Lebensgefährtin Liv Ullman und David Carradine.

Mit Ingmar Bergman hat Schweden wirklich seinen weltweit renommiertesten Künstler verloren.

Deutschen-Invasion in Stockholm


Beim Spaziergang durch meinen Stadtteil sah ich die Rubrik der Gratiszeitung City: "Deshalb invadieren Deutsche Stockholm". Armes Stockholm. Im Zweiten Weltkrieg noch von einer deutschen Invasion verschont geblieben, findet sie nun also 62 Jahre nach dem Krieg statt.

Man fühlte sich an die schlimmen Schlagzeilen britischer Zeitungen nach dem deutschen 9:0 gegen Saudi-Arabien bei der Fussball-WM 2002 erinnert: "Die deutschen Panzer rollen wieder" titelte damals die SUN.

In der Ausgabe von City steht dann die Überschrift: "Der Deutsche kommt", was einen wieder an die Warnungen der Grossmütter vor dem Russen erinnert.

Der Artikel selbst berichtet dann darüber, dass immer mehr deutsche Touristen nach Stockholm kommen und etwa 5.000 Deutsche jährlich in Schweden einwandern und sich dort sehr schnell die schwedische Sprache aneignen. Negativklischees tauchen nicht auf, aber die Überschriften hätte man sich sparen können. In einer Liste werden bekannte deutsche Einwanderer nach Schweden aufgelistet. An erster Stelle Königin Silvia, gefolgt von Peter Antoine, über den HansBaer zuletzt in seinem Blog geschrieben hat. Leider tauchen weder er noch ich in der Liste auf, sondern unter anderem auch die "Expedition Robinson"-Teilnehmerin Hildegard Krebbs (62)...

Stockholm will Kaninchen ausrotten


Die Stadt Stockholm hat genug von den wilden Kaninchen in den Parks. Jetzt soll grossangelegt Jagd auf die kleinen braunen Nager gemacht werden.

Tommy Tuvunger schiesst mit seinem Arbeitskollegen jährlich einige tausend Kaninchen. Toller Job.

Magnus Björkman, der bei der Stadtverwaltung arbeitet, gibt unumwundern zu, dass man die Kaninchen in der Innenstadt gerne ausrotten möchte.

Kaninchen vermehren sich nun mal wie die Kaninchen und richten in grösserer Zahl beträchtliche Schäden in den Parks der Stadt an.

Ich habe gestern aus meinem Fenster einen Rehbock gesehen. Liebe Stadtverwaltung, lasst bitte wenigstens den weiterleben!

29. Juli 2007

Sonntagabend

Irak hat die Asienmeisterschaften im Männerfussball gewonnen und tausende von Irakern feiern nun am Sergels torg in Stockholm diesen Titel. Dagens Nyheter berichtet im Internet an erster Stelle. Das Ergebnis dieses Spiels gegen Saudi-Arabien (1:0) interessiert mich überhaupt nicht. Viele Iraker sprechen die Reporter von DN an und sagen, dieser Sieg sei auch ein Sieg über den von Saudi-Arabien in Irak finanzierten Terrorismus. Ja, wenn das so einfach wäre, dass man Autobomben mit einem Fussballspiel beenden und besiegen könnte. Dann sollten wir allenthalben nur noch Fussballspiele arrangieren.


Ein deutscher Tourist ist gestern in Värmland ertrunken
. Auf eine Kanutour auf dem See Stora Bör kam heftiger Wind auf, das Paar wollte kehrt machen und an Land zurückfahren, aber zu spät. Die Frau sah ihren Mann nach einer halben Stunde Schwimmen ertrinken und konnte sich selbst nach ca. zwei Stunden an Land retten. Die Frau war verständlicherweise in einem Schockzustand, lehnte aber externe Hilfe ab. Leider überschätzen viele Touristen oft ihre Fähigkeiten und begeben sich auf Gewässer, die ihrem Können überhaupt nicht entsprechen. Die Gefahren werden unterschätzt und heruntergespielt. Tragisch.

Der Spanier ALberto Contador hat die Tour de France gewonnen. Hoffen wir, dass alle Körperflüssigkeiten frei von unzulässigen Substanzen sind.

Die Männer von Hammarby haben sich überraschend in der Quali für den Europacup mit 0:0 und auswärts 1:1 gegen den FC Utrecht durchgesetzt. Die UEFA bewertet die Klasse der schwedischen Liga mit dem 29. Platz in Europa. Trotzdem kosten die Tickets für Ligaspiele ca. 25 €, wohingegen die Frauen für 6-8 € zu sehen sind und in der besten Liga der Welt kicken.

Und die schlechteste Nachricht zum Schluss.
Der Verbrechen vorbeugende Rat (BRÅ), der die schwedische Kriminalstatistik überwacht, gibt einen markanten Anstieg von Vergewaltigungen im ersten Halbjahr 2007 bekannt. 17% mehr vollzogene Vergewaltigungen im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr und 31% mehr Vergewaltigungsversuche. Insgesamt 1517 Vergewaltigungen an Frauen über 15 wurden vollzogen, das sind etwa 8 pro Tag.

Nur wenige Fälle führen zu einer Verurteilung.

Schwedens populärste Blogs

In Schweden wird im Verhältnis mehr gebloggt als in Deutschland. In allen technologischen Entwicklungen waren die Skandinavier Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten voraus.

Als Lothar Späth erstmals in Korea Mobiltelefone sah und ein Mitglied seiner Delegation fragte: "Ja händie do ka Schnur dra?" und somit den Begriff Handy erfand, waren Mobiltelefone in Schweden und Finnland schon recht verbreitet. Ähnlich ging es mit dem Internet.

Und dass KaZaa und Skype aus Schweden kamen, Chat und Linux aus Finnland, ist auch nicht sonderlich überraschend.

Was bloggen die Schweden? Und welche Blogs werden gern gelesen und kommentiert?

Ein paar will ich in nächster Zeit vorstellen, animiert durch einen DN-Artikel über die Familie Schulman, deren Söhne Calle und Max sowie Max (oder Calles?) künftige Frau Katrin die meistgelesenen individuellen Blogs in Schweden schreiben.

Alle drei gehören zur Szene um die Bussi-Gesellschaft am Stockholmer Stureplan, wo sich silikonbrüstige Teens und Twens mit Prinzessinnen und Schwerverbrechern verbrüdern und eben nicht "lagom" sind wie das restliche so bescheidene Land.

Katrin hat Durchfall. Calle war letzte Woche so geil wie lange nicht mehr auf eine Frau. Katrin schreibt verständlicherweise nur über ihre Hochzeit im Heimatland Polen, Pediküre, Gesichtsmasken.. Die Hochzeit wird seit dem 02. Januar akribischst vorbereitet. Das Blog von Katrin Zytomierska, künftige Schulman (kann man sicher besser aussprechen) heisst im Übrigen "Fuck you right back". Nach der Lektüre einiger Posts würde ich dazu sagen. "Fuck yourself". Wer mal reinschauen möchte: Fuck you right back.

Die Blogs, die ich hier vorstellen möchte, sind nicht unbedingt so vielgelesen und kommentiert wie die zuvor genannten.

Aber auf meiner Blogroll befindet sich schon lange Johanna Nylanders Blog "Frihet, fildelning och feminism". Johanna ist eine 20-Jährige Studentin aus Skövde, die Computerspiele studiert, sowas geht in Schweden. Politisch bin ich nicht immer Johannas Meinung, aber immerhin hat man hier ein Beispiel für eine wirklich reflektierende junge Frau, die auch Inhalte vermitteln möchte. Johanna gehört zu den meistgelesenen Bloggern in Schweden.

Blick in die Zeitung

Ab Mittwoch, den 1. August, ist es wieder so weit. Die von den Sozialdemokraten und Grünen in Stockholm in der vorigen Legislaturperiode eingeführte "Gedrängesteuer" (trängselskatt) für die Ein- und Ausfahrt in die Stockholmer Innenstadt wird wieder eingeführt.

Was hatte das bürgerliche Lager dagegen gewettert und versucht seine Wähler zu mobilisieren. Frei nach dem in Deutschland einst gegen gepla nte Tempolimits verwendeten Slogan "Freie Fahrt für freie Bürger".

Nun schreibt Svenska Dagbladet
, das die meisten Stockholmer die fälligen Gebühren nicht wie erhofft im Rahmen von Fahrten zur Arbeit von der Steuer absetzen können. Und das ist gut so. Ich hielt den Namen "Gedrängesteuer" von Anfang an für falsch. Es handelt sich um eine legitime Umweltabgabe in einer Zeit, in der nun wirklich alle wissen, wie schädlich Autos für die Umwelt sind.

Im Göteborger Stadtteil Hisingen wurde die Leiche eines Mannes gefunden. Nach Angaben anderer Medien ist davon auszugehen, dass der Mann erschossen wurde. Identität noch nicht geklärt.

In England regnet es unaufhörlich
. Schon als ich vor vier Wochen in London war, standen Teile im Süden völlig unter Wasser. Über 300.000 Menschen haben keinen Zugang zu Trinkwasser. Katastrophe. Aber wir fahren munter weiter Auto und beschweren uns, dass wir Fahrten in die Stockholmer Innenstadt nicht von der Steuer absetzen können. Der Mensch ist bedingt lernfähig. "Die Erde ist freundlich, warum wir eigentlich nicht," singt Grönemeyer in seinem "Stück vom Himmel". Recht hat er.

Ein verkorkster Sommer in jeder Hinsicht. Wettermässig sowieso. Dagens Nyheter verspricht, dass am nächsten Wochenende vielleicht doch etwas Sonne kommt. Die Prognosen sind aber nicht sicher. Vielleicht...


Die Taliban wollen nun nicht mehr über das Schicksal der koreanischen Geiseln in Afghanistan verhandeln
. Gefangene freilassen oder wir ermorden die Geiseln, ist die Aussage der Steinzeitterroristen, die offensichtlich immer weiter und immer wieder an Waffen und Munition unserer Zeit kommen.

In Stockholm beginnt morgen das Schwulen-, Lesben- und Transfestival Pride
. Eine Woche lang werden uns zehntausende von Homosexuellen und Transsexuellen auf amüsante Weise minütlich sagen, dass sie schwul oder lesbisch sind. Klasse. Aber das interessiert mich lediglich peripher. Wundern tut einen nur, dass die Medien daraus so ein gigantisches Ereignis machen. Die Homophoben, die Schwule und Lesben hassen und der Auffassung sind, dass es sich bei Homosexualität um eine Krankheit handelt oder gar wie etwa in Iran für die Todesstrafe für Homosexualität optieren, werden durch ein buntes Festival, in dem Menschen ihre Sexualität zur Schau stellen, kaum vom Toleranzgedanken gepackt werden. Vielleicht sollte es auch ein Heterofestival geben, in dem sich Heteros auf Umzügen und bei Festveranstaltungen hemmungslos die Kante geben und rummachen. Aber irgendwie fehlt mir dazu die Lust. Vielleicht bekommt man auch einen Kick davon, seine Sexualität zur Schau zu stellen. Oder das Ganze ist eventuell auch nichts anderes als geschickter Kommerz. Kohle machen. Einstellungen verändert das nicht.

Sofia Sjöö erzählt DN von den Problemen homosexueller Sportler und deren Schwierigkeiten in einer Szene ein Coming Out zu haben, die regelmässig in Umkleidekabinen und Duschen Schwulen- und Lesbenwitze drischt. Bei Männern sicher ein grösseres Problem. Es gibt einfach keine schwulen Fussballer. Wer Fussball spielt, muss Mann sein. Dagegen kenne ich einige fussballspielende Frauen, die lesbisch sind. Aber das interessiert mich auch nur peripher. Jedem das Seine im eigenen Schlafzimmer. Solange niemand zu Schaden kommt. Ob hetero, schwul oder lesbisch. Enzensberger, der grosse deutsche Dichter, hat mal zum Thema Ausländerfeindlichkeit in Deutschland polemisiert und sinngemäss gesagt, es gäbe nette Deutsche und deutsche Arschlöcher. Und ebenso gäbe es nette Ausländer und ausländische Arschlöcher. Gleiches gilt für Heteros und Homos. Who cares?

Dave Matthews Band: Cortez The Killer

In Amerika seit Jahren absolute Superstars, in Europa vergleichsweise nur einem relativ kleinen Kreis von Musikfreunden bekannt, ist die Dave Matthews Band.

Matthews wurde 1967 in Johannesburg (Südafrika) geboren, kam schon im Alter von zwei Jahren nach New York macht seit Anfang der 90er Jahre professionell Musik und spielte Ende des letzten Jahrtausends im Vorprogramm der Rolling Stones.

