30. Mai 2007

Achtelfinale im schwedischen Pokal


Heute Abend lief das Achtelfinale im schwedischen Pokal. Klare Auswärtssiege für Umeå und Göteborg. Zwei Duelle zwischen Teams der Allsvenskan. Bälinge besiegte Hammarby mit 1:0 und AIK gewann gegen QBIK mit 3:2. Zwei Tore und zweimal Führung für die Gäste durch Jennifer Meier, aber am Ende gewannen die Gastgeberinnen, die ohne Jessica Juhlin, Sanna Valkonen, Laura Kalmari (mit ihrem Golden Retriever Zaungast) und Nazanin Vaseghpanah angetreten waren. Bei QBIK fehlten Maria Yatrakis (filmte die erste Halbzeit von der Tribüne aus), Rebecka Johnsson und Lisa Mellberg.
Eine unnötige Niederlage für die Frauen aus Värmland, die Selbstvertrauen angesichts der kommenden Aufgaben in der Liga gegen Malmö (A), Göteborg (H) und Falköping (A) gebrauchen könnten.
Knapp nur gewann Örebro bei der Talentschmiede von Tyresö FF. Ein Tor von Kelly Dowling reichte.

Dünne Personaldecke - nicht krank werden

Schweden macht im Sommer zu. So war es früher und so ist es auch heute noch vor allem in öffentlichen Einrichtungen.

In den vergangenen Jahren empfahlen Stockholmer Krankenhäuser schwangeren Frauen schon einmal, ihre Kinder besser ausserhalb Stockholms zu kriegen, wenn es denn im Juni, Juli oder August so weit sein sollte.

Viele Angestellte haben Urlaub und die Personaldecke ist mehr als dünn.

Beim Karolinska Krankenhaus in Solna stehen für Herzpatienten statt 36 Betten im Sommer nur 19 zur Verfügung, Patienten sollten mit ihrem Herzinfarkt also noch ein wenig warten bis September vielleicht.

Das klingt zynisch und ist eigentlich ein Skandal. Nicht dem Personal anzulasten, aber den verantwortlichen Politikern aller Couleur, die dafür verantwortlich sind, genügend Ressourcen bereitzustellen, um dringend notwendige Krankenversorgung auch in den Sommermonaten leisten zu können.

28. Mai 2007

Schwedische Sozialbehörde sagt "ja" zur Züchtung von Menschen als Lebensretter

Die Überschrift ist provokativ, mir fiel nichts Besseres ein. Das Thema ist ethisch-moralisch gesehen hochbrisant.

Darf man, um das Leben von todkranken Kindern zu retten, durch Genmanipulation Kinder zeugen, die den Kranken als lebensnotwendige Spender von Blut, Knochenmark oder Organen dienen?

Die oberste schwedische Sozialbehörde hat heute morgen dazu ja gesagt.

Die Familie Richardson hat nach der heutigen Entscheidung zumindest wieder eine Hoffnung, dass ihr vierjähriger Sohn weiterleben könnte. Das Paar hat zwei Kinder, die beide die Anlagen einer höchst seltenen Stoffwechselkrankheit. Bricht die Krankheit aus, gibt es keine Überlebenschance. Der 11-Jährige Sohn des Paars ist bereits blind, taubstumm und gelähmt. Bei dem Vierjährigen ist die Krankheit noch nicht ausgebrochen. Nun können die Richardsons mit der Hilfe der Forschung ein gentechnisch maßgeschneidertes Kind zeugen (lassen). Aus dem Mutterkuchen und der Nabelschnur werden Blutzellen gewonnen, die dem Vierjährigen zugeführt werden.

Ein neues Gesetz aus dem Juli 2006 macht nun möglich. dass man ein idealtypisches Kind zeugt - der Embryo wird erst dann in die Gebärmutter eingesetzt, wenn Tests die idealtypische Spenderkonstellation ermittelt haben.

Der Mensch darf in die Zeugung eingreifen. Aber NUR dann, wenn das Gesetz haarscharf definiert, wann das erlaubt ist. Die medizinischen Eingriffe dürfen dann in keinem Fall eine Gefahr für das neue Kind bedeuten. Im Fall der Familie Richardson scheint das nicht der Fall zu sein. Deshalb ist die Entscheidung richtig und vertretbar.

Allerdings wird mir ein mulmig dabei, wie man in nichtdemokratischen Ländern möglicherweise die technologisch-medizinischen Möglichkeiten dazu ausnutzen könnte (oder schon ausnutzt), um Organspender zu züchten oder Kinder, die besonders hübsch werden und/oder klug, die man dann als Exportartikel auf den illegalen Adoptionsmarkt bringen kann.

27. Mai 2007

Umeå oder Djurgården - das ist hier die Frage


Nachdem es anfangs der Saison doch einige Überraschungen gegeben hatte und man nicht so ganz sicher war und mehr aus Wunschdenken, denn aus realistischen Überlegungen hoffte, dass Umeå Probleme bekäme, steht nach acht Spieltagen fest, dass sie Welt in Ordnung ist, so man denn möchte, dass alles so weitergeht wie bisher.

Vizemeister Djurgården schlug den Dritten Malmö im Topspiel des Tages recht sicher mit 2:0 (das Foto zeigt vl.n.r. Djurgårdens Torfrau Bente Nordby, Dorte Dalum Jensen, Jane Törnqvist, Elin Ekblom, Asthildur Helgadottir und Kicki Bengtsson) und Umeå machte gegen den Vierten Göteborg kurzen Prozess und erst nach der 5:0-Führung liess man die Gäste ins Spiel kommen, was dann Lotta Schelin in der 93. Minute mit ihrem zehnten Treffer dankte.

QBIK verliert wieder 0:1 zu Hause, dieses Mal gegen Hammarby, das am Donnerstag einen guten kämpferischen Eindruck gegen Djurgården gemacht hatte. Etwas überraschend der Sieg von Örebro in Sunnanå mit 3:1 und vielleicht, dass Linköping nur knapp mit 3:2 gegen Bälinge gewinnen konnte.

Djurgården zeigte vor allem in der Abwehr und im Mittelfeld eine Klasseleistung, die taktischen Umstellungen von Coach benny Persson funktionieren. Am 11. Spieltag gehts gegen Umeå, da fällt die Vorentscheidung um die Meisterschaft falls Umeå gewinnt. Zwar hatten die Nordschwedinnen mit Malin Moström und Anna Sjöström zwei Rücktritte zu verkraften und dazu den Weggang von Torfrau Sofia Lundgren sowie den beiden finnischen Weltklassespielerinnen Sanna Valkonen und Anne Mäkinen, aber durch Verstärkung des Teams mit Ma Xiaxiu, Madelaine Edlund und wohl vor allem der jungen Schweizerin Ramona Bachmann hat der Verein wieder einmal ein glückliches Händchen bewiesen.

Nix los auf Arlanda

Der heutige Sonntag, Muttertag in Schweden, ist nun schon der dritte Tag, an dem es auf dem Stockholmer Flughafen Arlanda wesentlich ruhiger und gemächlicher als sonst zugeht.

Grund: Die heimische Fluglinie SAS muss nahezu alle Flüge wegen eines Streiks des Kabinenpersonals ausfallen lassen. Das Unternehmen macht somit einen Verlust von ca. 5 Millionen € pro Tag.

Wollen die Stewardessen mehr Geld, andere Uniformen? Nein, es geht schlicht und ergreifend um bessere Arbeitsbedingungen. Es gibt zu wenig Zeit für Essenspausen und das Schema, nachdem die Angestellten arbeiten müssen, lässt wenig vom einstigen Traumberuf Setwardess übrig.

Louise Boström, eine der Streikenden, berichtete der Zeitung Svenska Dagbladet, dass man laut Vertrag eineinhalb Stunden Essenspause habe. Diese Zeit beginnt aber bereits, sobald das Flugzeug am Gate eines Flughafens angedockt hat. Dann sind die Passagierre noch nicht ausgestiegen und unbegleitete Kinder und Behinderte und alle anderen müssen betreut aus der Maschine gebracht werden.

Das klingt zunächst so, als sollte es kein Problem für SAS sein, den Forderungen der Angestellten entgegen zu kommen. Doch der Arbeitgeber weiss: Er arbeitet mit einem Personalbestand, der an der unteren Grenze liegt. Um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, müsste er mehr Personal einstellen, um grössere zeitliche Flexibilität zu erreichen. Mehr Personal wird zwangsläufig zu höheren Preisen und geringerer Konkurrenzkraft führen in einem immer heisser werdenden Geschäft.

Die Klimakatastrophe wird wesentlich durch Fliegen befördert. Aber wir wollen nicht davon ablassen, uns nach Thailand, auf die Seychellen und nach Florida befördern zu lassen. Eigentlich müssten die Flugpreise nicht nur aufgrund grösseren Personalbedarfs und besserer Arbeitsbedingungen für die Angestellten steigen (schliesslich sind wir nicht in China), sondern auch wegen der Umweltbelastung. Und zwar drastisch.

26. Mai 2007

Achter Spieltag


Sieben Spiele und nur ein Tor. Letzter Tabellenplatz.

Am achten Spieltag gelang dann AIK endlich der erste Sieg. Im Duell der Aufsteiger setzte sich der Gastgeber auf Skytteholms IP mit 2:0 gegen Falköping durch. Die ganz in rot spielenden Gäste imponierten dennoch durch schnelles Passspiel, gutes Verständnis der Offensivkräfte. Die Abwehr dagegen sehr unsicher, was zu den beiden Toren von Jessica Julin und Nazanin Vaseghpanah führte.

Auf dem Foto eine der besten Gastspielerinnen - Camilla Sanderheim beim Eckball.

Morgen spielen Djurgården - Malmö um Platz zwei und QBIK - Hammarby um Punkte im Kellerduell.

Shopping in Skärholmen

Die schwedische Sportwarenhauskette Stadium feiert 2007 ihr 20-Jähriges Jubiläum. Und lockt natürlich mit dem einen oder anderen Schnäppchen in ihre Filialen im ganzen Land. In Skärholmen erstand ich ein Paar "Street Shoes" der amerikanischen Marke Converse für schlappe 299 Kronen, heruntergesetzt von einst 799 Kronen.

Made in China.