Er lebt heute in der Nähe von Scottsdale, Virginia.

Seine Band ist für mich, der seine Konzerte bislang leider nur aus dem Internet und von CDs und DVDs kennt, einer der besten Live-Acts überhaupt in der aktuellen Rockmusik. Selber ein exzellenter Gitarrist, hat er unter anderem eine geniale Version von "Love Of My Life" mit Carlos Santana abgeliefert.

Konzerte in den USA finden in grossen Hallen, Stadien statt oder auch schon mal im New Yorker Central Park vor mehr als 100.000 Menschen.

In Amerika kennen vieke die Abkürzung DMB die für Dave Matthews Band steht. Würde mich sehr freuen, wenn wenigstens ein paar Leser von "Frisch gebloggt" mit Dave Matthews etwas Neues kennenlernen.

Hier eine wirklich geniale Coverversion von Neil Youngs "Cortez The Killer", gespielt live im Central Park zusammen mit Warren Haynes.

28. Juli 2007

Ein Fall für Wallander?

Ich lese gerne Krimis und im Moment einen sehr guten, der die Höchstwertung bekommen wird, und den ich hier noch vorstellen werde.

Aber manche Fälle im wirklichen Leben sind so unglaublich, dass nicht einmal Kurt Wallander, Alan Banks, Sherlock Holmes und Philip Marlowe viel dazu einfallen würde.

Ende Juni verhaftete die Polizei in Malmö einen Schönheitschirurgen. Er hatte einer 25-Jährigen Frau den Bauch gestrafft, die sogenannte "Bikini-Linie" wiederhergestellt.

Nach der OP befand sich im Körper der Frau Sperma des Arztes. Der Arzt widersprach und leugnete. Vor einigen Wochen schliesslich ergab eine DNA-Analyse, dass die im Unterleib der Frau "sichergestellten" Spermien dem Arzt zuzuordnen sind.

Die Staatsanwaltschaft klagt auf Vergewaltigung. Der Arzt lässt durch seinen Anwalt ausrichten, dass er keinen Sex mit der Frau gehabt habe und dass er erklären könne, wie seine Spermien in den Unterleib seiner Patientin gelangt seien. Auf diese Erklärung müssen wir allerdings noch ein Weilchen warten.

Der Arzt hatte die U-Haft nun satt und wollte bis zu einer eventuellen Verhandlung auf freien Fuss gesetzt werden, aber der Haftrichter entschied gestern auf zwei weitere Wochen U-Haft, nun aber mit Erleichterungen: Der Arzt darf nun Zeitungen lesen.

Die Klinik hat den Arzt inzwischen angezeigt, weil er die OP an der Frau ohne Anwesenheit von Narkoseärzten durchgeführt hat, was bei dieser Art von Operation zwingend vorgeschrieben ist.

Die 25-Jährige war während der OP lokal betäubt, aber bei Bewusstsein. Sie wird von der Anwältin Elisabeth Massi Fritz vertreten, die zu den besten Anwälten des Landes gehört.

Der Chirurg hatte behauptet
, dass das Narkosemittel in seltenen Fällen zu sexuellen Halluzinationen führen könne und die Frau ebensolche entwickelt habe. Die Anschuldigungen seien falsch. Bleibt abzuwarten, wie sein Sperma in den Unterleib der Frau gekommen ist.

Frisch gebloggt wird über den Ausgang des Falles berichten.

Tall Ships Race


In Stockholm gastieren in diesen letzten Tagen des Sommermonats Juli allerlei Segelschiffe aus der ganzen Welt. Sie nehmen am "Tall Ships Race" teil.

Für eine Landratte wie mich und für viele Mitbewohner der Stadt und die meisten Touristen, die Stockholm zur Zeit bevölkern, vor allem ein optischer Reiz, die teils sehr alten Schiffe in unmittelbarer Umgebung der alten Gebäude zu sehen.

Auf dem Bild, das ich heute Morgen auf dem Weg zu Slussen aufnahm, ein griechischer Viermaster und die Silhouette der Altstadt an der Skeppsbron.

Verletzungsserie reisst nicht ab

Sechs Wochen vor Beginn der Fussballweltmeisterschaft in China hat die schwedische Nationalmannschaft einen weiteren schweren Rückschlag zu verkraften.

Nachdem Stürmerin Josefine Öqvist (Linköping) nach einem Muskelfaserriss schon garantiert für die WM ausfällt, kommt nun die Nachricht, dass auch die unumstrittene Nr. 1 im Tor, Caroline Jönsson (Malmö), nicht an dem Turnier teilnehmen kann.

Zwar hat man in Hedvig Lindahl (Linköping) und/oder Sofia Lundgren (AIK) zwei hervorragende Ersatzleute, aber Jönsson ist für den Rückhalt des Teams von grosser Bedeutung.

Auch der Einsatz von Weltklassestürmerin Hanna Ljungberg (Umeå) steht noch in den Sternen. Unterdessen wurde bekannt, dass die brasilianische Nationalmannschaft vor der WM in Schweden trainieren wird und u.a. gegen Umeå IK spielen wird. Mit Marta und Elaine sind gleich zwei Brasilianerinnen in Diensten des schwedischen Meisters.

Schulmans bloggar - gäsp

Dagens Nyheter vet var pulsen slår och presenterade häromdan Sveriges mest lästa bloggare som tillhör samma familj - Schulman heter dem.

Jag hade aldrig läst en rad inte heller haft dem på min blogroll och efter en titt såg jag att det inte finns nån mening att adda dem. Innehållslös överklasstjat av mer eller mindre uttråkade ynglingar, inte ens roligt som det påstås. Förstår deras mamma som inte tycker om vad dem gör. Kanske borde man skriva lite som de gör.

Typ: "Drack en champagneröl till frukosten och missade Julias samtal som sen SMS:ade o påminde att vi skulle spela golf med Leffe och Annika kl. 14. Sen hörde Luuk av sig och grattade till DN-artikeln o undrade om jag hade lust o göra nästa års melodifestival med honom. Ska ta en funderare."

Men originalet är bättre.

Citat: "Jag har aldrig sett Calle så här kåt, om man bortser från när han för sju år sedan låg med den kvinna som var min flickvän. Då var han kåt, det var han verkligen."

Trekant? Då vaknar svenskarnas fantasi.

Citat ur Katrin blivande fru Schulmans blogg: "Nu har jag fått diaré också." Och det är ju precis vad killarna Schulman och blivande fru Schulman har och gör i sina bloggar. Diaré, fast rätt stavat med två "r".

Men massorna älskar bloggen. Tyvärr är det så att jag aldrig varit frestad av det vad massorna tyckte, tänkte och gillade.

26. Juli 2007

Elf Jahre für Au-Pair-Mord

Der brutale Mord an dem Kindermädchen Jelena Ivanisevic wurde gestern mit einer Haftstrafe von elf Jahren und anschliessender lebenslanger Ausweisung aus Schweden geahndet.

Das Urteil umfasst auch eine Verurteilung wegen einer Vergewaltigung einer anderen jungen Frau in Göteborg und in Anbetracht der Schwere der Verbrechen scheint mir das Urteil recht milde zu sein.

24. Juli 2007

Avskaffa cykling som olympisk gren

Som om det inte räckte fick vi i dag veta att också cykelstjärnan Alexander Vinokurov, en av favoriterna i årets Tour de France, har med största sannolikhet varit dopad.

För några dagar sen spärrades dansken Rasmussen av sitt danska cykelförbund eftersom han aldrig kan testas under träningen.

För lite mer än en vecka sen åkte en tysk från det skandalomsusade tyska teamet T-Mobile fast och och och och...

Cykelsporten på toppnivå är så genomkorrumperad som ingen annan idrottsgren. Tysklands tv-kanaler ARD och ZDF har slutat rapportera om Tour de France. Det är dags nu att stryka alla cykelgrenar från nästa OS i Peking. Vilket exempel ger åkarna till ungdomarna? Ta droger, dopa dig, lura andra och hoppas att du inte blir ertappad.

Sponsorerna borde dra in sina pengar och säga upp kontrakten med åkarna. Att sponsra cykling skadar deras image. Försvinner pengarna kommer de att fundera över sitt ansvarslösa beteende.

Människorättskämpe ger gravid kokerska sparken

Helt otroligt vad man läser i en liten notis i DN. Sting och hans fru har givit kokerskan sparken eftersom hon blev gravid. Därför ska de nu betala ett skadestånd på 330.000 kronor.

Sting som demonstrerade tillsammans med mödrarna på Plaza de Mayo i Buenos Aires och krävde informationer om vad som hänt deras söner. Sting som var en av dem som ville rädda regnskogen.

De mänskliga rättigheterna var så viktigt för honom. Men tydligen inte i privatlivet. Just another pretender. Synd.

Sommartider hej hej, det mesta regnar bort

Sommartid. Semestertid. Drömmar om ett sommarland i vinterlandet. "Sångarna om sommaren", "Sommartider hej hej" och förstås "Sommaren är kort" och i kväll "Allsång på Skansen".

De svenska jordgubbarnna är uppätna, nu finns det bara belgiska kvar som man inte vill ha trots att de inte smakar ett dugg sämre än de inhemska.

Jag är inne i min tredje semestervecka, inte den sista lyckligtvis, och kan konstatera att sommaren har ännu inte börjat och ju mer tiden fortskrider desto mer anar man höstens kalla nätter och vinterns mörka dagar. Deppig?

Lite grann, yes, eftersom sommaren kan vara så vackert i detta konungarika och ställs den in vet man att man måste vänta drygt ett år och sen är man medveten att även nästa års sommar kan gå åt skogen.

En forskargrupp har nu konstaterat ( se DN) att vädret med allt mer nederbörd är människans fel. Jag tror på människan, sjöng Tommy Nilsson i schlagerfestivalen, han kunde ha sjungit en ekologisk variant "Det beror på människan". Det är vi som ligger bakom det här och för att förstå detta skulle det inte ha behövts ännu en rapport för min skull. Också SVD skriver om att vi kommer att få regn, regn, regn.

Men fortfarande finns det många entusiastiska bilägare därute som också i hemmet struntar i att spara energi och vad vet jag som hellre tror på vissa röster i debatten som hävdar att allt detta är så överdrivet, människan har inte någon inverkan på miljön och därför kan vi bete oss som tidigare och ännu värre.

Skärp er, när man tänker på barn och barnbarn och barnbarnsbarn så kommer de att känna av konsekvenserna att deras föräldrar struntade i allt eftersom de ville njuta av det goda livet. Efter mig syndafloden...

Öl på Kvarnen

Tradtionsrika restaurangkrog Kvarnen på Södermalm i Stockholm får fortsätta servera öl och andra alkoholiska drycker till sina gäster. Det har Länsrätten beslutat och går därmed emot Stockholms stad som ville dra in licens för alkoholservering.

Jag kan inte detaljerna i fallet och jag bryr mig inte riktigt, men jag har varit flera gånger på Kvarnen och det är ett av de få ställen i Stockholm med atmosfär och känsla. Det är Hammarbyfansens gamla krog, det är stort och hyggligt och de serverar mycket bra svensk mat, inte heller lätt att hitta i en djungel av mest oigenkännliga blandrätter.

Jag är nöjd att också på hösten kunna ta en öl på Kvarnen.

Äntligen fria efter 8 år

Efter åtta år i fängelse, en dödsdom och sedan en livstidsdom gick det plötsligt väldigt snabbt för de bulgariska sjuksköterskorna och läkaren som blivit fasta i Libyen. Priset har säkert varit ganska högt som man fick betala - pengar direkt i den libyska statskassan och några projekt i skuvården plus ett kanske om ett frihandelsavtal.

Sjuksköterskorna hade dömts för att ha avsiktligt smittat 432 libyska barn med HIV. Många har sagt att barnen inficerades med HIV på grund av dålig hygien på sjukhus i Libyen.

Man kan bara hoppas att Khadafi och andra despoter i världen inte förstår att detta kan vara en lönande affär: Arrestera västlänningar (jag räknar Bulgarien till detta efter medlemskap i EU och NATO) av någon anledning, döma de till döden eller livstid och sedan förhandla med EU om ett eventuellt frisläppande i utbyte mot valuta.

23. Juli 2007

Freddie till West Ham

Det fanns övergångsrykten de senaste månaderna. Nu står det klart att Freddie Ljungberg lämnar Arsenal London och ska spela för West Ham United om en dryg månad. Han undertecknade ett 3-årskontrakt.

Ett av skälen han åberopar, att han visar en viss besvikelse över att Arsenal inte har kunnat hålla sig kvar i toppstriden i ligan och i Europa förbryllar dock lite. Visst har West Ham fyllt på med Scott Parker (27) och Craig Bellamy (38), men jag tror inte att Freddies önskan att spela om ligaguldet och Champions League kan fullföjas i just West Ham. Förra säsongen blev Arsenal 4:a och West Ham hamnade på 15:e plats, bara tre poäng ovanför sträcket.

Han sa att han kommer att sakna Thierry Henry och att det var en sista droppe för hans beslut att lämna Arsenal när det blev klart att Henry sticker mot Spanien, men Freddie själv är 30 och har inte så förfärligt många år kvar i toppen han heller.

I alla fall kan man bara önska honom lycka till, eftersom han är den kanske största profilen Sverige haft på senare år.

Ingen lösning av gatuvåldet

Uppsalapolisen och brottsoffer arbetar på ett nytt sätt för att minska gatuvåldet och etta kan vara modell för hela Sverige, skriver DN i dag.

Att införa en krogbuss och att ge information på brickorna i en hamburgerkedja är dock ingen lösning av gatuvåldet som har ökat drastiskt de senaste åren i Sverige.

Magnus Lindgren som jobbar med projektet vid Uppsala polisen säger till tidningen att mer pengar och hårdare tag är ingen lösning till problemet. Polisen säger sig ha det de behöver.

När man är ute på Stockholms gator syns nästan aldrig poliser och det är många utländska besökare som har lagt märke till detta när de jämför med hemländerna. Om det finns en närvaro av poliser, så minskas risken för oprovocerade våldattacker. Och om det finns nånting att frukta när man slår och sparkar ner människor på öppen gata utan den minsta anledningen, minskas risken ytterligare.

I Sverige är det tyvärr så att de ungdomsgäng eller ungdomar som ger sig på folk och väldigt ofta, allt oftare, förorsakar men för livet ör sina offer, har inga konsekvenser att frukta. Det värsta som kan hända att de döms till socialtjänst under några helger.

Mannen som polisen i Uppsala citerar som ett exempel hur brottsoffer och polis samarbetar för att trygga livet i Uppsala län är fortfarande rädd att gå ut på gatan kvälls- och nattetid.

Projektet i Uppsala är bra, det måste finnas ett tryggt sätt att komma hem när man varit på konsert eller krog eller besökt vänner och bekanta. Men det är bara en pytteliten del och det är inte offrens ansvar att förbättra situationen.

Det är staten som har ett ansvar för att människor kan vara tryggt i samhället. Och därför krävs det mer poliser efter år av neddragningar och det krävs en tydlig markering gentemot brottslingarna att staten inte tolererar våldsbrott. Och denna markering ges bara genom att brottslingarna måste veta att de blir åker in om de ger sig på folk.

22. Juli 2007

Barnporr och hårddiskar

I Sverige är det inte förbjudet att titta på barnporr på nätet. Däremot är det inte lagligt att spara bilder eller filmer på datorn.

Varje år ökas datorernas kapacitet. Var en datorinnehavare som hade en hårddisk på 40 MB i mitten av 1980-talet mycket avancerad, så är vi numera uppe i hårddiskstorlekar på ca. 100 GB. Det finns betydligt större.

I takt med utvecklingen av större hårddiskar har också domstolarnas bedömning på ett "stort innehav av barnpornografi" förändrats.
Bedömde man för några år sen att 1.000 bilder var ett stort innehav så gäller det inte längre. Har man en stor hårddisk så kan man lagra hundratusentals bilder.

Grova barnpornografibrott leder till ett strängare straff. Men kan man lagra hundratusentals bilder på en hårddisk och har "bara" 1.000 bilder på disken är det inte längre grovt i många fall eftersom datorns innehavare kunde ju haft många bilder mer.

Kan detta vara sant? Är våra åklågare och domare så korkade och teknikfixerade att de inte begriper att redan en bild på ett barn som utnyttjas sexuellt är en bild för mycket?

Ein Sonntag im Juli

Ein Sonntag mitten im Sommer. Mal wieder ein Post auf Deutsch, nachdem ich in den letzten Tagen das eine oder andere auf Schwedisch abgesetzt habe. Was daran liegt, dass ich über innen- und aussenpolitische Dinge geschrieben habe, die meiner Ansicht nach nicht so interessant für deutschsprachige Leser sind.

In Dalarö
, idyllisch im Südosten der Provinz Stockholm an der Ostseeküste gelegen, ist heute Morgen ein Motorboot explodiert, das gerade betankt wurde. Dabei sind mindestens vier Kinder verletzt worden, ein Dreijähriges Mädchen wurde schwer verletzt und flog nach Angaben von Augenzeugen durch die Luft. Die Kleine wurde mit einem Hubschrauber ins Astrid-Lindgren-Krankenhaus gebracht. Die Ursache der Explosion ist noch ungeklärt, die Polizei leitete Ermittlungen wegen grober Fahrlässigkeit ein.

In Södertälje, ebenfalls südlich von Stockholm gelegen, hat die Polizei nun zwei Männer festgenommen, die dribgend verdächtigt werden, am letzten Donnerstag einen 26-Jährigen Mann ermordet zu haben. Nach Angaben der Polizei, die in Schweden immer sehr einsilbig ist, handelt es sich möglicherweise um eine Abrechnung unter Kriminellen, die dem Mord zugrunde lag.

Aber in diesen Wochen häufen sich die Meldungen über Morde und Mordversuche, scheinbar ist der Sommer auch hier eine besonders aktive Zeit. Gestern Abend wurde ein 19-Jähriger im südlichen Stockholm erschossen. Die Polizei ist in diesem Fall so verschwiegen, dass sie nicht einmal bekanntgibt, in welchem Stadtteil, in welchem Vorort die Tat begangen wurde.

Nach wie vor fahndet die Polizei in ganz Schweden nach einem 28-Jährigen Mann, der vor einer guten Woche einen 19-Jährigen Mann in Västerås erstochen hat. In diesem Fall hat die Polizei "rikslarm" ausgelöst, "Reichsalarm", was bedeutet, dass jede Polizeidienststelle alarmiert ist und der Fall Priorität hat. Das 19-Jährige Opfer sollte gerade am Tag seiner Ermordung seine schwangere, ebenfalls 19-Jährige Freundin heiraten. Nach unbestätigten Angaben könnte der Anlass zum Mord entweder eine unbeglichene Schuld der Braut in Höhe von ca. 230 € sein oder Kratzer am Auto des Tatverdächtigen.

Und die gute Nachricht zum Schluss. Immer mehr Schweden kaufen sich Häuser in Thailand. Das Leben dort kostet ca. 1/5 von dem, was man in Schweden aufbringen muss, das Wetter ist schön, die Menschen freundlich und friedlich und die Kriminalität ist niedrig. Da macht es nichts, dass das Land seit einem guten Jahr von einer Militärjunta gesteuert wird. Wahrscheinlich sind deren Generäle auch nett.

21. Juli 2007

Inte bara svenskarna är rädda

På en hembygdsgård i Värmland skulle man ha en utställning där tre tuschteckningar av konstnären Lars Vilks som visar profeten Mohamed som en rondellhund ingå.

Av rädsla för eventuelle våldsamma aktioner hemma eller utomlands plockades teckningarna ut ur utsällningen före vernissagen. Men utställningsansvarige Märta Wennerström erkänner att hon är undfallen och att hon tog bort konstverken pga rädsla.

På en del andra bloggar kommenteras detta kritiskt och man skyller på den typisk svenska ryggradslösheten.

Jag förstår att människor blir arga när de ser och läser att yttrandefriheten som är en av grundpelarna av demokratierna i västvärlden håller sakta men säkert på att inskränkas mer och mer.

Men rädslan som ligger bakom detta är begripligt.

Den holländske filmregissören van Gogh mördades, Salman Rushdie lever med en dödsdom sen många år tillbaka, Mohamed-karikatyrerna ledde till storbrål och våldsamma demonstrationer i arabvärlden där danska flaggor brändes.

Germunds blogg som skrivs av en centersympatisör som kritiserar den förra regeringen bl a för att ha varit "islamkramande" skriver i övrigt ett mycket sansat och bra inlägg där han frågar i vilka muslimska länder som inte har separerat religion och stat egentligen mänskliga rättigheter och värden såsom yttrandefrihet, jämlikhet, åsiktsfrihet, rätt att älska människor av samma kön mm mm tillämpas och förekommer.

Germund sympatiserar med ett annat parti än jag och jag tillbakavisar hans påstående att sossarna har varit "islamkramande". Vad skulle motsatsen till detta vara? Men det väsentliga är att Germund och jag kan föra en diskussion där vi säger ifrån varandras åsikter, där vi ändå kan säga att den andre har en poäng och att vi kan ha en respekt ör varandra. Detta kallas demokrati.

Att dra tillbaka några tuschteckningar från en hembygdsgård utanför Karlstad pga rädsla visar att demokratin är i fara.

Där odemokratiska rörelser med utpressning och våld försöker kväva demokratin och yttrandefriheten, måste staten visa med all makt och hårdhet, att den är villig och kapabel att försvara de mänskliga rättigheterna, en del av de är yttrandefriheten.

Sen finns det ju alltid möjlighet för de som störs, såras av konstverk att skrika ut det med ord, att de tycker att det är smaklöst, nedsättande mm mm.

Det är sant att man har förbjudit vissa islamiska föreningar i Tyskland och Frankrike. Men det har inte lett till att människorna där är mindre rädda. Förra året ändrades en teaterföreställning i Tyskland inför premiären av nästan samma anledningar som utställningen i Karlstad.

Så får det inte vara.

Ett krig som inte går att vinna

Enligt talibanerna som har tagit två tyska soldater till fånga så har båda dödats i dag efter tidsfristen har gått ut. Talibanerna krävde ett tillbakadragande av alla 3000 tyska soldater i Afghanistan.

Man säger och skriver "dödats" men faktum är att de har mördats. Allt annat vore eufemistiskt. Deras mördare har samtidigt kidnappad mellan 18-23 sydkoreaner eftersom också Sydkorea har soldater i den internationella fredsbevaranda styrkan i landet.

Sverige har mellan 200 och 300 soldater i Afghanistan. Också dem är i stor fara att bli kidnappad och mördat.

När USA och sina allierade inledde kriget i Afghanistan efter attacken mot New York den 11 september 2001 var den snart över. Talibanerna flydde till gränsområdet till Pakistan och huvudstaden Kabul kunde snabbt intas av internationella styrkar i en allians med olika andra afghaniska trupper som har alla olika mål och syften och dels krigar mot varandra.

Det aktuella dubbelmordet och mycket annat som hänt den senaste tiden visar att både Afghanistan och Irak är krig som inte går att vinna. Afghanistan är ett svår tillgängligt land i bergen och den mäktiga röda Sovjetarmén har under 10 år förgäves försökt att besegra de USA-stödda mudjaheddin, guds krigare, som upprustades till tänderna med vapen från väst.

Om man nu skulle dra tillbaka alla internationella styrkor ur landet, skulle talibanerna snabbt åter erövra makten och införa sin stenåldersdiktatur med förbud på musik, fotboll, med krav på att alla män måste ha skägg, med avrättningar av marginella anledningar mm mm, ett skräckvälde utan like.

Afghanistan, det visar dagens mord, är väldigt långt från fred och demokrati. Det enda som skulle kunna hjälpa är att totalt stoppa vapentillförseln till talibanerna. Men alltför många tjänar pengar på detta och är helt skrupelfria.

Nyheter som denna är så skrämmande eftersom alla alternativ som finns, är fel. Drar man tillbaka trupperna, kommer diktaturen och med den de intenationella träningslägren för terrorister tillbaka. Har man landsmän där som jobbar som fredsbevarande eller rent av humanitär hjälp, riskerar man att de blir kidnappad och mördad.

Vad ska man göra?

TILLÄGG: Nu rapporterar tyska UD att en soldat dog i en hjärtattack och att den andre lever. Och att han kanske inte hölls fången av talibaner utan av en stam sydväst om Kabul.
Det ändrar inte mycket i det mesta som jag skrivit ovan. Engagemanget i Afhganistan, både Sverige och Tyskland och de andra ländernas, är extremt riskfull och leder till förlust av människoliv. Fred kommer inte att finnas, men troligen finns inget alternativ, ett tillbakadragande skulle leda till ännu mera problem och ett fruktansvärt lidande för afghanerna.