Und das kauft man dann und profitiert von der Globalisierung, denn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit haben die jungen Frauen, die den Schuh hergestellt haben, keinen Tarifvertrag. Sie haben mit ziemlicher Sicherheit keine vier Wochen Jahresurlaub und auch keinen Achtstundentag. Und Samstag und Sonntag wird auch gearbeitet. Für den Aufschwung. Für das Vaterland. Und für den Profit einiger weniger. Und für die kurzfristige Freude des Konsumenten in Schweden oder woauchimmer, ein Schnäppchen gemacht zu haben, auf Kosten anderer.

24. Mai 2007

Sehenswerter Fussball am Kanalplan


Der sechste Spieltag der Damallsvenskan in einer "englischen" Woche brachte mit der Begegnung von LdB Malmö - Umeå zwei der Spitzenteams zusammen. Der schwedische Meister gewann dieses Auswärtsspiel mit 2:1 und hat nach sechs Spielen nun optimale 18 Punkte.

QBIK mit der deutschen Spielerin Jennifer Meier unterlag nur knapp mit 0:1 bei Örebro. Überraschend führte Aufsteiger Falköping zur Halbzeitpause mit 1:0 in Göteborg, aber die zweite Hälfte gehörte dann ganz den Gastgeberinnen, von deren fünf Toren vier von den Schwestern Schelin erzielt wurden - dreimal Lotta und einmal Camilla.

Sunnanå beisst sich in der oberen Hälfte fest und holte einen Punkt in Uppsala beim 2:2 gegen Bälinge. AIK unterlag abermals ohne einen Treffer zu erzielen - dieses Mal 0:2 in Linköping.

Heute Abend kam es dann zu einem von sechs Stockholmer Derbys in dieser Saison. Dabei siegte die routiniertere Elf von Vizemeister Djurgården mit 2:1 bei den Grünweissen von Hammarby. Elin Ekblom und Victoria Svensson trafen für die Gäste, während das sehenswerteste Tor des Abends auf das Konto von Jessica Landström ging, die eine scharfe Flanke von Andrea Comaneci volley zum Anschlusstreffer versenkte. 1001 Zuschauer sahen ein alles in allem sehenswertes Erstligaspiel.

Apropos routiniert: Das Durchschnittsalter der Startelf auf beiden Seiten war bei Hammarby 24,0 und bei Djurgården 27,4 Jahre. "Gammal var äldst" konstatiert deshalb das Svenska Dagbladet und auch weil Hammarby mit etwas provozierenden Slogans für seine jeweiligen Heimspiele wirbt.

Massenepidemie auf norwegischem Schiff

Die "Hurtigrutten" in Norwegen, die zwischen Bergen und Kirkenes verkehrt und früher die Post in abgelegene Dörfer an den Fjorden des Landes brachte, ist längst nicht mehr das, was sie einmal war.

Heute und seit einigen Jahren ist sie vor allem eine Attraktion für Touristen aus aller Welt. Selbst bin ich einmal das Stück von Bodö nach Svolvaer auf die Lofoten mit der "Hurtigrutten" gefahren und habe mir nicht vorstellen können, die elf Tage dauernde teure Reise komplett mitzumachen, das habe ich mir immer für nach der Pensionierung aufgehoben, zu der es noch recht weit ist.

Nun kommt die "Hurtigrutte" in die Presse, denn auf dem Schiff mit dem schönen Namen M/S Midnattssol ist eine sehr ansteckende Magen- und Darmgrippe ausgebrochen. Seit Samstag sind über 100 Passagiere erkrankt. Erbrechen, Durchfall, man kennt das. Der Virus verbreitet sich durch die Luft und Schiffsarzt Glenn Severinsen findet es leider nicht ungewöhnlich, da man au dem Schiff nun mal auf engem Raum zusammenlebe.

Mehr über das Schiff findet man hier, im Übrigen eine vorzügliche Homepage auf Schwedisch, auf der man (fast) alle Schiffe findet, die in Nordeuropa schon mal durch Wasser bewegt worden sind...

23. Mai 2007

Wasserangriff auf Ministerpräsidenten

Gestern Abend besuchte Ministerpräsident Reinfeldt mit seinen Kindern eine Filmpremiere im Stockholmer Kino Rigoletto. Das Team einer Comedysendung näherte sich Reinfeldt mit einer als SVT-Mikrofon getarnten Wasserpistole und besprühte Fredrik Reinfeldt mit Wasser.

Das Ereignis wird heute heftig in allen Medien diskutiert, die Chefin des schwedischen Fernsehens telefonierte mit Reinfeldt und entschuldigte sich im Namen ihres Senders. Der Pressesprecher des Politikers zeigte sich empört über den Vorgang.

Kurz dazu: Es war wahrlich kein genialer Einfall und dabei spielt keine Rolle ob Reinfeldt Ministerpräsident ist oder ein einfacher Bürger.

Auch das schwedische Fernsehen ist mittlerweile auf der Schiene des billigen und geschmacklosen Klamauks angekommen, wo es als lustig empfunden wird, wenn Menschen vor der Kamera lächerlich gemacht werden.

Bedenklich ist allerdings der Schutz von Spitzenpolitikern, denn die Leibwächter (gab es welche?) müssten das eigentlich verhindern. In dem falschen Mikrofon hätte sich im Ernstfall auch Säure befinden können. Das einzig Positive an dem Zwischenfall könnte so sein, dass man darüber nachdenkt, wie man Ähnliches künftig verhindern kann.

"Ist das deine Oma?"

Die in der Überschrift gestellte Frage wird in den Stockholmer Kindergärten immer mehr von den befragten Kindern mit "Nein, das ist meine Mama." beantwortet.

Das Staatliche Amt für Statistik (SCB) hat Zahlen veröffentlicht, nach denen der Anteil von von Frauen im Regierungsbezirk Stockholm, die mit 40+ ihr erstes Kind bekommen, in den vergangenen fünf Jahren um 39% gestiegen ist. Besonders markant ist die ZUnahme in Gemeinden mit hohem Anteil von Besserverdienenden, also Danderyd, Lidingö und Nacka.

Die Devise scheint zu sein, dass man erst einmal "lebt" und dann Kinder bekommt. Zuerst wird di berufliche und finanzielle Grundlage geschaffen und dann der Kinderwunsch erfüllt, vielleicht fällt es vielen auch erst in diesem Alter auf, das etwas fehlt.

Der Nachteil der späten Fruchtbarkeit liegt auf der Hand: Immer mehr Kinder werden relativ alte Mütter und Väter haben, immer mehr Kinder werden immer weniger Lebenszeit mit ihren Eltern verbringen und immer mehr Kinder werden ihre Grosseltern nur kurz oder nie kennen lernen.

Als Vorteil nennen Forscher, dass Kinder älterer Eltern mehr Erfolg in der Schule haben und dass Scheidungen unter dieser Altersgruppe weniger häufig vorkommen.

Ich weiss nicht, wie die meisten Erwachsenen verhüten. Möglich ist aber für diese und andere Gruppen, jetzt mit möglichst viel sexueller Aktivität etwas Gutes nicht nur für sich und den Partner, sondern auch für die Welt zu tun.

Also nichts wie Pillen und Spiralen in den Giftschrank sperren und mehrheitlich zurück zum guten alten Kondom. Das schützt ohnehin besser vor ansteckenden Krankheiten, falls der Gatte mal auf einer Konferenz oder die Gattin doch nicht auf einem "tjejkväll" (Frauenabend) war.

Kauft man Kondome der Marke "Love Support", gehen fünf Kronen jeder Verpackung an die Organisation "Youth Vision" in Sambia. Diese Vereinigung klärt junge Afrikaner und Afrikanerinnen über die Gefahren ungeschützten Geschlechtsverkehrs auf und bemüht sich so, die galoppierenden Zahlen von HIV-Infektionen in Afrika zu reduzieren.

Sex für einen guten Zweck also. Nichts wie ran.

Und Eltern werden kann man dann mit 40+. Bis dahin kann man eine Menge Spass haben und dabei Gutes tun.

21. Mai 2007

"Keine normale Partei"

So titelt die unabhängig liberale Dagens Nyheter ihren heutigen Leitartikel und fasst damit den Parteitag der Sverigedemokraterna kurz und prägnant zusammen.

Rechts ist im Aufwind in Schweden, das ist eine mögliche Auslegung der Wahlen des letzten Jahres: die Reichstagswahlen im September stellten gar einen empfindlichen Rechtsruck dar. Einerseits wurden die bürgerlichen Parteien gewählt und am meisten die rechts aussen in der Allianz stehende Moderata Samlingspartiet und andererseits verzeichneten die "Schwedendemokraten", deren Propaganda im Wesentlichen von einer Frage ausgeht, in vielen Gemeinden grosse Erfolge, vor allem im südschwedischen Landskrona, wo sie deutlich über 20% bekamen.

Im Frühjahr begaben sich nun mehrere Spitzenpolitiker der im Reichstag vertretenen Parteien in den argumentativen Clinch mit dem Vorsitzenden der Sverigedemokraterna, Jimmie Åkesson. Der versucht die Partei hinauszuführen aus dem Sumpf, aus dem sie entstanden ist und dessen Geruch sie nicht ganz losgeworden ist. Denn entstanden ist die rechtspopulistische Partei aus der Bewegung "Bewahrt Schweden Schwedisch" (BSS), einer eindeutig rechtsextremen Organisation.

Hört und liest man, was führende "Schwedendemokraten" von sich geben, glaubt man, dass die Lösung fast aller Probleme in der möglichst bald zu beginnenden "Überführung" so vieler nichtnordischer Ausländer wie möglich in ihre Heimat besteht. In ihrem Willen, aus der EU auszutreten, ist sich die Partei mit den Grünen und der Linkspartei einig.


DAGENS NYHETER: "Die Schwedendemokraten sind heute eine Partei mit einer grossen Anzahl Vertreter die hohe Schulden haben, vorbestraft sind und die nicht ihrer Verantwortung in den Gemeinden gerecht werden."

20. Mai 2007

Fredrik und George W

Fredrik Reinfeldt besuchte vergangene Woche die USA und bekam eine Audienz beim amerikanischen Präsidenten. Dort entpuppte sich der konservative Ministerpräsident Schwedens als Grüner, dem vor allem die Weltklimapolitik am Herzen lag. Dabei spielte Umwelt im Wahlkampf des Mannes, den man selbst in eigenen Kreisen "Seife" nennt, eine mehr als untergeordnete Rolle. Aber Reinfeldt hat erkannt, dass er damit in den verbleibenden dreieinhalb Jahren in der Regierungskanzlei Rosenbad punkten kann, nachdem seine Werte in Meinungsumfragen dramatisch schlecht geworden sind.

Kein Wort widmete der schwedische Premier dem Krieg im Irak, was Bush sichtlich gefiel. Und so waren beide Politiker voll des Lobes übereinander, auch wenn Bush sich heute wahrscheinlich nicht einmal mehr an den Namen seines Gesprächspartners erinnern dürfte.

Auch Göran Persson gab bei seinem damaligen Besuch allerdings keine bessere Figur ab. Wie wohltuend dagegen der Mut der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, die beim EU-Russland-Gipfel in Samara deutliche Worte fand.

In Schweden scheint diese Tradition, die einst Olof Palme begründete, allmählich verloren gegangen zu sein. Die Regierenden geniessen den Moment, mit den ganz Grossen der Weltpolitik vereint zu sein und erstarren in Ehrfurcht vor den Insignien der Macht.

Umeå und Malmö marschieren


Nach sechs von 22 Spieltagen in der Damallsvenskan kann man konstatieren, dass Meister Umeå mit blütenreiner Weste und LdB Malmö FC marschieren. Vier Punkte hinter dem Tabellenführer ist auch Djurgården noch nicht auszuzählen.

Malmö gewann auch ohne Goalgetterin Asthildur Helgadottir und trotz einer Verletzung von Manon Melis souverän mit 4:0 bei Aufsteiger Falköping. QBIK aus Karlstad und Bälinge trennten sich 2:2, nachdem QBIK zweimal geführt hatte.

In Solna unterlag AIK Göteborg mit 0:2 und steht nun nach sechs Spieltagen mit lediglich einem erzielten Treffer (beim 1:2 in Karlstad) auf dem letzten Tabellenplatz. Insgesamt sechs Neuverplfichtungen spielen in der Stammelf, darunter so bekannte Namen wie Jessica Julin, Sofia Lundgren, Sanna Valkonen und Laura Kalmari - es hat bislang nichts genutzt. Trainer Jörgen Zetterström muss sich fragen lassen, ob er alles richtig gemacht hat.

Putin har lyckats så bra

När Vladimir Putin blev den nyss avlidne Boris Jelzins efterträdare som president vid millenieskiftet kände bara några få experter hans namn. Den lille mannen från S:t Petersburg som pratar flytande tyska och har en kärlek till asiatiska kampsporter hade dock klara visioner hur han skulle regera landet.

Hans målsättning har hela tiden varit att Ryssland skulle bli en stormakt som den försvunne Sovjetunionen som så många sörjer efter i Ryssland. "Vi har vunnit kriget och ni förlorade det, men i dag ser det ut som om ni har vunnit," sa en ryss till mig för många år sen när inflationen var som högst och hela landet och framför allt de äldre befann sig i en lång uppförsbacke.

Snart stod det klart för Putin att 80-talets Glasnost och Perestrojka som den bara utomlands populäre Gorbachev inledde och Jelzins prestation med många utlandsvistelser där han verkade berusad hade skadat Ryssland.

Så han och hans mannar gjorde allt för att få tyst på den granskande journalistiken som hade blommat upp. När Anna Politkovskajas röst tystades av hittills okända gärningsmän var det ett mord som Kreml kanske inte har beordrat men stämningen som har skapats i landet har bland annat lett till detta.

Putins ungdom, Putinjugend som väcker osköna associationer till begreppet Hitlerjugend och därför har ändrats till "Nasji" (De våra) är en regeringstrogen och regeringsfinansierad skara ungdomar som tycker att Ryssland ska leda världen och att judokan Putin är dess självklara ledare. "Nasji" kallas för "nascister" i vissa grannländer av Ryssland. De beskyller t.e. Estland för fascism i den pågående konflikten om bronssoldaten, men själv använder dem verkligen metoder som tidigare tyska SA eller SS använde innan man tog makten. Belägringen av den estniska ambassaden, sparkar mot den svenske ambassadörens bil är belägg på det. Den ryska polisen hade inga resurser för att skydda ambassaderna.

De har dock alltid haft resurser i överflöd att stoppa all kritik mot presidenten. När EU nu träffade Putin i ryska Samara hindrades bl a f d schackmästaren Garri Kasparov från att resa dit. Hans biljett var ogiltig, påstods det. Skratteretande, men också hånfullt hur den ryska makten beter sig. Kasparov är medlem i alliansen "Det andra Ryssland" som enad försöker bilda en opposition mot Putin och det i deras tycke odemokratiska system som breder ut sig. Ansluten till "Det andra Ryssland" är dock också tämligen odemokratiska rörelser som Nationalbolschewikerna genom deras ordförande Eduard Limonov.

När Tysklands förbundskansler Angela Merkel yttrade EU:s kritik att demonstranterna som icke hade våldsbenägenhet hindrades att ta sig till Samara, svarade Putin att Tyskland hade väl gjort samma sak när G8-mötet hölls i Heiligenhafen. Väl förberedd och beslutsamt att visa hur stark Ryssland har blivit spelar Putin sin roll som en av världens ledare.

Att Ryssland förlorar mycket opinion i Europa och Västvärlden verkar inte intresserar honom och hans manskap längre. Viktigt är först och främst att behålla makten för "nasji", de våra, här alla som tillhör den inre kretsen. Viktigt för opinionen på hemmafronten att Ryssland visar styrka och låter sig inte sägas någonting längre.

Allt för många ryssar tycker att den stora björnen har hukat alltför mycket för västländerna och de vill tillbaka till den forna positionen där grannländerna darrade av rädsla för ryska pansrar och soldater. Nu är det mer ekonomin som talar för Moskva. Hela Europa har lyckats göra sig nästan helt beroende av rysk energi.

Ingen, bokstavligen ingen efter Politkovskajas död, pratar ens längre om det glömda kriget i Tjetjenien. Anna Politkovskaja var den journalist som granskat den ryska arméns rensingar, våldtäkter, misshandel och korruption inom armén i Tjetjenien på ett skoningslöst sätt, väl medveten om att det skapar mäktiga fiender för henne. Efter hennes död, som de ryska myndigheterna inte är särskilt intresserad i att klara upp (finns väl inga resurser, de går åt att hårdbevaka all opposition), är det tyst på den fronten också.

Vladimir Putin har lyckats väldigt bra.

De som inte läst det än rekommenderas Anna Politkovskajas sista bok "Putins Ryssland" som finns i pocket på svenska.

In eigener Sache

Vorletzte Woche schrieb ich hier überwiegend auf Schwedisch, viel zum da bevorstehenden Eurovision Song Contest, aber auch einiges zum Tagesgeschehen in und ausserhalb Schwedens.

Ich werde weiterhin meist auf Deutsch schreiben und dann geht es um Schweden und/oder seine unmittelbaren Nachbarn.

Allerdings werde ich auch schwedischsprachige Artikel raushauen, wenn sie sich thematisch mit aussenpolitischen Themen beschäftigen oder von grossem allgemeinen Interesse im Königreich sind.

Knapper Heimsieg für Djurgården


Als ich gestern zu Kristinebergs IP aufbrach, um mir das Erstligaspiel zwischen Djurgården und KIF Örebro anzusehen, regnete es und ein kühler Maiwind blies mir um die Ohren. Kein Wunder, dass nur 437 Personen sich ins Stadion aufmachten.

Dreimal trafen die Gastgeberinnen die Querlatte (Ariane Hingst, Emma Lundh, Sara Thunebro) und einmal das Tor: Victoria Svensson, die am Freitag 30 Jahre alt wurde, erhielt eine massgerechte Flanke von Elin Ekblom und köpfte das goldene Tor des Tages.

Gleichzeitig spielte Meister Umeå gegen Hammarby und lag nach zehn Minuten schon sensationell mit 0:2 zurück. Aber Umeå vermied die erste mögliche Niederlage nach 52 Spielen ohne Verlust und wendete das Blatt noch mit 5:2.

Sunnanå bewies mit dem 1:1 daheim gegen Linköping, dass es in dieser Saison einen oberen Mitelfeldplatz anstrebt.

19. Mai 2007

Drei Finger in Stockholm



Als Marija Serifovic vergangenen Samstag zum zweiten Mal das Siegerlied "Molitva" sang, sollen zwei ihrer Background-Sängerinnen den Daumen, Zeige- und Mittelfinger in die Luft gestreckt haben. Das wurde als politische Manifestation von einigen bezeichnet, von Disqualifikation wurde geredet, aber nichts offiziell eingereicht.

Gestern Mittag war die ESC-Siegerin in Stockholm und trat vor hunderten Fans in der Einkaufspassage Gallerian auf. Auf dem Video entdeckte ich das beigefügte Standbild.

Was bedeuten die drei Finger? Eigentlich stehen sie für die heilige Dreifaltigkeit, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Da es aber auch von den extremen serbischen Nationalisten während des Krieges benutzt wurde, ist es für Bosnier und Kroaten eine nahezu unerträgliche Provokation.

Junge Serben benutzen es heute gern als alternatives Victory-Zeichen bei Sporterfolgen und nun eben beim ESC-Sieg. Sie behaupten, es sei nicht als Provokation gedacht, lediglich ein Zeichen ihres Stolzes, Serben zu sein.

Symbole können viel auslösen, eine Bronzesskulptur in Tallinn bedeutet den Esten dies und den Russen das. Drei Finger als serbischer Gruss ebenso.

Ein wenig mehr Feinfühligkeit und Respekt würde der Beziehung der Völker gut tun.

Schweden = DDR

An diesem Wochenende treffen sich die rechtspopulistischen Sverigedemokraterna zu ihrer Jahrestagung in Karlskrona. Zum ersten Mal darf die Presse dabei sein, obwohl einige Medien von der Partei ausgeschlossen wurden, darunter die Einwandererzeitschrift Gringo.

Björn Söder, nicht verwandt oder verschwägert mit dem CSU-Generalsekretär gleichen Namens, seines Zeichens aber auch Generalsekretär seiner Partei, verglich Schweden dabei in einer bemerkenswerten Analogie mit der ehemaligen DDR:

"Heute stehen wir in Skåne und schauen sehnsüchtig über den Öresund auf dieselbe Weise, wie das einst die DDR-Bürger über die Berliner Mauer taten," sagte Söder.