19. Juli 2007

Det handlar inte om hetsjakt, Sabuni

Ordföranden i den svenska scoutrörelsen Carin Grundberg-Sandell har i dag på debattplats i DN krävt att man borde kunna se efter om de som till exempel blir fritidsledare och ansvarig för barn inom frivilligorganisationer har dömts för pedofilibrott.

Både idrotts- och ungdomsministern tillbakavisar förslaget och Nyamko Sabuni säger att man inte ska bedriva hetsjakt på människor och att man redan i dag har problem att rekrytera manligt personal till förskolorna.

Men hallå Nyamko, det handlar inte om att någon vill bedriva hetsjakt på män i allmänhet utan att man vill kunna sortera bort människor som har dömts för pedofila brott, som har utnyttjat barn.

Dessa skall inte ha någonting i barn- och ungdomsverksamhet att göra och de flesta föräldrar vill inte ha pedofiler i närheten av sina barn, till exempel i scoutläger där det är vanligt att barn i 7-8-årsåldern börjar sova flera nätter på läger.

Pedofiler ska inte heller söka sig till förskolorna. Och de män som inte är pedofiler, och det är lyckligtvis en ganska stor majoritet, kommer inte att känna att man bedriver hetsjakt på dem.

Problem med för få manligt personal i förskolorna existerar, men det beror inte på pedofilmisstankar utan på alltför låga löner och att samhället fortfarande tycker att män ska inte jobba med småbarn, de ska göra nåt manligt och bli snickare eller rörmokare istället.

Svennis im Sommerloch - Ein Medienphänomen

Sven-Göran Eriksson aus Sunne in Värmland ist 59 Jahre alt. Er heisst wie ein Nachbar, sieht aus wie ein Nachbar und benimmt sich so. Unauffällig, meist höflich, ein klein wenig langweilig.

Im Gegensatz zu den meisten Nachbarn hat Sven-Göran Eriksson aber eine unglaubliche Karriere gemacht. Mit dem IFK Göteborg gewann er den UEFA-Pokal als erste (und letzte) schwedische Mannschaft.

Danach wurde die grosse weite Welt auf Sven-Göran Eriksson aufmerksam. Er wurde Trainer von Mannschaften, deren Namen das Herz von Fussballfans höher schlagen lassen: Benfica Lissabon, der portugiesische Rekordmeister, mit dem er die Meisterschaft in Portugal gewann. AS Rom, mit dem er den italienischen Pokal gewann, AC Florenz (keine Titel), noch einmal Benfica Lissabon, Samporia Genua und Lazio Rom waren seine Stationen, bevor er den Stolz seiner Landsleute ins Unermessliche steigern konnte, als ihm der englische Fussballverband die Trainerschaft antrug. In Italien hatte sich der Schwede ein italienisches Auge erworben.

Längst war der höfliche, unauffällige, aber etwas langweilige Sven-Göran Eriksson "Svennis" für die Schweden geworden. Einer von ihnen, der es geschafft hatte, in die grosse weite Welt zu kommen und dort zu reüssieren.

Als Trainer der englischen Nationalmannschaft war "Svennis" wenig erfolgreich. Fünf Jahre bis 2006 vergingen, in denen das Team wie immer als selbsternannter Favorit bei zwei Weltmeisterschaften und einer Europameisterschaft antrat, aber dann doch, wie immer eigentlich, mehr oder weniger sanglos ausschied. Das einzige Spiel, an das sich die Deutschen erinnern können, ist der fulminante 5:1-Sieg der Engländer unter Svennis in München gegen Deutschland am 01.09.2001. Svennis war gerade ein paar Monate im Amt und nach Blitzkontern schossen Michael Owen (3), Steven Gerrard und Emile Heskey die Tore in einem WM-Qualifikationsspiel für 2002. Und man glaubte, Svennis sei ein Zauberer. Bei der WM im Jahr darauf wurden die Deutschen dann Vize-Weltmeister und England, man muss nachschlagen, scheiterte im Viertelfinale an Brasilien, das eine halbe Stunde mit einem Mann weniger (Ronaldinho) auskommen musste.

Die englische Presse, die Tabloids, können furchtbar sein. The Sun ist die berüchtigste, steht der BILD-Zeitung in keiner Weise nach. Svennis wohnte fünf Jahre in England und hatte nicht nur mit Fussballspielen zu tun, er hatte auch Frauengeschichten. Der unauffällige, höfliche, aber etwas langweilige Mann aus Sunne in Värmland, kommt nämlich fantastisch beim anderen Geschlecht an. Eigentlich seine Privatsache, aber die Tabloids interessierten sich natürlich für alle Geschichtchen und wenn was Schmutziges dran ist, dann um so mehr.

Die Kombination aus beruflichem Misserfolg, den man ihm anlastete, und den ausgewalzten Geschichten des Privatlebens, führte nach der abermals erfolglosen WM 2006 in Deutschland (die Deutschen wurden Dritter und Weltmeister der Herzen, England schied im Viertelfinale im Elfmeterschiessen gegen Portugal aus (das dann von den Deutschen im Spiel um Platz 3 locker mit 3:1 besiegt wurde) zum Rausschmiss. Hat ein Team keinen Erfolg, muss der Trainer gehen. Das ist im Fussball oft so, oft zu Unrecht. Svennis Nachfolger Steve McLaren hat sich auch noch nicht mit Ruhm bekleckert und wird das vermutlich auch nicht tun. Der Fussball jedoch, den Svennis seine "Jungs" spielen liess, zeichnete sich nicht durch Kreativität und Mut aus. Er war mehr auf Sicherheit bedacht und eigentlich sehr konservativ, aber so spielten eigentlich fast alle Teams bei der tollen WM 2006 in Deutschland, an die man sich aber nicht wegen toller Spiele erinnern wird.

Ein Jahr lang nun war der unauffällige, höfliche, bei Frauen sehr erfolgreiche und dann doch nicht so langweilig sein könnende Mann dann arbeitslos. Die schwedischen Medien schrieben einen Schuhkarton voller Artikel und spekulierten, wo denn Svennis nun unterschreiben würde. Angebote soll es viele gegeben haben, massenhaft, von Nationalmannschaften und europäischen Spitzenclubs.

Es wurde Manchester City.
Der ehemalige thailändische Ministerpräsident Thaksin Shinawatra hat eine Aktienmehrheit des Vereins erworben und will ordentlich aus seinem Privatvermögen in den eigentlich dem unteren Mittelmass in England angehörenden Club investieren. Ca. 140 Millionen € soll sich Shinawatra den Spass kosten lassen haben. Roman Abramowitsch hatte für sein Hobby Chelsea mehr als 200 Millionen hingeblättert. Gerüchten zufolge darf Svennis ca. 70 Millionen € in neue Spieler investieren. Einer davon ist der Italiener Bianchi.

In Thailand hat man das dortige Vermögen von Shinawatra (ca. 1,2 Milliarden €) wegen Korruptionsverdachts eingefroren. Er soll sich dort noch vor Gericht wegen angeblichen Machtmissbrauchs und Korruption verantworten.

Als Shinawatra am 19. September 2006 bei den Vereinten Nationen in New York sprechen sollte, übernahm daheim in Bangkok eine Militärjunta die Macht und riet ihm, nicht mehr zurückzukommen. Seitdem lebt Shinawatra im englischen Exil und hat nun endlich auch ein Hobby. Manchester City war dabei aber keine Entscheidung des Herzens. Der Thai hatte vergeblich versucht, zuerst den Fulham FC zu kaufen, dessen Eigentümer Mohamed al Fayed (dem auch das berühmte Kaufhaus Harrods gehört) dann doch die Aktien behalten wollte und danach beim FC Liverpool mitgeboten.

Und auch Svennis, unser unauffällige, etwas langweilige, aber im Fussball und bei Frauen durchaus erfolgreiche Mann aus Värmland, war nicht die erste Wahl als Coach. Eigentlich wollte Shinawatra den Italiener Claudio Ranieri haben, der Parma trainiert hatte. Ranieri wechselte aber statt nach England zum nicht unbekannten Aufsteiger in der Serie A in Italien, zu Juventus Turin. Darüber schreiben die schwedischen Zeitungen interessanterweise fast gar nichts.

Und seitdem Svennis dann auch mit Hasse Backe und seinem alten Assistenten Tord Grip zwei weitere Landsleute als Co-Trainer verpflichtet hat, wird jeder Schritt von den schwedischen Medien mit Argusaugen überwacht. Welche Spieler kauft Svennis? Wie sieht der Kostplan für seien Truppe aus? Welchen Tabellenplatz peilt er mit Man City an?

Das Trainingslager, das Manchester City derzeit in Schweden absolviert, verstärkt den enormen Medienrummel noch weiter, der dem Team und vor allem seinem Trainer im Sportteil der grossen Zeitungen in Schweden täglich bis zu zwei Seiten einbringt.

Aber man muss verstehen, dass nun auch Sommerloch ist. Die schwedische Liga spielt zwar, wird aber von der UEFA europaweit nur als die Nummer 29 eingestuft. Die Nationalmannschaft ist auf gutem Weg, die Quali für die EM zu schaffen, aber bei den Turnieren geht es den Schweden eigentlich immer so wie den Engländern. 2002 Golden Goal-Verlust im Achtelfinale gegen Senegal, 2004 bei der EM Elfmeterschiessen gegen die Niederlande im Viertelfinale verloren und 2006 bei der WM sang- und klanglos gegen Deutschland ausgeschieden (0:2).

Die schwedischen Frauen sind ungleich erfolgreicher und ihre Liga die beste der Welt, aber dafür interessieren sich die Medien und damit auch die Zuschauer kaum. Was nicht in den Medien steht, da geht keiner hin.

Svennis ist ein grosses Thema im Sommerloch, aber ich fürchte er wird es bleiben, auch wenn die Premier League in England in vier Wochen startet und die schwedischen Kinder wieder zur Schule und ihre Eltern wieder zur Arbeit gehen werden.

Vielleicht kann Svennis gar die Magic Four (Chelsea London, Arsenal London, Manchestger United und FC Liverpool) erreichen? Wird er weitere Schweden holen, die ausser Torwart Andreas Isaksson spielen sollen? Wird Man City gar ein Schwedenteam mit 3-4-5 Schweden ("svensklag")? Dazu kommt, dass wir alle Experten sind und schnell mal in einem Artikel einen bolivianischen Verteidiger empfehlen, der in der zweiten italienische Liga spielt oder den grossgewachsenen und kopfballstarken Kameruner und so weiter. Oder einen argentinischen Nationaltorwart. Männerfantasien. Frauen gehen gerne Schuhe shoppen im Kaufhaus, Männer würden gern mal eine Fussballmannschaft zusammenkaufen. Und Svennis als Trainer. Perfekt. Mit dem können wir sogar Schwedisch reden.

All diese Fragen beschäftigen die Medien, nicht nur weil Sommerloch ist, sondern weil der unauffällige, höfliche, aber etwas langweilige, aber im Beruf und beim anderen Geschlecht sehr erfolgreiche Mann nicht nur Eriksson heisst wie so viele andere, sondern weil er auch den Traum von der grossen weiten Welt verkörpert, den nicht wenige haben. Svennis ist wie wir, einer von uns und er hat es geschafft in der grossen weiten Welt, auf internationalem Parkett. Aus dem kleinen Sunne. In der grossen Welt.

Und das ist doch was.

18. Juli 2007

Nalle Puh, Baloo och den ryska björnen

Alla barn gillar björn. Oavsett om det är Nalle Puh eller Baloo i Djungelboken så framställs de som snälla stora djur. Man har björn som gosedjur och på Skansen är de så roliga att titta på.

Lite annorlunda är metafern av den ryska björnen. Det är en stor, mäktig granne som har skrämt oss västerlänningarna i flera århundraden. Nu är det dags igen?

Efter Sovjetunionens sammanbrott bildades femton oberoende stater, den ryska federationen blev den största och Boris Nikolajevitj Jeltsin dess förste folkvalda president. Det var en kaotisk tid under Jeltsin där man införde marknadsekonimi nästan över natt och många ryssar som jag träffade på mina resor denom det stora landet längtade tillbaka till den stagnation som man hade under Leonid Brezhnev, då allting var någorlunda säker och framför allt priserna stabila.

Ryssland har alltid velat vara en stormakt och tiden under Gorbachev och Jeltsin ledde till förödmjukelse för många. Man skrattade när Jeltsin i troligen berusad tillstånd försov sig på Dublins flyplats och mötet med Irlands premiärminister inte kom till stånd. Man skrattade i väst när Jeltsin dirigerade ett orkester i Tyskland och dansade som en berusad rysk björn - det var pinsamt och ovärdigt.