Söder lobte die rechte dänische Folkeparti mit ihrer Vorsitzenden Pia Kjaersgaard, die erst diese Woche gefordert hatte, dass man das Tragen von Schleiern bei muslimischen Frauen in Dänemark generell verbieten solle.

Und er drückte die Hoffnung aus, dass die seiner Auffassung nach undemokratischen Verhältnisse in Schweden, wo andere Parteien Freude empfänden, dass die Sverigedemokraterna grosse Schwierigkeiten gehabt haben, überhaupt ein Lokal für die Tagung zu finden, sich in Zukunft wandeln würden, wenn seine Partei endlich die Macht habe.

"Wir werden uns dann niemals auf dasselbe iefe Niveau herablassen, wo wir mit undemokratischen Methoden versuchen würden, unsere politischen Gegner zu stoppen." sagte Söder.

Fredrik Reinfeldt und ich

waren diese Woche auf Dienstreise, weshalb es in den letzten Tagen in diesem Blog ruhig war.

Gestern um 12.00 Uhr mittags trat ESC-Siegerin Marija Serifovic aus Serbien in der Einkaufspassage Gallerian in Stockholm auf. Vor rund 1.000 Menschen, die meisten von ihnen mit serbischem Migrationshintergrund, sang sie noch einmal live ihren Siegertitel "Molitva", die Stimmung war toll, beim Refrain sangen Hunderte lauthals mit.

15. Mai 2007

Neue Rubrik in der rechten Spalte

Die Rubrik "Aktuellt på svenska bloggar" in der rechten Spalte zeigt, welche Suchbegriffe gerade aktuell auf schwedischen Blogsuchmaschinen verwendet werden. Ganz schön viel ESC momentan...

Europas grösstes Hotel

Das Gothia Towers ist bislang das teuerste Hotel in Göteborg, in absehbarer Zeit soll es nun mit dann insgesamt 1.200 Zimmern auch das grösste Hotel in Europa werden. DAss den beiden heute existierenden Türmen ein dritter hinzugefügt wird, darauf einigten sich gestern das Bauunternehmen PEAB und die schwedische Messe in Göteborg. Das Goethia Towers ist ein wesentlicher Bestandteil der Infrastruktur der Messegesellschaft in Göteborg. Unter anderem findet mit Svenska bokmässan hier die grösste Buchmesse Nordeuropas statt.

Bis zu seiner Schliessung am 31.12.2005 war das Moskauer Hotel Rossija (Russland) das grösste Hotel des Kontinents. Das Rossija hatte nicht weniger als 3170 Zimmer und letztes Jahr wurde der Komplex mit 240.000 Quadratmeter Fläche dem Erdboden gleich gemacht. Präsident Putin läst neu bauen, ein Geschäftskomplex und mehrere kleine Hotels sollen entstehen.

13. Mai 2007

Die Welt nach dem ESC

Heisse Debatten in ALLEN schwedischen Tageszeitungen, im Internet und wie immer, wenn Schweden nicht gewonnen hat, stellt man die Frage: Hat das richtige Lied gewonnen? Wie auch immer, es ist vorbei. Jetzt können wir alle "Ein Lied für Belgrad" komponieren. Fast so ein bisschen wie Aschermittwoch für den Karnevalisten. Kehraus. Ein serbisches Wort haben wir gelernt: Molitva heisst Gebet. Und wir wissen, dass auch die Ukrainer deutsche Zahlwörter benutzen, allerdings in anderer Reihenfolge: Sieben, sieben, eins, zwei. Eines müssen die Nörgler und schlechten Verlierer aus dem Westen und Norden begreifen: dass wir in Europa nur zusammen wachsen, wenn wir uns gegenseitig respektieren. Verka Serduchka ist seit Jahren ein Comedy-Charakter des Ukrainers Andrej Danilko, ähnlich wie Borat für Sasha Baron Cohen und Horst Schlemmer für "unseren" Hape Kerkeling. Marija Serifovic ist ein Star in Serbien und den Nachbarländern und Koldun ist der Sieger des letztjährigen russischen DSDS (Idol), allesamt also keine Unbekannten, sondern respektierte und bekannte Künstler. Mit Sieges(g)eifer lesen wir die Teilnehmerliste und uns ist klar, dass nur The Ark gewinnen kann, sonst kennt man ja keinen. Wie beschränkt sind wir eigentlich in unserer gutmenschlichen Toleranz? Für The Ark war schon alles arrangiert gewesen, Siegesfest im Kungsträdgården, die Rechnung ohne den Wirt, stattdessen blickt man mit Tränen der Enttäuschung und Wut in den Augen nach Belgrad, wo 30.000 Menschen die Siegerin empfangen haben.

Finnland hat es leider wieder nicht geschafft, nach 1995 seinen zweiten Weltmeistertitel im Eishockey zu gewinnen. Kanada siegte im Finale in Moskau mit 4:2. Für Schweden, den Titelverteidiger, blieb nur der undankbare vierte Platz. Zurück auf dem Boden der Tatsachen. Auch hier spielt Deutschland nur die zweite Geige im Konzert der Grossen.

11. Mai 2007

Bravo! Mikael Wiehe bleibt sich treu: Königin verzieht keine Mine

Mikael Wiehe gehört zu den wichtigsten Songwritern in Schweden. Schon sehr lange. Politisch steht er sicher links von der Mitte und von jeher setzt er sich für Menschenrechte und gegen Ungerechtigkeit ein.

Als er nun vom Öressundstinget, einer hohen Versammlung von Prominenten mit dem dänischen Königshaus an der Spitze in Kopenhagen eingeladen war, sagte er vor dem auch blaublütigen Publikum deutliche Worte.

Wiehe kritisierte die dänsiche Einwanderungspolitik: "Viele Dänen wohnen in Malmö, weil in Dänemark Gesetze gemacht worden sind, die es ihnen verbieten, mit dem Menschen, den sie lieben, zusammenzuleben nur weil dieser Mensch von woanders kommt. Das ist eine Schande."

Wiehe sagte auch, dass man auf schwedischer Seite die dänische Politik als "Pölsefaschismus" bezeichnen würde. "Pölser" sind die knallroten Würste, die zu den dänischen Delikatessen gehören...

Königin Margaretha soll keine Mine verzogen haben.

Bravo Mikael Wiehe! Ein Mann, der sich treu bleibt und der seinem Gewissen folgt.

Der 61-Jährige Wiehe wurde als Sohn eines Dänen und einer Schwedin in Stockholm geboren. In den 70er Jahren wurde er bekannt als politischer Liedermacher und war unter anderem aktiv für die Sache des African National Congress, für den er eine Gala im Göteborger Skandinavium organisierte.

Passend dazu für alle, die ihn (noch) nicht kennen ein Video von der ANC-Gala 1985, Wiehe zusammen mit dem schon verstorbenen grossen Liedermacher Björn Afzelius: "Det räcker nu" (Es reicht jetzt):

9. Mai 2007

Kunskap om kommunism

Sällan har en tidningsartikel på sistone skapat så många blogginlägg än Anders Hjemdahls och Camilla Anderssons debattartikel i Dagens Nyheter. Frisch gebloggt påbörjar den 31:a texten till artikeln.

Johanna Nylander vars blogg "Frihet, fildelning och feminism" jag läser har kommenterat artikeln och redan fått 33 kommentarer vilket kan vara nytt rekord för henne?

Hjemdahl och Andersson jobbar för en organisation som kallar sig UOK (Upplysning om kommunism). En oberoende förening med bl a hedersmedlemmen utrikesministern Carl Bildt och en del utländska främst baltiska politiker.

Till artikeln:

Svenska ungdomarnas kunskap om kommunismen och dess brott mot dem mänskliga rättigheterna är mycket bristfällig och det behöver ändras.

Mycket kort.

Engagemanget som författarna visar är bra, tyvärr finns det en del fel och felaktiga påståenden och dålig formulerade tankar i den.

Röda armen, sägs det, befriade aldrig någon från förtryck. Det var ändå Röda armén med dess 322:a infanteridivision under kommandot av generalöveste Pavel Kurotschkin som marscherade in i förintelselägret i Auschwitz och BEFRIADE fångarna från deras fångenskap och deras av mina tyska landsmän tilltänkta öde.

Det får inte förnekas.

En liten parantes. Kommunisten Pol Pots regime mördade på 1970-talet ca 1 miljon landsmän och landet BEFRIADES av den kommunistiska vietnamesiska armén 1979. Vietnam fick sanktioner av FN och Västvärlden och visst var dem inte demokrater, men dem har med våld befriat Kambodscha från en regime som inget annat land gjorde någonting emot.

Och visst etablerade Sovjet och dess Röda armé med stöd av den fruktade säkerhetstjänsten KGB en diktatur i de baltiska länderna, men man var aldrig i närheten av det vad författarna påstår att Sovjet ville utplåna befolkningen i dessa länder.

Sen några kommentarer till enkäten som Demoskop gjorde för UOK.

90% vet inte vilken huvudstad ligger närmast Stockholm. Det är en 100 000 kronors-fråga för Postkodmiljonären och knappast seriös. Fyra huvudstäder ligger mellan ca 40-45 mils avstånd härifrån och att Tallinn är närmast är knappast kunskap man bör ha.

Hälften vet inte att Berlin är huvudstad i ett land vid Östersjön. Vem har formulerat dessa konstiga frågor? Vad har den frågan f ö att göra med ämnet kommunism? Fråga portugisiska elever efter tre städer som ligger vid Östersjön och I bet de vet kanske en som gör det. När jag fortfarande bodde i Tyskland hade jag en kompis på universitetet (!) som trodde att Oslo låg i Sverige. Det gjorde det ju också men på den tiden hette byn Christiania.

56% svarade "vet ej" på frågan om de anser att samhällen baserade på västerländsk marknadsekonomi är demokratiska. Det är ett mycket klokt svar på ännu en dum fråga. Att liksätta marknadsekonomi med demokrati visar bara hur naiva och okunniga frågeställarna är. Kina har orientierat sig i stort sett efter marknadsekonomiska regler och västliga sådana, adapterat lite, ändrat lite, men i stort sett baserar det kinesiska samhället i miljonstäderna på västerländsk marknadsekonomi. Demokrati?

Samma sak gäller för diktaturer i Sydamerika.

Och sedan skriver författarna att resultaten i deras tvivelaktiga enkät är oacceptabla i ett demokratiskt samhälle och många kommentarer som jag läser i olika bloggar ger skulden till vänstern i Sverige.

Men hallå!

Historie- och geografikunskaperna om andra länder i nästan ALLA länder är bristfälliga, tyvärr. Mycket lär man sig inte i skolan utan utanför skolan, den svenska skolan är inget undantag.

Jag har läst mycket om Sovjets historia, jag har bott i Ryssland strax efter Sovjets fall. Jag vet att Lenin, Stalin och alla Sovjetledare med undantag för Gorbachev har begått brott mot de mänskliga rättigheterna. Men att räkna döda och sedan insinuera att Stalin eller Mao var värre än Hitler är skrämmande. Varje offer är ett offer för mycket. När jag var yngre läste jag Guinness Book of Records som hade Mao som världshistoriens största massmördare i annalerna. Ändå har ingen annan förutom min landsman Adolf Hitler (egentligen ju en österrikare) försökt förinta ett helt folk. Stalin var en av de allra värsta, grymmaste dikatorer som någonsin har levt på den här jorden. Men han var inte ett dugg värre eller bättre än Hitler.

Om allt detta borde ungdomar veta något i grova drag. Allt annat finns att tillgå i böcker och på nätet. Jag hörde inte mycket om Vietnamkriget i skolan eller om dikdaturen i Chile, men när jag blev stor läste jag på eget initativ om det.

Vi behöver inte nya läroböcker. Vi behöver kanske en seriös diskussion vilken form av kunskap som är viktigt att förmedla till nästa generation.

Men då behöver vi artiklar av författare som har läst på bättre än dagens debattörer i DN. Och vi behöver frågeformulär som är genomtänkta och inte flummiga som den de använde sig av.

Och till sist. Jag blev upprörd när DN skrev för några år sen att några svenska vänsterpartister fortfarande hade bilder på Lenin i sina riksdagskontor. Alla borde ha vetat att Lenin låtit mörda tiotusentals människor. Likaså finns det alltid högerpolitiker som har mer förståelse för högerdiktaturer. USA:s utrikespolitik under det kalla kriget baserade på tron att det är bättre att stödja högerdiktaturer än att ett land skulle få en socialistisk eller kommunistisk regering. Allt detta är mycket mer skrämmande än ungdomars ovetande om att Berlin är en huvudstad i ett land som ligger vid Östersjön.

Göran jobbar deltid

Göran Persson blir fr o m den 1 augusti deltidsanställd på ett konsultföretag.

I DN kommenterar Henrik Brors och påstår att det skadar både Persson och socialdemokraterna.

Icke.

Att Brors utkräver hämnd är klart. I årets nöjesprogram "Ordförande Persson" hade föredetta ordföranden betecknat just Brors som en journalist utan begåvning.

Hans Göran Persson är en privatperson. Att han är medlem i socialdemokraterna och föredetta statsminister betyder inte att han bara får sitta på soffan och vänta tills Anitra kommer hem.

Hans nya jobb verkar inte vara så kompromitterande som tyska partivännen Schröders extraknäck för den ryske energijätten Gazprom. Schöder pratar total okritisk om Ryssland regering och hans bästis Vladimir Putin. Det skadar dock inte heller socialdemokraterna i Tyskland. Det skadar Schröder, demokratin i Ryssland och det är skamligt.

8. Mai 2007

Sarkozy och Europa - enhetlig mot yttervärlden

Det tillhör plikten att bejubla och hälsa välkommen valsegrare i den politiska toppkretsen. Ändå var jag i går lite förvånad att Nicolas Sarkozys i Frankrike. valseger ledde till entusiastiska utrop från Europas ledare.

Läs Rolf Gustavssons analys i SvD.

Sarkozy drömmer om en fästning Europa, där inga utomstående släpps in. Turkiet ska inte vara medlem i EU, de är inga européer har han själv sagt och öststaterna som är medlemmar har förorsakat den kris som finns i gemenskapen.

Den lille mannen i Paris lider av en komplex. Han vill bli stor och han vill visa hur stort hans Frankrike borde vara.

Ibland är det så att ett ämbete gör en politiker lite mildare och mognare. Vi får hoppas att det är så i Sarkozys fall som måste förstå att han är hela Frankrikes president. Han är inte bara president för hans väljare, han är president för invandrare från Nordafrika, Afrika, han är president för fattiga och utslagna, för bögar, flator och transor. Kristna, judar och muslimer.

Det finns en klen tröst. Enligt de första valanalyser har de unga i Frankrike röstat på Segolene Royal medan det var dem över 50 år som gav Sarkozy segern.

Knappt förändringar med Björklund

Det blir inte Cecilia Malmström, det visste vi. Inte Nyamko Sabuni som var min favorit. Inte heller Antonia Ax:on Johnson som några outsiders hade föreslagit. Inte Leif "Loket" Olsson som var favorit i en blogg.

Istället blir det väl ändå militären Jan Björklund som tar över Folkpartiet efter Lars Leijonborg.

Han själv har inte svarat "Sir, yes, sir!" och inte heller har han fått en officiell förfrågan. Men partidistrikt efter partidistrikt uttalar sig för honom.

Man får hoppas att han åter igen gör ett liberalt parti av Folkpartiet som har drivit åt populisthögern på senare år och försökt sno röster från bl a Sverigedemokraterna med Leijonborgs utspel som började i valrörelsen 2002.

I dagsläge skulle Björklund ta över ett parti som i sporttermer är starkt nedflyttningshotad. Laget har gett upp det som en gång gjorde dem stark och utvecklas mer och mer till ett tvåfrågorparti: krav på skolelever och invandrare. Fanns det något mer?

7. Mai 2007

Klart: Ingen nåd för Klar

Tysklands förbundspresident Horst Köhler har i dag avslagit Christian Klars ansökan om att bli benådad. Han avtjänar ett livslångt fängelsestraff.

Svenska Dagbladet lägger in en värdering i sin artikel och påstår att "Tyskland är inte redo att dra ett streck över vänsterterroristernas blodiga framfart under 1970-talet."

Klar har sedan 1982 suttit i fängelse i Bruchsal. Han har dömts för nio mord och elva mordförsök.

Hans nästa chans att ställa en ansökan är om två år.

Efter samtal med Klar och de anhöriga till hans offer har Köhler bestämt sig att säga nej.

Förbundspresidenten är suverän. Socialdemokraterna har ej blandat in sig i Köhlers beslutsfattande medan konservativa CDU och liberalerna i FDP har tryckt på att han ska säga nej. CDU:s partisekreterare Markus Söder har till och med låtit sig ner att säga att man borde överväga stödet för en annan mandatperiod för Köhler om han skulle benåda Klar. Det är en skamfläck för CDU och Söder att blanda sig in i förbundspresidentens beslutsfattande. Han borde avgå med omedelbar verkan.

Ändå tycker jag att Köhler fattat ett rätt beslut. Livstids fängelse är det hårdaste straffet rättsstaten har och i Klars fall med nio döda och anhöriga som lidit i årtionden är den befogad.

Får man prata med Irans utrikesminister - ja, men

Den islamiska republiken Irans utrikesminister Manouchehr Mottakis är på Sverige-besök. Han för samtal med Carl Bildt och näringsminister Maud Olofsson. Fredrik Reinfeldt tar inte emot för att göra en tydlig markering.

Utanför Utrikespolitiska institutet och Försvarshögskolan hundratals demonstranter. En man har gripits. Exil-iranier är mycket kritisk till besöket.

Det är nyheten.

Frågan är om man ska ha officiella samtal med en representant för Irans nuvarande regering som har gjort sig skyldig till brott mot de mänskliga rättigheterna och som förtrycker stora delar av sitt eget folk?

Det är så lätt att skrika NEJ, inte ska representanter av en demokratisk regering träffa politiker som borde ställas inför internationella eller nationella domstolar eftersom de har människors liv på sitt samvete. Tidigare gjorde jag också det.

Man SKA föra en dialog och man SKA mycket tydligt markera att man har andra värderingar, att man ser mycket allvarligt på brott mot mänskliga rättigheter och att man pga detta INTE gör affärer på alla plan. Man SKA kräva att tortyr avskaffas. Det är inga roliga samtal med dessa herrar, men de är nödvändiga. Man skördar inte heller framgångar. Mottakis kommer inte att säga, "Jaha, det har jag aldrig tänkt på. Vi ska omdelbart släppa tusentals fångar som vi fängslade pga deras politiska eller religiösa tro eller deras sexuella läggning [Iran har dödsstraff för homosexuella]."

Men han får veta vad vi tycker. Maud Olofsson skulle jag gärna höra vad hon säger efter samtalet. Mottakis kommer med största säkerhet inte skaka hand med en kvinna. Han vill ju inte smutsa ner sig.

Sarkozy - en kusin till George Bush

Frankrike har fått en ny president. Vad det innebär för Frankrike, Europa och världen återstår att se.

I alla fall ser man likheter mellan Sarkozy och den amerikanske presidenten George W Bush i sättet de uppträder i offentligheten. Nicolas Sarkozy visar beslutsamhet, han kräver och han sa att ingen kommer att få nånting längre innan man har gjort det som man är skyldig staten och samhället. Det är mycket skådespeleri i det. Segolene Royal har förlorat valet därför att hon är det hon är. Inte socialist, utan kvinna. Fransmännen ville ha en riktig karl som städer upp i förorterna, som skapar jobb, jobb, jobb och som sätter Frankrike åter som en av världens viktigaste länder på kartan. Som är hård och schysst. Meat and potatoes.

En konservativ högervind blåser genom Europa. I Tyskland leder Angela Merkel en stor koalition, i Storbritannien har Labour dåliga opinionssiffror. Sverige har fått en högerregering och nu också Frankrike.

När USA ger sig ut nästa gång för att "befria" ett land de kanske får hjälp av Frankrike.

Valdeltagandet var högt, mellan 84-87% och majoriteten har fått vad den ville ha. Man kan bara hoppas att den inte har anledning att ångra sig så fort som den svenska väljarkåren har gjort som röstat fram en ny regering och vill så gärna byta ut den efter bara några få månader.

6. Mai 2007

Skandal: Landslagsmatch inte på TV

I går eftermiddags spelade Sverige sin första EM-kvalmatch borta mot Italien. Jag kollade alla papperstidningar, gick ut på nätet, videotext mm och hittade ingenting. Några timmar före matchen (kl 15) såg jag att Svenska fotbollsförbundet åtminstone lagt ut tiden när matchen börjar.