Sen kom judokan och säkerhetsagenten Putin till makten och efter ännu en förödmjukelse i världens media, olyckan av u-båten Kursk, bestämde ledarskapet i Kreml sig för att åter igen visa styrka. Och ge tillbaka självförtroendet för de som tyckte att Ryssland inte bara ska vara stor utan också stark.

Pressfriheten underminerades systematiskt. Man skulle inte skriva eller berätta något som var kritisk eller kunde smutsa ner bilden av björnen. Bara Anna Politkovskaja skrev fortfarande ihärdigt om kriget i Tjetjenien där mafiösa strukturer ledde och leder till att arméofficerare berikar sig på Ryssland och framför allt Tjetjeniens bekostnad. Där kvinnor våldtagits och våldtas systematiskt av ryska soldater utan att få något straff. Många oacceptabla övergrepp händer också i Irak genomfört av USA:s armé.

På Domodjedovo-flygplatsen i sydöstra Moskva såg jag i början på 90-talet alltjämnt amerikanske affärsmän med texanska hattar på väg till oljestäder som Tjumen i Sibirien. Ryssland har nu tagi kontroll över sina råvaror och Europa beroende på rysk gas och olja.

När Putin visar nu klorna på den ryska björnen och låter hans Putin-jugend demonstrera utanför Estlands ambassad där till och med Sveriges ambassadör attackerades i bilen (Rysslands Sverigeambassadör gav skulden till sin svenske kollega), tillfälligt stänga av energitillförseln till Ukraina som valde fel president och vägrar att lämna ut en av sannolika skäl misstänkt mördare till Storbritannien och och och då börjar vi västlänningar darra igen för den ryska björnen.

Men en aspekt är ju om man i väst inte kommit alltför nära björnen. NATO rekryterade nya medlemmar och står direkt före den ryska gränsen och George W Bush håller på at installera ett nytt robotsystem.

En tanke som slog mig i allt detta var om alla dessa historier inte kommer en vapenindustri i öst och väst till pass som gynnas av allt detta. Det är ju efter allt arbetsplatser som hänger på att vi producerar robotar, pansrar, kanoner och vad vet jag. Och aktieägarna vill ha sin andel också.

Det är viktigt att föra en dialog med Kreml, vi kan inte demokratisera Ryssland, det måste ryssarna klara själva. Men DN har rätt att vi håller på att falla tillbaka till kalla krigets mönster. UK utvisar diplomater och Ryssland kommer att utvisa brittiska.

Den ryska björnen är inte farligt, men den förblir stor och så ska det vara. Om den skulle rasa ihop till bara nationalistiska antieuropeiska strömningar fallar delarna på oss som bor i dess lilla grannländer.

Det blir nu spännande att se vilken efterträdare till Putin kommer att tas fram ur den stora svarta hatten.

Mehr Sport in der Schule - weniger dicke Kinder?

Mehrere Spitzensportler, darunter die Hürdenläuferin Susanna Kallur, fordern in einem Artikel in Dagens Nyheter, dass in den Schulen mehr Sport gemacht werden müsste. Die Stundenzahlen seien stetig gesunken, was dazu beigetragen hätte, dass immer mehr Kinder immer mehr wiegen.

Die 19 Sportler fordern daher eine Stunde Sport pro Tag auf dem Stundenplan. Gerade in sozial schwächeren Familien würden die Kinder immer mehr Zeit mit Fernsehen, Computer und Videospielen verbringen und kaum noch draussen spielen bzw. Sport treiben.

Heute sei jeder vierte Siebenjährige übergewichtig. Einer Meinungsumfrage von Synnovate Temo, auf die sich die Sportler berufen, zeige, dass das Volk hinter ihnen stehe.

Dazu meldet sich in der Internetausgabe der Zeitung der Forscher Michael Sjöström und meint, dass die Sportler es eigentlich besser wissen müssten. Denn nur 1% der jährlichen Aktivitäten eines Kindes sei Schulsport. Das schütze kein Kind vor Fetma.

Mich wundert die Debatte, denn mit Mädchen ist man mit ganz anderen Problemen konfrontiert. Man würde sich eigentlich oft wünschen, dass sie ein paar Kilo zunehmen würden. Der Schlankheitswahn und die Aussehensfixierung haben dazu geführt, dass unsere Kinder krank werden.

Die einen sind zu dick, die anderen zu dünn. Komische Welt.

17. Juli 2007

Staatsanwalt fordert lebenslänglich im Mordfall Ivanisevic

Am 12. April wurde das Kindermädchen Jelena Ivanisevic in der Toilette des Hauses, in dem sie arbeitete, in Handschellen ermordet aufgefunden. In diesen Tagen findet der Prozess gegen den dringend tatverdächtigen 25-Jährigen statt.

Der Staatsanwalt hat in seinem Plädoyer lebenslängliche Haft gefordert und beschrieb die Tat als ein äusserst brutales Verbrechen. Eine psychiatrische Untersuchung des Angeklagten ergab, dass er gesund sei. In Aftonbladet berichtet Gerichtsreporterin Johanna Melén, dass sich der Angeklagte merkwürdig aufführe. Er stehe permanent auf und setze sich wieder hin und während des Prozesses hatte er geäussert, dass er gehängt werden möchet wie Saddam. Der Tatverdächtige steht nicht nur wegen des Mordes an Jelena Ivanisevic vor Gericht, er wird auch einer schweren Körperverletzung und Vergewaltigung einer anderen Frau in Göteborg bezichtigt.

Sunny Beach - Ballermann für Schweden

Jürgen Drews ist der König von Mallorca. Ich erspare mir, hier einen Link zu einem Video von "Onkel Jürgen" mit dem wunderbaren Song einzustellen. Ballermann teilt Deutschland. Es ist Symbol für prolliges, grosskotziges (im wahrsten Sinne des Wortes) Benehmen, für Männerscharen, die Bier aus Stiefeln trinken und für Frauen, die sich kübelweise Wasser über T-Shirts giessen und dafür Punkte bekommen. Und so einiges mehr. Tom Gerhard hat darüber einen Film gemacht, den ich nicht gesehen habe.

Anders dagegen die Schweden. Sozial, aufgeklärt, gleichberechtigt. Und so einiges mehr und einiges davon stimmt.

Aber auch einige Schweden, die Lager sind auch hier geteilt, möchten mal gerne so richtig die Sau rauslassen. Und da die Alkoholpreise im Königreich hoch sind und der Sexualtrieb bei jungen Männern um die 20 ebenso, fährt man zumindest in diesem Jahr gerne nach Bulgarien.

Sunny Beach heisst der Ort, den man vielleicht eher in Florida oder Kenya als in einem Balkanstaat vermuten würde.

Svenska Dagbladet berichtet heute über die Schattenseiten dieses Urlaubstrends.

Vorgestern kam ein 24-Jähriger Schwede unter noch ungeklärten Umständen in Sunny Beach ums Leben, sein 26-Jähriger Kumpel wurde ins Krankenhaus eingeliefert.

Vier dänische Mädchen sind vergangene Woche vergewaltigt worden, drei davon minderjährig. Die Übergriffe auf Mädchen und junge Frauen nehmen zu. Alkohol lockert die Hemmungen, leider auch die soziale Intelligenz.

Ebenfalls letzte Woche fiel ein 17-Jähriger Däne in einer Kneipe vom Hocker - schwere Alkoholvergiftung. Er starb im Krankenhaus.

100.000 Schweden machen inzwischen jährlich Urlaub in Bulgarien, low budget. Die Preise sind niedrig, die Hotelzimmer klein. Die besser Gestellten trifft man in Thailand.

Das Bier kostet 60 Cent. In Stockholm kostet ein Bier ca. 5,50 Euro.

Sommerurlaub, Sommerfreuden.

Russen kaufen Finnland auf

Der Finnland-Korrespondent von Dagens Nyheter Stefan Lundberg schreibt heute einen Artikel und berichtet aus dem Saimaa-Seengebiet in Finnland, in dem auch viele deutsche Urlauber Erholung von Staus, Smog und Stress suchen. Im Südosten von Finnland kaufen seit geraumer Zeit reiche St.Petersburger die "mökkis", finnische Sommerhäuser, die am See liegen. Und zwar in Massen.

Dabei will der russische Kunde eigentlich kein klassisches Mökki, das in vielen Fällen mit Plumpsklo und ohne Elektrizität ist, sondern lieber ein Haus mit mindestens 100 Quadratmetern, in dem alles an moderner Bequemlichkeit eingebaut ist.

Da die Russen bedeutend zahlungskräftiger sind als die meisten Finnen, steigen die Preise und machen bessere Objekte kaum noch bezahlbar für die Einheimischen. Dass das zu Unmut führt, ist logisch. Die sozialdemokratische Lokalpolitikern Suna Kymäläinen hat eine Unterschriftenaktion gestartet und fordert eine Begrenzung russischen Besitzes in Finnland.

Das wird wenig Aussichten auf Erfolg haben und selbst wenn, würden die Käufer schnell auf finnische Strohmänner ausweichen können.

Die Familie Babkin aus St.Petersburg hat sich ein Ferienhaus für ca. 550 000 € gekauft und in nur drei Stunden Autofahrt ist man von St.Petersburg hier.

Finnland hat seine besondere Geschichte mit dem grossen Nachbarn im Osten, der im Zweiten Weltkrieg versuchte, das Land zu annektieren. Mit grossen Aufopferungen und grosser Tapferkeit gelang es den Finnen, unabhängig zu bleiben, worauf man zwischen Turku und Kilpisjärvi sehr stolz ist.

Nun findet eine neue Form der Annektierung statt, gegen die man sich nicht wehren kann. Der finnische Einzelhandel und der Tourismussektor profitiert natürlich hiervon. Lundberg spekuliert ein wenig, dass viele wohlhabende Russen jetzt versuchen, möglichst viel Geld in Besitz im Ausland zu investieren, weil man unsicher ist ob der Machtübernahme eines neuen Präsidenten im Jahr 2008.

15. Juli 2007

Lunarstorm "gehackt" - Konten von 5.000 Usern gelöscht

Das mit Abstand erfolgreichste Internetportal für Jugendliche ist seit Jahr und Tag Lunarstorm. Hier trifft man vorwiegend Kids zwischen 12 und 22, kann Bilder von sich einstellen, Tagebuch schreiben, Communities bilden und ständig mit anderen "lunare" in Kontakt sein.

Um sich (gratis) zu registrieren braucht man aus Sicherheitsgründen eine schwedische Personennummer. Auch das konnte nicht verhindern, dass vor ein paar Jahren zwei Jugendliche zwei Mädchen via Lunarstorm im wirklichen Leben (IRL) trafen, ausraubten und im Winter betäubt im Wald in der Nähe von Båstad zurückliessen. Beide Mädchen erfroren.

Nun aber kam Lunarstorm wegen etwas ganz anderem in die Schlagzeilen - Aftonbladet berichtet heute, dass die Konten von 5.000 Jugendlichen bei Lunarstorm von Hackern gelöscht worden sind. In allen Konten befindet sich nurmehr ein Hinweis auf eine Konkurrenzseite nämlich die immer noch viel kleinere, dennoch populäre Hamsterpaj-Seite. Deren Besitzer schwört nichts mit der Angelegenheit zu tun zu haben. Lunarstorm lässt die Angelegenheit untersuchen.

Beide Seiten können sich aber kaum bessere Werbung wünschen...

14. Juli 2007

Victoria wird 30

Heute wird Kronprinzessin Victoria Ingrid Alice Desiree von Schweden, Herzogin von Västergötland, 30 Jahre alt. Grattis!

Noch ist sie unverheiratet, ob ihr Freund, Fitnessstudiobesitzer Daniel Westling, heute bei den Feierlichkeiten auf der Insel Öland neben ihr sitzen darf, darf bezweifelt werden. Der König sieht die Beziehung der Tochter angeblich kritisch.

Kritisch ist auch der Politologe Per Andersson ob der Wahl der blaublütigen Prinzessin. Durch die Vermengung des Blutes des Königshauses mit immer mehr bürgerlichen Rotblütern wird das Königliche verwässert, Andersson sieht die Monarchie in Gefahr.

Das Königshaus ist beliebt in Schweden wie sonst nur noch Astrid Lindgren, Erdbeeren und der schwedische Sommer, der in diesem Jshr nur begrenzt stattfindet. Die Beziehungen mit den Bürgerlichen, die alle drei Königskinder pflegen, sind im Volk eher auch Ausdruck der vermeintlichen Volksnähe.