Fotboll. Tipslördag på TV 4, den så kallade fotbollskanalen. Istället för landslaget som är är en av världens absolut bästa med medaljchans i årets VM visar de den allsvenska matchen mellan AIK och Helsingborg, två lag som ute i Europa inte uträtter mycket för att inte säga ingenting. När var ett allsvenskt herrlag senast i en europeisk kvartsfinal? Minns förstås IFK Göteborgs skrällseger i UEFA-cupen och Malmö FFs final i Europacupen mot Nottingham Forest, men det var för nåt år sen.

Tjejerna var ganska sura vad jag har hört och jag kan bara instämma. Om TV4 vill visa allsvenskan borde de kanske gett rättigheterna till SVT. Caroline Seger och Nilla Fischer gjorde målen och Sverige vann 2-0 borta mot Italien. Bra början på väg till EM i Finland 2009.

Omfördelningsbluff? Linder slår tillbaka

Svenska Dagladets antagligen obunden moderate politiske chefredaktör PJ Anders Linder går till hårt angrepp mot socialdemokraterna. Och han tror sig bevisa att allt snack om en orättvis omfördelning är inte sant och att sossarna till och med ljuger.

Slopandet av förmögenhetsskatten är bara en liten del av BNP, höjningen av reavinstskatten kommer i längden att drabba främst de som bor i dyra villor mm mm.

PJ Anders, du ligger inte helt fel. Jag betecknas som höginkomsttagare i detta land utan att ens ha en chans att köpa hus i Danderyd och ha en sommarstuga i Skåne som ägs av ett skalbolag på Jersey. Gränsen för höginkomsttagare är jämfört med andra länder löjligt låg och det har den nya arbetarregeringen inte ändrat någonting på. Än.

Sen vet herr Linder kanske att politiker, inte bara röda utan också blåa och de som gillar andra färger, alltid spetsar till saker.

Fakum är ändå att regeringens skatteändringar kommer att leda till an avsevärt ökning av realinkomster just för höghöginkomsttagarna från och med årsskiftet och jag förstår att många av dem kommer att fira nyår med en extra flaska champagne och en extra burk rysk kaviar. De gynnas defintivt mest och det har inte bara sossarna påstådd utan också ekonomer som jobbar på landets banker. Du borde läsa konkurrenten DN:s artiklar som inte kan beskyllas för rött propaganda.

Även i din egen tidning har professor John Hassler, nationalekonom på Stockholms universitet sagt ang slopandet av fastighetsskatten: -Det här beslutet är fel på två sätt, ekonomin fungerar sämre samtidigt som det gynnar dem som redan har det bra. (4 april 2007)

Linders artikel är inget annat än propaganda från den andra sidan och inte i närheten av en objektiv analys.

Sonntag - Halbzeit - Frankreich wählt und Kiruna wird abgerissen

Nach drei Tagen auf Schwedisch mal wieder ein Post auf Deutsch. Am Donnerstag und Samstag nächste Woche findet der Eurovision Song Contest 2007 in Helsinki statt. Ich arbeite mich durch alle Teilnehmerbeiträge und schreibe auf Schwedisch kurze Rezensionen zu den Titeln.

Es ist mehr das Ereignis als die im Wettbewerb zu hörende Musik, die mich fasziniert. Mein persönlicher Favorit bislang (muss noch einige Titel hören) ist Ungarn mit dem Stück "Unsubstantial Blues" - möglich, dass sich Magdi Rúzsa nicht einmal für das Finale qualifizieren kann.

Ich wage vorauszusagen, dass die grossen schwedischen Zeitungen in der kommenden Woche einige Spaltenkilometer (ein herrliches schwedisches Wort, das wohl alle verstehen?) dem Grossereignis widmen werden. Hierzulande glauben alle, dass The Ark nicht zu stoppen ist und einen Kantersieg änhlich dem von Lordi im letzten Jahr einfahren wird. Schaun mer mal...

Seit ich mein Blog bei www.twingly.se registriert habe, sind die Zugriffszahlen bisweilen erstaunlich hoch. Twingly ist seit vier Monaten online und erfasst Links auf Artikel von Dagens Nyheter und Svenska Dagbladet und linkt die entsprechenden Artikel der Zeitungen zurück zu den Blogs, die sie verwenden. Die Gefahr für manche Blogs besteht darin, dass sie ihre Posts mit dem Blick auf die Einschaltquote schreiben und vom Eigentlichen, das sie interessiert, abkommen. Auf der anderen Seite kann ich nur über das schreiben, was bei mir irgendetwas auslöst. Die Zeiten, in denen ich über Turniere von Poolbillardmannschaften am Niederrhein schrieb und darauf achten musste, dass jeder Name richtig buchstabiert vorkommt, sind vorbei.

Viele Treffer könnte man heute sicher mit den Wahlen in Frankreich bekommen, aber mir ist fast egal ob Sarkozy oder Royale das Rennen machen, auch wenn ich tendenziell eher der Kandidatin die Daumen drücke, nicht weil sie Frau ist, sondern weil sie links ist. Aber allem Anschein nach hat sie wenig Aussichten auf Erfolg.

Der Artikel, der mich heute am meisten berührt hat, ist der beschlossene und geplante Umzug von Kiruna. Der jahrzehntelange Bergbau hat Spuren hinterlassen, das wusste man schon und auch der Beschluss war bekannt. Aber in einer sehr guten Reportage aus der Stadt, 200 km nördlich des Polarkreises, berichtet Dagens Nyheter sehr ausführlich.
Ich bin selber oft in Kiruna gewesen und nehme mir vor, noch einmal dorthin zu fahren, bevor die Bagger und Planierraupen in fünf Jahren die ersten Stadtteile entfernen.

Irgendwo ist das sehr symbolisch für das, was wir Menschen mit unserem Planeten machen: Naturressourcen ausbeuten, damit Wohlstand vermehren, bis wir plötzlich merken, dass wir der Natur so schwerwiegende Schäden zugefügt haben, dass wir sehr bald nicht mehr dort leben können. Mit anderen Worten: wir pfeifen darauf, wie es unseren Kindern und Enkeln geht.

4. Mai 2007

Skottland, Skottland über alles

Nationalisterna har vunnit valet i Skottland efter 50 år av Labor.

Det kommer ändå inte att hända at Skottland bryter sig loss från unionen med England, Wales och Nordirland eftersom alla andra partier är emot detta.

Storbritanniens nästa prime minister efter skotten Tony Blair blir dock skotten Gordon Brown. Lokalvalen i England gav de konservativa Tories 40%. Just nu drar en konservativ våg över Europa. Det är blått och svart i stor utsträckning och man måste befara att även Frankrike fortfarande tenderar åt höger när de på söndag troligen väljer Ms Sarkozy till Chiracs efterträdare.

Tillbaka till Skottland. Eftersom jag kan räknas som hängiven deckarläsare med koll vill jag passa på att tipsa om Ian Rankins sjuttonde roman om Edinburgh-kommissarien John Rebus "I de dödas namn". Den är skitbra precis som alla andra delar i serien och slår ut de allra flesta svenska deckarförfattare, nej egentligen alla.

Högerpopulist finansierar Pirate Bay

Ni som kan tyska borde läsa tyska DER SPIEGELS artikel om hur högerpopulisten Carl Lundström påstås ha pumpat in till Pirate Bay.

Artikeln baserar på en intervju som schlagerkungen Bert Karlsson gjorde med Tobias Andersson, talesman för Pirate Bay, på TV8 i slutet av april.

Har inte läst nånting om detta i svensk media än. Varför?

UPPDATERING: Läs Rasmus kommentar. Tack för den!

Det handlar uppenbarligen om dålig journalistik som har lett till artikeln i DER SPIEGEL som annars är en bra tidskrift, men här har dem gjort bort sig.

Miljardär som partiledare?

Antonia Axelsson Johnson, Sveriges sjunde rikaste person med en privat förmögenhet på drygt 20 miljarder har nominerats till partiledarposten för Folkpartiet.

Hennes kvalifikation som företagsledare och moneymaker ställer ingen i fråga.

Som partiledare är hon dock olämplig, då skulle näringslivet och politiken på riksplanet komma varandra allt för nära. Om alliansen lyckas vinna valet 2010 vilket i dagsläge ingen skulle satsa mer än en krona på, blir hon kanske näringsminister? Fatta beslut som gynnar hennes eget imperium? Lämpligt?

Inte bara Blair är orolig...

Snart avgående Tony Blair pratar om sin oro över utvecklingen i Ryssland bl a med DN.

Inte bara Tony är orolig, det är bloggaren också. Vi är så beroende av Ryssland i energifrågor, samtidigt ser vi ett gammalt spöke (Sovjet) återupplivas med massor med energipengar och extremt nationalistiska fasoner. Det är väldigt oroväckande för en kontinent som skulle rymmas i det gigantiska landet i öst.

Sammanbrottet av det gamla imperiet 1991 lämnade djupa sår i delar av befolkningen. Uppbrottet mot marknadsekonomin ledde till extremt tuffa omvälvningar med stora skaror av utslagna och desperata människor.

Kremlherrarna testar reaktionerna av omvärlden just nu i frågan hur långt kan vi gå och uppenbarligen tror dem att de kan gå väldigt långt. Belägringen av Estlands ambassad av de Kreml-finansierade ungdomarna i Nasji som är övertygad om att 2000-talet blir seklet där Ryssland är världens ledande makt visar att vi är i ett stort behov av att föra en dialog på alla möjliga plan med alla grupper i Ryssland som fortfarande är intresserad av ett utbyte med världen utanför.

Missat nånting stort? Beyoncé Knowles

Och så bestämde jag mig för att inte gå till Beyoncés konsert i Globen i går kväll. R'n'B är inte riktigt min favoritgrej. Biljetter fanns in i det sista i alla kategorier på Ticnet.

Nu läser jag recensionerna (också i DN som är väldigt tidigt ute med den!) och de är entusiastiska. Även Aftonbladets och Expressens utsända lovordar Beyoncé och hennes band som bestod av 13 tjejer, däribland två trummisar.

Skulle helst varit där med mina barn som älskar "tjejmusik".

Och videon till "Irreplaceable" har otroliga 12 miljoner (!!!) views på Youtube. MEN, såg nu att den mest sedda videon på Googles nyförvärv är My Chemical Romance med "Famous Last Words" som har haft mer än 24 miljoner views, helt otroligt.

3. Mai 2007

Sökord

Som så många andra bloggare har jag registrerat min blog på bloggportalen.se där man också ser de mest populära sökord just nu.

Medaljplatserna går till 1. gruppsex, 2. sex och 3. stringtrosor.

Kära svenskar, hemma och utomlands!

Lyckligtvis har alla tre termer en stark nedåtgående trend vilket ingjuter hopp för det här landet och Reinfeldt jugend. Snart får alla ni ungdomar som söker efter snuskiga saker andra saker att göra, ha, skriva nationella prov nämligen i alla 14 ämnen i grundskolan.

Plats fyra och veckans nykomling är tyvärr Erik Moore, tv-kocken som häktades i februari eftersom han misstänks för sexuellt utnyttjande av barn, numera klassad som våldtäkt när det gäller barn under 14 år.

Femma i den här listan och det märks också när jag kollar logfilerna till min egen blogg är Johanna Sällström. Hennes självmord berör fortfarande många människor och det med all rätt. En tragisk händelse som visar att psyksjukvården behöver mer resurser i det här landet. Som en bloggare påpekat satsar staten mer pengar i trafiksäkerhetsforskning än i prevention av självmord. Ändå så är antal döda i trafiken mycket lägre än antalet självmord.

Erdbeernotstand?

Eine schreckliche Nachricht. Der milder Winter und das warme Frühjahr, ich sags ja Klimakatastrophe, kann dazu führen, dass wir hier in Schweden schon zum allerheiligsten (nach Weihnachten natürlich) aller Feste, MITTSOMMER, keine Erdbeeren mehr haben.

Geerntet wird schon ab Mitte Mai. Einige Erdbeerplantagenbesitzer (tolles Wort, gell) versuchen mit dezenten Tricks die leckeren roten Dinger am reifen zu hindern.

Obs hilft? Wer will schon zu Mittsommer, dem schwedischsten aller Feste, Erdbeeren aus Holland oder Polen essen...

Svensk och tysk media om krisen kring Estland

Kanske är jag den förste som använder ordet kris i samband med vad som hänt i Tallinn och vad som nu händer i Moskva, men det är tyvärr befogat. Ryssland använder sig av det som hände av in- och utrikespolitiska skäl. Man vill visa handlingskraft och att den ryske björnen som haltade och var tandlös under 90-talet åter igen fått järntänder som kan skrämma lilla grannar.

Allvarliga saker har hänt. På den estniska sidan måste frågan vara tillåtet varför dem väljer att ta bort statyn just två veckor innan ryssarna ska fira den 62:a årsdagen av den stora segern. Symbolvärdet av statyn är hög - situationen av den ryska minoriteten (28%) i Estland är fortfarande lika dåligt som den är i Litauen och Lettland, där ännu fler ryssar bor. Statyn är ett minne för dem som gav sina liv för segern över nazismen, men samtidigt också en symbol för Sovjets ockupation av de baltiska länderna.

Samtidigt har det påpekats med all rätt att det här är en intern estnisk fråga. Visst kan dem göra vad dem vill med sina monument. Carl Bildt sa att det vore en svensk angelägenhet om regeringen nu vill flytta en staty i Sundsvall, Kiruna eller Göteborg. Visst. Men ändå kan det ju vara angeläget att ta hänsyn till medborgarna, också till minoriteter. Om Tyskland skulle vilja flytta Holocaust-monumentet i Berlin till en ort i provinsen skulle utlandet med all rätt ha synpunkter.

Men det som hänt i Moskva utanför Estlands ambassad i går, att ambassaden är under belägring av Putin-trogna ungdomar, är fullständigt oacceptabelt. Det bryter mot Wien-konventionen som säger att alla medlemmar i FN ska skydda utländska ambassader.

Att sedan Ryssland börjar arbeta på järnvägarna utanför Estland gränser och därför inte längre kan leverera olja och kol till grannlandet är genomskådlig. Det är ett förhållandesätt som starkt påminner om odemokratiska länders agerande snarare än om ett land som leds av en solklar demokrat (så sa i alla fall Putins vän, Tysklands föredetta förbundskansler Gerhard Schröder om sin vän i öst).

2005 gick Estland med i EU och i en intervju med TT tackar landets statsminister Andrus Ansip för just den dagen. Utan detta medlemskap skulle det vara ännu värre. Men nu kommer försiktiga, men entydiga signaler från NATO och Washington att man stöder Estland. Och det är viktigt. Estlands regering har ställt upp statyn på en krigskyrkogård och flyttat kvarlevorna av soldater. Det är viktigt. Det vore ett storhetstecken och ingen eftergift mot grannen om statsminister Ansip skulle kunna be de ryssar som bor i Estland om ursäkt att det har sårat känslor. Han kan sedan lugnt säga att man har ångrat sig och varsamt ställt upp statyn på annan plats där alla som vill har tillgång.

Lite besviken blir jag när jag tittar på de svenska och tyska tidningarnas hemsidor. En mycket viktig utrikespolitisk fråga där Estland behöver stöd hittar man på bra platser på DN, SVD och kvällstidningarna, dock inte direkt på tyska hemsidor. Varför visar DER SPIEGEL, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung m fl så lite intresse? När jag scrollar långt ner på DIE ZEITs hemsida hittar jag en lång artikel av Johannes Voswinkel som är väldigt nuanserad och belyser problematiken på ett bra sätt. Men den borde ligga mycket högre upp så att folk kan hitta den.

Nu på kvällen har SVD jordgubbar som toppämne, men Estland hittas ändå 40 cm längre ner.

Björklund pressar eleverna till prov, prov, prov

Skolminister Jan Björklund (fp) vill att grundkolornas elever fr o m 2011 ska skriva prov i alla 14 ämnen.

Bra med förslaget är ju att man skulle kunna jämföra kunskapsresultat på ett bättre sätt. Som vanligt får förslaget stöd av Lärarnas Riksförbunds Mette Fjelkner som är en trogen anhängare av den borgerliga regeringen. Dagens läge är att man till exempel i olika Stockholmstidningar kan läsa betygsstatistik en gång per år och sedan se en rankning av skolorna som jag alltid har betraktat mycket tveksamt.

Den listan skulle kunna bli mer rättvis och tydlig. Kanske blir betyg mer rättvis. Å andra sidan vet dem som någon gång har jobbat med skolor och prov att ett prov alltid ger ett resultat av en prestation som visar hur en elev har presterat mellan t.e. kl. 10-12 en torsdagförmiddag. Den bevisar i stort sett inget om kunskapen verkligen har fastnat.

Vänsterns kritik av t.e. Rossana Dinamarca (v) är befogad när hon säger att den borgerliga regeringen verkar mer för sortering och utgallring av elever än att på riktigt lösa skolans generella problem.

Också fortbildningssatsningen Lärarlyft som presenterades för drygt två veckor sen har en bra grund, oavsett att det bara är en nyupplaga av någonting som den socialdemokratiska regeringen genomförde på 60-talet. Det var på tiden att satsa på fortbildning. Dock tycker jag att även detta kommer för snabbt och är lite väl ogenomtänkt.

Universiteterna och högskolorna ska genomföra ämnesfortbildningarna fr o m årsskiftet. Jag vågar betvivla att alla högre utbildningssäten i landet är väl förberedd för det.

Det vad regeringen underlåter att göra är att göra en insats för att höja statusen för läraryrket. Det måste bli attraktiv igen att bli lärare. I grannlandet i öst är en lärare en mycket väl ansedd person. Många finländare söker sig till lärarutbildningar. När man tittar på statistik hur många lärarstudenter vi har i Sverige i språk som franska, tyska och spanska ser man skrämmande siffror. Det finns bara ett fåtal studenter i dessa ämnen landet runt.

Lönerna är dåliga för lärare. De studerar flera år på universiteten, får stora studieskulder, men ingen utdelning.

Och då hjälper det inte om Jan Björklund ger lärarna rätt att beslagta mobiltelefoner eller att de ska sätta betyg mycket tidigt och genomför prov i alla ämnen.

Det behövs mer resurser för skolan: pengar, tjänster OCH hjälp till elever med behov av särskilt stöd. Det är ingen mening att sortera ut elever som har inlärningsproblem med hjälp av betyg. De ska få all den hjälp dem kan få. Om allt detta beaktas kan Sverige om några år åter igen ha en av världens bästa skolor.

Ab morgen eine Woche Schwedisch - Från och med i morgon en vecka på svenska

Harald Schmidt, der grand old man der deutschen Fernsehunterhaltung. Jawohl. Der Mann wird 50 dieses Jahr.

Einmal machte er seine gesamte Show ohne Ankündigung auf Französisch, um die deutsch-französische Freundschaft mit einer Injektion wiederzubeleben.

Ich kündige es an. Hier und jetzt. Dort und hier. Für die deutsch-schwedische Freundschaft. Schmidt bekam für die Show einen französischen Orden, vielleicht komme ich auf diese Weise endlich mal zu Königs nach Hause.

Ab morgen bloggt "Frisch gebloggt" eine Woche hauptsächlich auf Schwedisch. Wer das nicht lesen kann, der sei auf die älteren Beiträge verwiesen. Zwischendurch gibt es aber deutsche Intermezzos. Ein Versuch.

Und gestern, am 02.05.2007 verzeichnete mein Zähler 1007 (!!) individuelle Besucher. Ein neuer Rekord. IP-Adressen aus Schweden, Deutschland, Belgien, Kroatien, Norwegen, Finnland, Russland, Estland, USA, Kanada, Schweiz, Grossbritannien, Dänemark, Polen, Japan...

Eisenbahnarbeiten in Russland - keine Kohle und kein Öl mehr für Estland

Die Nachrichtenagentur Reuters meldete am Abend, dass Russland Öl- und Kohlelieferungen nach Estland stoppen musste, weil man wichtige Wartungsarbeiten an den Gleisen im russischen Bahnnetz unweit der Grenze erledigen müsse.

Man mag es kaum glauben. Man glaubt es nicht.

Nachdem der Kalte Krieg verlorenging, entwickelte man die Ausbeutung seiner Naturressourcen. Mit Gazprom hat Russland schon heute den viertgrössten Konzern der Erde, der beharrlich weiter wächst.