Aber natürlich hat Andersson Recht. Wenn man sich das Spektakel einer Monarchie im Jahre 2007 und fürderhin weiter leisten will (und muss?), dann sollten die Auserwählten auch die Regeln beachten und die bedeuten, dass man sich zum Zwecke der Vermählung und anschliessenden Zeugung eines neuen Staatsoberhaupts, Partner aus den selben Kreisen aussucht und das sind nun mal die Königshäuser der Welt.

Nun scheinen alle Kinder von König Carl XVI Gustaf und Königin Silvia gottlob heterosexuell zu sein. Nicht auszudenken, wenn sich mal ein Thronfolger als schwul oder lesbisch outen würde und Kinder (und damit Staatsoberhäupter) bestenfalls durch künstliche Befruchtung oder noch schlimmer Adoption zu bekommen wären. Nein, da geht die Grenze auch im toleranten und aufgeklärten Schweden.

Aber aus dem Volk dürfen sie gerne sein, lieber aus der bürgerlichen Oberschicht mit solidem Vermögen und hohem Einkommen. Bei Daniel Westling ist man nicht so ganz zufrieden, weil ein königliches Fitnessstudio nicht die besten Signale nach aussen senden würde. Dann schon lieber ein Buchhändler wie Hugh Grant in "Notting Hill", ein bisschen spinnert, aber gutaussehend und charmant.

Andersson jedenfalls fordert den König auf, sein Veto gegen eine mögliche Ehe mit Daniel Westling einzulegen und dieses Recht hat er tatsächlich, was alle Debatten um Zwangsehen und Rechte für muslimische Mädchen in einem anderen Licht erscheinen lässt, wenn es auch christliche Frauen gibt, die nicht heiraten dürfen, wen sie wollen.

13. Juli 2007

Islamische Freischule: Vier Klassenlehrer hören auf

Vier Klassenlehrer der Klassen 1-5 an der Al-Mustafa-Schule in Järfälla haben aufgrund unerträglicher Arbeitssituationen ihre Jobs aufgegeben. Gestern stand Schulbetreiber Kamal Moubadder wegen seiner Befürwortung der Sharia-Gesetze in den Medien.

Die Lehrer durften unter anderem nicht über Sexualkunde sprechen, wie in schwedischen Schulen normalerweise obligatorisch.

"Ich konnte nicht dazu stehen, was die Betreiber der Schule von uns wollten," sagte einer der Lehrer. Staffan Kihlström berichtet in einem Artikel in Dagens Nyheter, dass der reluigiöse Druck der Eltern der Kinder sehr gross sei. So sei beispielsweise üblich, dass Mädchen ab der dritten Klasse Schleier tragen müssten.

Ein Lehrer berichtet, dass die Kinder sehr isoliert lebten und eigentlich keinen Kontakt mit der schwedischen Gesellschaft bekämen, was auch nicht von den Eltern erwünscht sei.

Betreiber der Schule ist die ASIP Skola AB, eine Aktiengesellschaft, die ihre Post unter c/o Moubadder erhält. Die schwedische Schulbehörde Skolverket hatte schon 2003/2004 auf mehrere Mängel an der Schule aufmerksam gemacht.

So kritisierte Skolverket, dass viele Lehrer keine schwedische Lehrerausbildung hätten und dass die für das schwedische Schulwesen grundlegenden Dokumente den Lehrern zu wenig bekannt seien. Skolverket hatte auch bemängelt, dass zentrale Momente in den praktisch-ästhetischen Fächern nicht gelehrt würden. Ein weiterer Kritikpunkt galt en Kriterien für Notengebung, die in mehreren Punkten mit den national festgelegten Kriterien nicht übereinstimmten.

Die Schulleitung und die Schulbetreiber haben daraufhin Massnahmen ergriffen, um den Mängeln abzuhelfen.

Doch Moubadders radikale Auslegung des Koran und seine Auffassung, dass ein gläubiger Muslim die Gesetze Allahs vor die Gesetze der Menschen stellen müsse, gibt Befürchtungen Anlass, dass genau dies den Kindern an der Al-Mustafa-Schule eingebläut wird. Skolverket hat eine neuerliche Prüfung angekündigt, die noch vor dem Ende der Ferien fertig sein soll.

Peinlich Odell: EU ist nicht für Marktpreise

Gemeindeminister Mats Odell hatte eine Debatte eröffnet und behauptete trotzig, man müsse in Schweden bald dazu kommen, das überall marktbasierte Mieten eingeführt würden. Wenn man das nicht freiwillig mache, dann würde eines Tages ¨Brüssel kommen und Schweden dazu zwingen.

Hintergrund: Noch immer gibt es viele Mietwohnungn z.B. in Stockholm, in denen sich Bezieher normaler Einkommen das Wohnen leisten können. Gestützt wird dies durch sogenannte "Wohnungsschlangen", die von den Gemeinden oder Tochterfirmen der Gemeinden überwacht werden.

Den Konservativen ist dies seit langem ein Dorn im Auge. Wenn es nach ihnen ginge, würden die Preise gnadenlos dem Markt angepasst und in den Innenstädten könnte sich nur noch die Wählerklientel der moderaten Partei niederlassen.

Nun hat die EU-Kommission gegenüber Dagens Nyheter deutlich gemacht, dass von ihr aus keine Bedenken darin bestehen, dass es bei Wohnungen nicht nach reinen Marktgesetzen zugehe. Joaquin Fernandez Martin ist Leiter der EU-Abteilung, die sich mit der Frage beschäftigt: "Gemeinnützige Dienstleistungen fallen nicht unter die Konkurrenzregeln der EU. Hier dürfen Staat und Gemeinden Unterstützung leisten," sagte Martin. Eine eindeutige Antwort auf die wohl absichtlich lancierten Thesen der schwedischen Regierung. Mit einer Einführung von Marktpreisen hätte man gerne Brüssel die Schuld in die Schuhe geschoben und so zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Heute wurde auch eine Umfrage des Meinungsuforschungsinstituts TEMO bekannt. Hiernach werden die regierenden Moderaten von 78% der Befragten als eine Partei angesehen, die sich vor allem um die Belange der Besserverdienenden (s.o.) kümmert.

Diese Zahl ist mit neun Prozent innerhalb eines Jahres gestiegen und eine klare Antwort auf die Regierungspolitik. 57% der Interviewten verbinden die oppositionellen Sozialdemokraten mit "Sicherheit". Die Stimmung im Land hat sich in weniger als einem Jahr gewandelt und immer mehr erscheint die Wahlniederlage der Sozialdemokraten 2006 als eine Wahl für einen Wechsel in der Partei.

Heute Abend spricht im gotländischen Almedalen der Vorsitzende der Linkspartei Lars Ohly.

12. Juli 2007

Auf einmal existiert man nicht mehr - vom Problem eine ID-Karte in Schweden zu bekommen

In Schweden haben fast alle dauerhaft Ansässigen eine Personennummer, ausgenommen sind davon eigentlich nur Diplomaten. Sie besteht aus dem Geburtsdatum in umgekehrter Reihenfolge JJMMTT-XXXX und vier Ziffern, die der Computer vergibt.

Diese Nummer ist unabhängig von der Staatsangehörigkeit und auch Ausländer wie der Blogschreiber haben sie.

An den Grenzen werden, so Kontrollen stattfinden, Reisepässe und Personalausweise akzeptiert. Im Land selbst gibt es als Identitätsnachweis dann nur noch den (schwedischen) Führerschein und die sogenannte ID-Karte, weil auf diesen beiden Dokumenten die Personennummer steht.

Seit Anfang des Jahres hat "Svensk kassaservice", eine Nachfolgeorganisation der schwedischen Post, die kaum noch durch Filialen vertreten ist, neue Regeln für die Beantragung einer ID-Karte erlassen.

Davon betroffen ist der Chilene Astrubal Granado, wie heute Stockholm City meldet. Astrubal lebt seit 20 Jahren in Schweden und brauchte jetzt eine neue Karte. Aber es wird verlangt, dass ein naher Verwandter mitkommt, der bestätigen kann, dass es sich bei der Person um Astrubal handelt. Dieser nahe Verwandte muss eine gültige ID-Karte besitzen.

So blitzte der Chilene bei der einen nach der anderen Filiale ab. Kein Verwandter - keine ID-Karte. Eine freundliche Dame gab ihm den Tip, er möge doch einfach eine Schwedin heiraten, dann löse sich das Problem. Wir wissen nicht, ob sie sich damit indirekt selber angeboten hat.

Doch Astrubal ist nicht der einzige, den die neuen Regeln vor Probleme stellen. Selbst gelang es mir im Frühjahr meine Bank zu überzeugen, dass neue EU-Pässe als Identifikationsnachweis anerkannt werden sollen, wie es im Kleingedruckten heisst. Von Banken, aber nicht von Svensk Kassaservice. Dort werden Ausländer weiterhin mit Regeln diskriminiert, für die nicht einmal das Wort grotesk oder kafkaesk zutreffend ist.

Immerhin hat die neue Regierung nur fast sieben Monate gebraucht, um das Problem zu sehen und wird jetzt eine Untersuchung anstrengen, die von Einwanderungsministerin Nyamko Sabuni geleitet wird.

Vielleicht können in Schweden lebende Ausländer ohne EU-Ausweis dann wieder "existieren". Denn ohne gültige ID-Karte kann man nicht mit seiner Kreditkarte bezahlen, seit Anfang des Jahres nicht einmal mehr ein Paket von den Verwandten abholen.

Am 31. Dezember soll das Ergebnis der Untersuchung vorliegen. Bis dahin muss sich Astrubal gedulden oder der Dame von Svensk Kassaservice einen Heiratsantrag machen.

Wieder nix für Hammarby


Nach dem 15. Spieltag der Damallsvenskan, der heute mit der Begegnung Sunnanå - QBIK abgeschlossen wird, geht die Liga erst einmal knapp drei Wochen in eine weitere Pause und die meisten Spielerinnen in Urlaub, so sie nicht mit ihren Nationalmannschaften zusammentreffen, um sich auf die WM im September vorzubereiten.

Gestern sah ich mein siebzehntes Spiel in der laufenden Saison. Hammarby empfing Göteborg und natürlich wollte man das Heimspiel gewinnen, natürlich wusste man um die Gefährlichkeit und Klasse von Lotta Schelin. Aber wie so oft in dieser für die Hammarby-Frauen völlig verkorksten Saison, begann man zwar engagiert, aber mehr oder weniger ohne Konzept. Die Bälle wurden (wie immer) in britischer Manier nach vorne gedroschen, in der Hoffnung, dass Sara Johansson oder Jessica Landström sie erreiche würden. Anders Göteborg, das mit der schlanken, grossgewachsenen Lotta Schelin eine Weltklassestürmerin hat, die mich in Bewegung und Technik und Gefährlichkeit an Thierry Henry erinnert. Schelin war immer eine Gefahr, sobald sie den Ball bekommt, wird jede Abwehr nervös, denn es sind nicht nur ihre Torgefährlichkeit, auch ihr Spielüberblick und ihre Passgenauigkeit, die sie zu einer kompletten Spielerin machen. Eine ausführliche Huldigung der 24-Jährigen in Dagens Nyheter...

Lotta markierte mit ihren Saisontoren 19 und 20 die 2:0 Führung der Gäste und Hammarby, so etwas wie der Club der Herzen in Stockholm, das St.Pauli oder 1860 der schwedischen Hauptstadt, schien geschlagen. Da machte endlich Lollo Fors ihr erstes Saisontor. Sara Johansson immer besser auf rechts, hatte die 17-Jährige im Strafraum gefunden und die technisch begabteste Nachwuchsspielerin der Liga traf mit ihrem starken linken Fuss. Wenn Louise Fors auch nur 20% schneller laufen lernen würde, sie wäre auf dem Weg zur Mittelfeldkönigin der Liga... Schnell wie Jessica Landström etwa. Nur zwölf Minuten nach dem Anschlusstreffer wird auch sie von Sara Johansson freigespielt und auch sie schlägt mit links zu und die nur knapp 400 Zuschauer jubeln endlich einmal aus vollem Hals: 2:2. Jessica Landström ist ein weiteres Juwel in dieser Mannschaft, grossgewachsen und sehr athletisch mit einem deutlichen Schub im Vergleich zur Vorsaison, ist sie Stammspielerin der U23/21-Nationalmannschaft geworden.

Aber dann kam es wie so oft, wi viel zu oft in dieser Saison. Auf einmal taucht Sara Lindén frei vor der exzellenten Neuverpflichtung Kathrin Lehmann auf und macht im Nachschuss das Siegtor für Göteborg. Hammarby-Anhänger zu sein, verlangt Leidensfähigkeit, sagte mir unlängst einer, der es wissen muss. Man bleibt im Abstiegskampf. Drei Wochen Pause und dann Schicksalsspiel in Falköping, das gestern 0:3 in Örebro verlor.