Was sagt die EU? Was sagt die UNO? Was sagt George W Bush?

Altbundeskanzler Schröder hat schon etwas gesagt. Auf einem Veranstaltung der Gewerkschaft Bergabu in Riedenberg stand Gerhard Schröder ganz seinem Freund Wladimir Putin bei: "Es ist stil- und pietätlos, wie in Estland mit dem Gedenken an junge russische Soldaten umgegangen wird, die ihr Leben im Kampf gegen den Faschismus verloren haben," sagte Schröder. Zu den Angriffen auf die Botschafter Estlands und Schwedens in Moskau hat sich Schröder noch nicht geäussert.

Man darf dabei nicht vergessen, dass Putin Schröders Freund und Gazprom Schröders Brötchengeber ist. Auch das ist beschämend für einen ehemaligen Bundeskanzler.

2. Mai 2007

Moskauer Mob attackiert Schwedens und Estlands Botschafter

Die diplomatische Krise zwischen Estland und Russland eskaliert weiter. Heute kam es zu Zwischenfällen an der estnischen Botschaft in Moskau, die von Demonstranten belagert wird.

Das Auto des schwedischen Botschafters in Russland Johan Molander wurde von den Demonstranten angegriffen. Fusstritte gegen den Wagen, ein abgebrochener Spiegel, eine abgerissene schwedische Flagge. Die russische Polizei, wenn es gegen Demonstranten gegen Putins Regierung geht, mit eisenharter Hand und hunderten Festnahmen schnell bei der Hand, versagte und liess das meiste geschehen.

Schwedens Aussenminister Carl Bildt, zur Zeit in Bangalore, bezeichnete die Vorkommnisse als völlig unakzeptabel. Russland ist ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat und müsse die Sicherheit diplomatischen Handelns gewährleisten. Der russische Botschafter in Stockholm wurde ins schwedische Aussenministerium zitiert und um eine Erklärung gebeten. Zwar bedauerte der Botschafter den Vorgang, gab jedoch dem schwedischen Botschafter die Schuld, er hätte nicht zur estnischen Botschaft fahren sollen, weil er gewusst habe, dass dort Demonstrationen stattfanden.

Nach wie vor bin ich der Meinung, dass die estnische Regierung sensibler hätte verfahrn müssen beim Abbau des Kriegsdenkmals.

Was sich allerdings heute in Moskau abspielte, ist eine Ungeheuerlichkeit. Es ist die Aufgabe der Sicherheitskräfte, die Sicherheit der schwedischen und estnischen Diplomaten zu gewährleisten. Es kann sich hier wahrlich nur um Passivität handeln mit der klaren Absicht, die gewalttätigen Aktionen der Demonstranten zu begünstigen.

Jetzt ist wirklich die EU gefragt, allerdings nicht, um wie der russische Botschafter meint, das Agieren Estlands zu untersuchen, sondern um zu zeigen, dass die russische Verhaltensweise nicht akzeptiert werden kann.

Carl Bildt sagte, es sei eine innerestnische Angelegenheit, wenn die Statue versetzt wird. Schweden liesse sich auch nicht vorschreiben, wenn es Denkmäler in Sundsvall, Kiruna oder Göteborg abbauen und woanders wieder aufbauen wolle.

Bei den Demonstranten handelt es sich vorwiegend um Mitglieder der Putinjugend Nasji (Die Unsrigen). Leibwöchter der estnischen Botschafterin Marina Kaljurand waren gezwungen, sich mit Tränengas zu erwehren, um die Botschafterin zu schützen.

Die EU-Kommission ermahnte Russland am Abend, sich an die Wiener Konvention zu halten und ausländische Botschaften zu schützen.

Konflikt Estland - Russland geht (leider) weiter

Estlands Ministerpräsident Paet griff heute zu starken Worten gegen die russische Regierung und behauptete, dass estnische Internetseiten Hackerattacken aus Russland ausgesetzt seien. Gleichzeitig sagte er, dass man wisse, dass die russischen Demonstranten vor der estnischen Botschaft bezahlt würden. Er forderte die EU auf, alle Berhandlungen mit Russland einzustellen und verlangte die uneingeschränkte Solidarität aller EU-Länder wegen des "Angriffs" auf Estland.

Moskaus Bürgermeister Jurij Luzhkov nannte die estnische Regierung wegen des Abbauens der bronzenen Soldatenskulptur faschistisch.

Auf beiden Seiten werden nach wie vor schwerwiegende Fehler gemacht, die weiterhin Öl ins Feuer giessen.

Paets Äusserungen sind gefährlich, solange keine klaren Beweise vorgelegt werden können. Luzhkov stellt sich mit dem Faschismus-Vorwurf ebenfalls ins Abseits.

Es ist offenkundig, dass die beiden Länder nicht in der Lage sind, alleine den Konflikt miteinander zu regeln.

Hier wäre jetzt in der Tat die Diplomatie des EU-Ratsvorsitzes gefragt. Eine brisante Aufgabe für Angela Merkel.

Jugendkrawalle auf Söder

Rund 50 Jugendliche wurden heute Abend von der Polizei auf Södermalm festgehalten, nachdem sie mehrere Schaufenster von Zinkensdamm bis Hornstull eingeworfen hatten. Viele der Jugendlichen sollen unter 14 Jahre sein. Näheres ist noch nicht bekannt.

1. Mai 2007

Bälinge - Djurgården= 1:1

Ein Spiel der Damallsvenskan, der besten Frauenfussballliga der Welt, fand am Sonntag statt.

Auf dem Sportplatz Studenternas IP, knapp 800 Meter vom Zentrum Uppsalas entfernt, empfing Bälinge den schwedischen Vizemeister Djurgården.

Bälinge hat sich vor der Saison enorm verstärkt, vor allem in Finnland. Mit Petra Vaelma, Anne Mäkinen, Katri Nokso-Koivisto und Sanna Talonen stehen gleich vier Finninnen in der Stammformation. Mäkinen gilt als eine der besten Mittelfeldspielerinnen der Welt.

Dennoch ist Djurgården nominell stärker besetzt.

Die Begegnung endete 1:1, die Tore fielen innerhalb von einer Minute, zunächst passierte das, was gegen Djurgården nicht passieren darf: die Nummer 16 steht frei im Strafraum und eine Weltklassestürmerin wie Victoria Svensson trifft in solchen Situationen (fast) immer. 0:1. Aber schon nach dem Wiederanpfiff schafft Bälinge den Ausgleich. Eine rein finnische Angelegenheit. Anne Mäkinen sieht Katri Nokso-Koivisto auf der linken Seite, deren Flanke erreicht die im Strafraum frei stehende Sanna Talonen, die mit einem harten Schuss Norwegens Nationaltorfrau Bente Nordby keine Chance lässt.

Auf dem Foto sieht man Djurgårdens Team kurz vor dem Anpfiff (leider fehlt Victoria Svensson auf dem Bild.


Von links nach rechts: Bente Nordby, Jane Törnqvist, Elin Ekblom, Sara Thunebro, Linda Forsberg, Dorte Dalum Jensen, Kristin Bengtsson, Emma Lundh, Ariane Hingst, Therese Brogårde.

Besseres Leben in Schweden

Gestern las ich schon in der Papierausgabe von Dagens Nyheter den Artikel von Deutschlandkorrespondent Jan Lewenhagen über die ostdeutsche Familie Schindler, die mit der Morgenfähre am 30.04. (also gestern) nach Schweden gefahren ist und in eine neue Zukunft startet.

Heute nun ist der Artikel auch in der Online-Ausgabe zu finden.
In Deutschland ginge es nur um Kampf, Kampf, Kampf ums Geld, sagt Fliesenleger Marco Schindler. Sein Bruder, vier Jahre als Automechaniker in Borås, hatte festgestellt, dass man in Schweden am Ende des Monats mehr Geld in der Tasche habe als in Deutschland.

Seine Frau, die Vorschullehrerin Kerstin Wegener, trauert nicht der DDR nach, aber sie ist sicher, dass Schweden das verkörpert, was gut an der DDR war: Alle helfen allen. Dass das so war, ist mir neu, da zumindest sehr viele von allen andere ausspioniert haben.

Die Familie mit den beiden elf und vier Jahre alten Kindern zieht nun nach Sjötofta in die Gemeinde Tranemo. Dort haben sie sich ein Haus gekauft und beide Erwachsenen werden mit Praktika beginnen, in der Hoffnung, bald schon richtige Jobs zu bekommen.

In Tranemo kann man nette Häuser zum Discountpreis kaufen. Sie kosten dort rund 45.000 € und es sind in etwa die gleichen Häuser, die etwa in Stockholm ab 170.000 € zu haben sind. Wenigstens.

Viele Deutsche wandern aus, verrät das Kästchen zu dem Artikel von Levenhagen.

Dabei brummt die Wirtschaft in Deutschland ebenso wie im Königreich. Angela Merkel heizt die Ökonomie an und ist die Lokführerin in eine leuchtende Zukunft. Warum aber wandern seit einigen Jahren mehr Menschen aus Deutschland aus?

Die Familie Schindler/Wegener wird noch ein realistischeres Schwedenbild bekommen und feststellen, dass Schweden keine bessere DDR ist. Und dass das Leben auch hier Geld kostet, werden sie bei Besuchen im Supermarkt feststellen und wenn die ersten Rechnungen in den Briefkasten des neuen Hauses geworfen werden. Auch die Illusion, dass alle immer allen helfen, wird der Wirlichkeit angepasst werden.

Ich wünsche der Familie alles Gute und fände es interessant, wenn Jan Lewenhagen in einem Jahr einen Besuch in Sjötofta macht und mal schaut, wie die Auswanderergeschichte weitergegangen ist.

Deutschland schlecht - Schweden gut. Schwarz - weiss. Eine simple Weltsicht. Bei einem so überbevölkerten Land wie der Bundesrepublik kann man verstehen, dass es Menschen gibt, die sich in die Ferne sehnen. Immer mehr Programme im deutschen Fernsehen greifen das Thema Auswanderung auf. Hoffentlich geht es Herrn Schindler und Frau Wegener jedoch nicht wie Peter LeMarc in seinem Lied "Drivved" (Treibholz) beschrieben hat:

"Du und ich, wir sind von derselben Art, wo wir auch sind, wir sehnen uns immer nur weg. Wenn das Leben ein Fluss ist, der breit verläuft, dann sind du und ich Treibholz."