Umeå brauchte lange, um in Uppsala zu treffen, aber dann kam man durch Tore von Elaine und Ramona Bachmann doch noch zum 2:1 Erfolg, der Treffer von Heidi Matinlassi in der 90. Minute war ein Ehrentor.

Djurgården führte souverän mit 3:0 in Linköping (Sara Thunebro und zweimal Linda Forsberg), ehe das in dieser Saison enttäuschende und von Verletzungen geplagte Heimteam noch durch Kosovare Asllani und Caroline Seger auf 2:3 herankam. In Linköping machte die verletzte Josefine Öqvist durch Kritik am Traning von sich reden. Öqvist meint, dass das Training Ursache für die vielen Verletzungen sei und wird sich sicher ernsthaft mit ihrem Trainer auseinandersetzen müssen. Der häufige Wechsel von Kunstgras und Naturrasen könne ein weiterer Grund sein, meinte Öqvist, aber das beträfe dann alle Teams.

Malmö besiegte AIK mit 3:0, 15 Spiele und nur sechs Tore für die Truppe aus Solna und es wundert schon, wenn deren Coach immer wieder davon spricht, dass die Stimmung gut ist und man auf dem richtigen Weg sei... Immerhin Platz 9 für AIK, aber noch lange nicht sicher.

Jetzt ist Pause und weiter geht es am 31. Juli mit dem Pokalhalbfinale zwischen AIK und Örebro, bevor die Liga noch einmal ein paar Spiele macht, um dann abermals Pause einzulegen - aber dann ist nicht Urlaub, sondern Weltmeisterschaft angesagt.

Schwedischer Schulbetreiber für Sharia-Gesetze

Kamal Moubadder ist einer von zwei Betreibern einer arabisch-islamischen freien Schule in Järfälla, nördlich von Stockholm. 1992 schrieb Moubadder ein Büchlein mit dem Titel "40 Fragen zum Islam", in dem er sich vorbehaltlos zu den Gesetzen der Sharia bekennt.

Dazu gehört die körperliche Verstümmelung von Dieben, die Todesstrafe für Untreue in der Ehe und vieles mehr.

Moubadder erklärte nun Dagens Nyheter gegenüber, er wolle die Gesetze niht in Schweden einführen, eine Ausnahme gäbe es allerdings: wenn das schwedische Volk in freien Wahlen für die Sharia sei.

Die Al-Mustafa-Schule in Järfälla hat pro Woche zwei Stunden Arabisch und eine Stunde Islam auf dem Stundenplan.

Moubadder, der früher auch Rektor der Schule war, ist nun von einer Privatperson wegen Verstosses gegen die demokratischen Prinzipien des Lehrplans für die schwedische Grundschule angezeigt worden. Er selber sagte, er habe das Buch 1992 geschrieben, distanziert sich aber in keinster Weise von dem einstmals Geschriebenen.

Kvintus hat in dem im Internet veröffentlichten Buch gelesen und macht darauf aufmerksam, dass Moubadder ausführt, dass Demokratie eine Herrschaftsform sei, die vom Volk ausgeht, während Islam eine Herrschaftsform sei, die von Gott ausgehe. Derjenige, der in einer von Gott gesteuerten Gesellschaft regiere, habe immer die Verantwortung Gottes Wille einem eventuell anders gelagerten Mehrheitswillen durchzusetzen. Mit Demokratie hat das wenig zu tun.

Personen wir Moubadder heizen Fremdenfeindlichkeit unter einer breiteren Allgemeinheit in Schweden und nicht nur da weiter an. Aber die Frage, wie man mit Fundamentalisten umgehen soll, von denen es mehr gibt, als viele von uns glauben mögen, stellte sich auch im Alltäglichen, in der Umgebung der Schule in Järfälla etwa. Welche Philosophie wird den Schülern im Arabisch- und Islamunterricht mitgegeben? Ein Bekenntnis zur schwedischen Demokratie oder doch eher ein Plädoyer für Keuschheit, Zucht und Ordnung im Sinne des Schulbetreibers Moubadder? Wo kommen die jungen Menschen in unseren Gesellschaften her, die hier geboren werden, aufwachsen und irgendwann bereit sind, nach Bagdad in den Kampf zu ziehen oder sich mit Sprengstoffgürtel in einer Londoner U-Bahn in die Luft zu jagen, um sofort in den Himmel gebeamt zu werden, wo 99 Jungfrauen auf sie warten? Wo hört demokratische Meinungsfreiheit auf, wo beginnt der Hass? Fragen, auf die kaum jemand eine Antwort hat.

Die schwedische Schulbehörde Skolverket muss sich nun dem Fall annehmen, denn der Lehrplan der Grundschulen in Schweden ist ein Dokument, das für alle Schulen, auch die von Herrn Moubadder verbindlich ist - und nach dem Lehrplan sollen alle Kinder zu toleranten, demokratischen Bürgern erzogen werden und Jungen und Mädchen sind gleichberechtigt und vieles mehr, was Herrn Moubadder möglicherweise nicht in den Kram passt.

Schwere Beweislast bei Vergewaltigungen

Jeder Dritte, der wegen Vergewaltigung in Schweden angeklagt wird, wird freigesprochen. Dies zeigen aktuelle Zahlen, die bei en Staatsanwaltschaften recherchiert worden sind.

Lisbeth Johansson ist Staatsanwältin in Göteborg und konstatiert, dass Vergewaltigung oft ein Verbrechen ist, bei dem lediglich zwei Menschen involviert sind - Täter und Opfer. Insofern sei es schwer, die Tat auch zu beweisen. Die Aussage des Opfers reichst dabei meist allein nicht aus, man benötigt zusätzliche Indizien, die eher dann zu finden sind, wenn die Tat so schnell wie möglich zur Anzeige gebracht wird.

Das ist frustrierend für Frauen, die Opfer von Vergewaltigungen werden und sich mit diesem Wissen überlegen, ob sie die Erniedrigung und Scham, der sie ausgesetzt gewesen sind, anzeigen sollen, wenn die Chancen auf eine Verurteilung des Täters lediglich 2:1 stehen.

Gleichzeitig meldet die Organisation BRÅ (Straftaten vorbeugender Rat), dass die Zahl von Gewalttaten in Schweden drastisch steigt.

Im letzten Jahrzehnt ist der Anstieg bei Vergewaltigungen, Körperverletzungen und Drogendelikten um ungefähr 50% angestiegen. Das ist eine deutliche Aussage an diejenigen, die Schweden noch immer für ein Paradies im Bullerbü-Format halten.

Im ersten Halbjahr 2007 wurden in Schweden 6.300 Sexualdelikte angezeigt, 10% mehr als im Vorjahr, was sicher auch daran liegt, dass Frauen entschlossener als früher Anzeige erstatten.

BRÅ stellt auch fest, dass die Straftaten, die mit Messer begangen werden, in Schweden deutlich ansteigen.

Erst vorgestern Abend wurde in Göteborg ein 45-Jähriger Kioskbesitzer erstochen. Dringend tatverdächtig sind zwei 15 und 17 Jahre alte Jugendliche.

Studenten am Bettelstab

Dass Studenten nicht zu den Wohlhabenden der Gesellschaft zählen, ist hinlänglich bekannt. In Deutschland gibt es nach wie vor nur Ausbildungsförderung durch den Staat, wenn die Eltern ein geringes Einkommen aufweisen.

Das ist in Schweden anders, wo der Gesetzgeber der Auffassung ist, das Volljährige eher durch den Staat als durch die Familie unterstützt werden sollen und höhere Ausbildung nicht vom Status der Eltern abhängig sein soll.

Dennoch hat sich die wirtschaftliche Situation vieler Studenten in Schweden in den letzten Jahren drastisch verschlechtert. Die katastrophale Wohnungssituation in den Grosstädten mit sündhaft teuren Preisen für ein Zimmer hat schon dazu geführt, dass Studierende oft bei den Eltern wohnen bleiben, um sich ie Ausbildung leisten zu können.

Nun schlägt die Gewerkschaft SIF Alarm: Aufgrund einer repräsentativen Untersuchung unter 1400 Studenten schreibt die SIF-Vorsitzende Mari-Ann Krantz heute einen Artikel in Dagens Nyheter. Demnach erwägen 25% aller Studierenden irgendwann, das Studium aus ökonomischen Gründen abzubrechen.

Kritiker hatten bei der Reform des Arbeitslosengeldes durch die neue Regierung schon im Vorfeld gewarnt, dass die Änderungen vor allem junge Menschen in unakzeptable Situationen bringen würden. Dis ist nun eingetroffen. Ein Dritetl der Befragten sagte, sie könnten sich unvorhergesehene Ausgaben von 1.000 Kronen schlichtweg nicht leisten.

Die neue Rergierung hat es unmöglich gemacht, dass man nach abgeschlossenem Studium Arbeitslosengeld beantragen kann. Die wirtschaftlichen Sorgen junger Menschen, die einmal die Elite des Landes sein sollen, beeinflussen schon heute Faktoren wie Motivation und Konzentration. Wenn man sich Sorgen um sein täglich Brot machen muss, kann man nicht gleichzeitig kreativ und fleissig sein Studium in der vorgesehenen Zeit beenden, im schlimmsten Fall bricht man es ab, was wiederum denjenigen schadet, deren Eltern nicht mit Schecks und Bargeld aktiv leisten können.

10. Juli 2007

Suchwörter

Die Logfiles meines Blogs weisen alles mögliche auf. Die IP-Adressen der Besucher, aber sehr oft auch, wie sie zu "Frisch gebloggt" gekommen sind, wenn sie nicht zu den Stammlesern gehören.

Und weil das teils erstaunlich ist, hier einige Suchwortkombinationen, zumeist beim Weltmarktführer Google eingegeben, die heute Besucher zu "Frisch gebloggt" geführt haben:

+musik +dilba +schwedisch

+jennie +asplund +ola +salo

+schweden +kauf +wohnung

+pornos +in +schweden

+linköping +fussball

+gazprom +lundin

+reichste +schweden

+schwangere +jugendliche +bilder

Der eine oder andere mag etwas ganz anderes gesucht haben...

Zeugin in Angst? Teil 2

Vor einer Woche schrieb ich über den Überfall auf eine Zeugin in einem Mordprozess, der Ende Juli in zweiter Instanz verhandelt wird.

Heute nun gibt die Staatsanwaltschaft in einer Presseerklärung bekannt, dass der Überfall auf die 24-Jährige Frau in Hägersten möglicherweise selbst inszeniert gewesen sei. Staatsanwältin Agneta Isborn Lind: "Es gibt technische und rechtsmedizinische Beobachtungen, die deutlich gegen das sprechen, was die Frau berichtet hat. Es gibt keine objektiven Erkenntnisse, die ihre Aussage bestätigen."

Die Mutter der 24-Jährigen sagte der Nachrichtenagentur TT, dass die Staatsanwaltschaft lüge und sagte, dass ihre 4-Jährige Enkelin, die bei dem angeblichen Überfall dabei gewesen sein soll, von "bösen Männern" gesprochen habe.

Im Interesse des Schutzes anderer Zeugen, die in Schweden in der Tat viel zu schwach geschützt sind, kann man nur hoffen, dass der Fall sich bald aufklärt. Die Staatsanwaltschaft vernahm die 24-Jährige am Dienstag.

Halbzeit in Almedalen

In Visby ist Halbzeit. Jeden Abend um 19.00 Uhr tritt ein Spitzenpolitiker auf die Bühne nahe der historischen Stadtmauer von Visby und spricht zum Volk und zu den 300 angereisten Journalisten.

Den Anfang machte am Sonntag Umweltminister Anders Carlgren (c), gestern Abend sprach Mona Sahlin (s) und heute Abend war Göran Hägglund (kd) an der Reihe.

Carlgren sagte, er werde 40 Millionen Kronen bereitstellen, um die Ausbreitung von Algen in der Ostsee zu stoppen. Ein Taschengeld.

Sahlin versprach, sie werde vor allem mehr auf Jugendliche hören und warf der Regierung vor, sie würde Politik gegen die jungen Menschen im Land machen und nannte u.a. die beabsichtigte Einführung von dem Markt angepassten Mieten in den Grosstädten.

Heute Abend schlug Göran Hägglund vor, man solle künftig mehr psychisch Kranke zur Behandlung zwingen und begegnete damit der allgemein vorherrschenden Angst vor irrationalen Gewalttaten, die sich darin begründet, dass Tausende von schwer psychisch Kranken mehr oder weniger sich selbst überlassen inmitten der Geselschaft leben, einige von ihnen tickende Zeitbomben.

Halbzeit in Almedalen. Das Wetter ist kühl, Visby dennoch voller Touristen, die ihren Sommerurlaub längst gebucht hatten. Kühl ist es auch in der Haupstadt, der Sommer lässt auf sich warten. Almedalen bislang ohne spektakuläre Initiativen der führenden Politiker.

9. Juli 2007

Interpol: The Heinrich Maneuver

Heute erscheint in Grossbritannien das lang erwartete und mit guten Kritiken versehene neue Album der New Yorker Band Interpol. Die schwedischen und deutschen Fans müssen bis Mittwoch warten, dann können Sie "Our Love To Admire" erwerben.

Die erste Single ist schon etwas länger draussen und hier ist das Video dazu: The Heinrich Maneuver.

Trio an der Spitze


Die Damallsvenskan ist in dieser Saison spannender als im Vorjahr. Durch zwei Niederlagen von Meister Umeå war Djurgården bis auf einen Punkt herangekommen.

Am Samstag legte Umeå mit einem 4:0 gegen Linköping vor. Die Zuschauer auf dem Gammliavallen in Umeå sahen dabei ein eigentlich sehr ausgeglichenes Match, in dem der Meister dann innerhalb von nur acht Minuten durch drei Tore alles klar machte. Das klare Ergebnis täuscht über den eigentlichen Spielverlauf, aber kann man solche Spiele für sich entscheiden, dann kann man natürlich auch Meister werden.

Djurgården hatte dann am Sonntag gegen Sunnanå den erwartet schweren Gegner. Das Team aus Skellefteå hatte sich im Pokal gegen die Stockholmerinnen im Elfmeterschiessen durchgesetzt und zuletzt auch Umeå mit 3:2 nach Hause geschickt. Das hieraus resultierende Selbstvertrauen war den Frauen um Nationalverteidigerin Hanna Marklund deutlich anzumerken. Der Führung in der 15. Minute durch Hannas SChwester Mirjam nach schöner Vorarbeit von Lina Johansson lief der Gastgeber eine geschlagene Stunde hinterher. Erspielte sich genügend Torchancen, die beiden besten durch einen Schuss von Dorte Dalum, den die Keeperin über die Querlatte zur Ecke lenkte und Victoria Svensson, die nach einer Hereingabe Zeit zum Kopfball hatte, aber knapp links neben das Tor köpfte. Sunnanå hatte kaum Torchancen, wehrte sich aber dennoch sehr tapfer und verdiente sich, wenn auch glücklich, das Unentschieden. Abstand zu Umeå jetzt drei Punkte. Nach dem Spiel traf ich Djurgårdens norwegische Nationaltorhüterin Bente Nordby und die dänische Nationalverteidigerin Dorte Dalum, die sich beide mit dem Spiel sehr unzufrieden zeigten. Bente hatte bei dem einzigen Ball, der auf ihr Tor kam, keine Chance und Dorte sagte, man hätte insgesamt verkrampft gewirkt, die Torchancen einfach nicht ausgenutzt, die normalerweise rein gehen würden. Am Mittwoch muss Djurgården zu einem schweren Auswärtsspiel nach Linköping, wo zwar Nationalspielerin Jossan Öqvist fehlt, aber auch ohne sie genügend Offensivkraft vorhanden ist, um es Djurgården schwer zu machen. Das ist ein sehr wichtiges Spiel für die Stockholmerinnen.

Svenska Dagbladet spekuliert über eine eventuelle Rückkehr der 37-Jährigen Kicki Bengtsson in die schwedische Nationalelf. Aufgrund der Verletzungen von Josefine Öqvist, die garantiert für die WM ausfällt und Hanna Ljungberg, deren rechtzeitige Genesung noch in den Sternen steht, plagen den schwedischen Coach Personalprobleme vor allem in der Offensive, wo er nun mit Victoria Svensson, Sara Johansson, Lotta Schelin und Therese Lundin "nur" noch vier Spielerinnen hat. Kicki Bengtsson ist auf vielen Positionen einsetzbar und hatte nach der EM 2005 ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt.

Im Nacken sitzt dem Tabellenzweiten nun LdB Malmö FC. Die in rosa spielenden Südschwedinnen fertigten Hammarby erwartungsgemäss mit 4:0 ab, wobei die eingewechselte Emma Stålhammar ihre ersten beiden Tore in dieser Saison schoss. Hammarbys Verteidigerin Annica Svensson, die ich am Samstag beim Spiel AIK - QBIK traf, hatte auf ein 0:0 gehofft, war sich aber der Schwere der Aufgabe durchaus bewusst. Malmö ist einen Punkt hinter Djurgården und Hammarby weiterhin im Abstiegskampf, wo es eigentlich vor der Saison niemand erwartet hatte.

Das Kellerduell bestritten am Samstag AIK und QBIK. Das 0:0 Unentschieden nützt eher den Gastgeberinnen etwas, denn QBIK hätte gewinnen müssen, um die Chancen auf den Klassenerhalt zu verbessern. QBIK machte ein insgesamt gutes Spiel, liess jedoch in der ersten Halbzeit dem Gastgeber die Initiative übernehmen, vor allem die wiedergenesene Laura Kalmari hatte Torchance um Torchance und scheiterte immer wieder an der alles überragenden Maria Yatrakis, die mit mehreren Glanzparaden die Niederlage verhinderte. QBIK fährt zum letzten Spiel vor einer gut dreiwöchigen Pause am Donnerstag nach Sunnanå wo es (siehe oben) sicher alles andere als leicht wird, wo man aber unter keinen Umständen verlieren darf. Auf dem Foto oben Laura Kalmari in Begleitung einer Verteidigerin von QBIK. Jennifer Meier, QBIK:s Stürmerin mit der Rückennummer 23 sagte mir nach dem Match, man hätte gewinnen müssen, aber angesichts der Chancen von AIK müsse man dann leider mit dem Unentschieden zufrieden sein.

Göteborg hätte gewinnen müssen gegen Pia Sundhages ehemaligen Club KIF Örebro, um Anschluss an die Spitze zu halten, aber durch u.a. zwei Tore der hervorragenden Emelia Erixon führte Örebro mit 3:0 in Göteborg, ehe der Gastgaber sich zusammenriss und tatsächlich noch den Ausgleich schaffte.

Immer schlechter sieht es für Aufsteiger Falköping aus, das gegen Bälinge zu Hause sang- und klanglos mit 0:3 verlor. Zweimal traf dabei Bälinges Mittelfeldstar Anne Mäkinen. Zuletzt hatte Bälinge nach einer guten Serie arg enttäuscht und sich im Pokalviertelfinale gegen AIK (ohne Mäkinen) beim 1:4 ordentlich blamiert.

7. Juli 2007

Almedalen startet

Almedalen? Nie gehört? Ich dachte immer, Almedalen sei ein richtiges Tal, bis ich irgendwann lernte, dass es ein relativ kleiner Park ausserhalb der Altstadt in Visby auf Gotland ist.

Seit Jahrzehnten ist es Tradition in Schweden, dass Spitzenpolitiker im Juli Almedalen besuchen und ihre neuesten Gedanken und Ideen preis geben. In Zeiten des allseits verbreiteten Sommerlochs, in dem es nicht so viele Neuigkeiten gibt, eine willkommene Medienveranstaltung.

Für gewöhnlich sprechen in Almedalen die Parteivorsitzenden. Dieses Jahr lassen sich jedoch Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt (will sich um seine Kinder kümmern), Maud Olofsson und Lars Leijonborg (hört bald auf) vertreten durch in der richtigen Reihenfolge Finanzminister Anders Borg, Umweltminister Anders Carlgren und Einwanderungsministerin Nyamko Sabuni vertreten.

In diesem Jahr sind auch "nur" 300 Journalisten angekündigt, die mit den Politikern in einem der beiden Nobelhotels Strand Hotell oder Wisby Hotell hausen. Prominente Gäste aus dem Ausland sind auch nicht angekündigt, in den letzten Jahren hatten so illustre Gäste wie Segolene Royal, Gordon Brown und Joschka Fischer für ihre Schwesterparteien Partei ergriffen.

Prostitution in Schweden

Härtere Strafen für Zuhälter und Freier fordert Ewa Carlefors von der Traffickingkommission der Stockholmer Polizei. Selbst Freier, die zum dritten Mal verurteilt werden, kommen immer noch mit Bussgeldern davon, obwohl das Gesetz auch die Möglichkeit von Haftstrafen bietet,

Hierzu muss bemerkt werden, dass es in Schweden nicht verboten ist, sich zu prostituieren, es ist hingegen verboten, sexuelle Dienste zu kaufen. Nach wie vor ein weltweit einzigartiges Gesetz, das nicht das Angebot sondern die Nachfrage unter Strafe stellt.

Die Denkweise des Gesetzgebers basiert auf der Annahme, dass Prostitution grundsätzlich Ausbeutung und Erniedrigung von Frauen impliziert. Als Deutschland vergangenes Jahr die Fussball-WM ausrichtete, gab es Stimmen schwedischer Organisationen, die schwedische Nationalmannschaft solle die WM boykottieren, da Deutschland dem Menschenhandel mit Frauen als Zwangsprostituierte zuwenig entgegensetze.

Das Gesetz hat jedoch keinesfalls zu einer Befreiung von Frauen aus unakzeptablen Verhältnissen geführt. Im Gegenteil hat sich dieser "Wirtschaftszweig", der von seinen Sympathisanten gern "das älteste Gewerbe der Welt" genannt wird, mehr in Zonen verlagert, die für die Ermittlungsbehörden nur schwer zu kontrollieren sind. So bieten sich Prostituierte au diversen Internetseiten an und statt in kontrollierbaren öffentlichen Häusern (Bordelle, Clubs, was weiss ich) sind es nun Wohnungen in der Nachbarschaft gewöhnlicher Svenssons, in denen Frauen sich verkaufen oder noch eher verkauft werden.

Die Möglichkeit der Ermittlungsbehörden, die oft über die baltischen Länder eingeschmuggelten Frauen zu schützen, sind relativ gering. Sprengt man in einem Monat nach monatelangen Observationen ein illegales Bordell mit estnischen Prostituierten, ist an anderer Stelle schon längst eine Wohnung mit rumänischen Frauen in den Betrieb genommen worden. Nicht immer sind die Frauen freiwillig hier und noch immer gibt es Zwangsprostitution mit jungen Mädchen und Frauen, die in ihren Heimatländern angelockt werden, um im Ausland in einem Restaurant oder einem Hotl zu arbeiten. Allerdings haben beispielsweise die Innenminister von Estland, Lettland und Litauen diesem vorherrschenden Mythos eine Absage erteilt. Aufgrund intensiver Ermittlungen behaupten die Minister, dass die meisten der vorwiegend russischstämmigen Frauen aus den baltischen Ländern genau wüssten, worauf sie sich einlassen.

Dennoch ist die Arbeit als Prostituierte sicher nicht der in einem Kindergarten vergleichbar. Die Situation von Frauen in einem fremden Land ohne Arbeitserlaubnis, oft ohne Schwedisch- und nur mit sehr geringen Englischkenntnissen in einem kriminellen Milieu, in dem man letztlich völlig von den Zuhältern abhängig ist, darf nicht romantisiert werden.

Ewa Carlefors kommt in dem Artikel in Dagens Nyheter zu einer erschreckenden Schlussbemerkung, da nach ihrer Ansicht Frauen lieber in Schweden als in Südeuropa "arbeiten" würden: "Die Frauen sagen, dass die Kunden hier für das bezahlen, was sie haben wollen. Das ist kein Gerede. Sie sind nicht gewalttätig, sie sind sauber und schnell in dem, was sie tun. Haben sie für eine Stunde bezahlt, sind sie nach einer Viertelstunde fertig."

Man mag es nicht glauben. Das können osteuropäische Zuhälter und Menschenhändler auf Werbeposter für künftige Prostituierte drucken. Eine Hymne an den schwedischen Freier. Er ist nicht pervers, sondern sauber und rein, entleert sich schneller als geplant und wahrscheinlich noch richtig nett. Ob schwedische Männer generell immer so schnell fertig sind? Als Überschrift über den Artikel hätte man den Gepflogenheiten schwedischer Medien enstprechend auch schreiben können: "Svenska sexköpare bäst i Europa" - Schwedische Sexkäufer die besten in Europa.