"Schämt euch" titelt die Abendzeitung AFTONBLADET auf insgesamt 21 Seiten nach dem Ausscheiden der schwedischen Nationalmannschaft bei der Fußball-EM.
Das 0:2 gegen Russland gestern Abend erinnert an das Spiel mit dem
selben Ergebnis gegen Deutschland bei der WM 2006.
Die vom Wunderholländer Gus Hiddink betreuten Ostslawen hätten auch 7:1 gewinnen können und niemand hätte sich beklagen dürfen.
Junge, spielfreudige Russen gegen langweilige, alte Schweden.
Da kommt einem Rumsfelds (kennt ihr den noch) Gerede von "Old Europe" hoch. Schwedischer Sicherheitsfußball. Effektiv. Organisiert. Unspektakulär. Erfolgreich. Zumindest in der Quali für große Turniere.
Viele fordern heute den Kopf von Coach Lars Lagerbäck. Zu spät. Egal.
Auch ein Hiddink könnte keine besseren Spieler aus Wachs formen.
Aber dennoch: Schweden braucht einen ausländischen Trainer, am besten Holländer, wie wärs mit Frank Rijkaard, der mal ein neues Konzept ausprobiert:
Fußballspielen kann Spaß machen.
Das wäre eine neue Erkenntnis für den schwedischen Männerfußball.
Wir hatten das auch jahrzehntelang bis Klinsi und Jogi kamen und uns ein Sommermärchen bereiteten: Langweilige, erfolgreiche Teams, denen ausländische Fans immer nur das Schlechteste wünschen, weil wir uns immer durch Turniere organisert mogelten und mit 1:0 Siegen gegen Mexiko durch späte Freistoßtore von Lodar Maddäus immer ne Runde weiter kamen.
Aber schwedische Männer (Ausnahme: solche mit bosnischem Migrationshintergrund) können eh nicht Fußball spielen. Es sei denn, sie sind dunkelhäutig. Dahlin. Larsson. Oder anders. Ljungberg. Punkt Schluss.
Dafür aber die Frauen. Sehenswert. Vielleicht holen die Mädels von Thomas Dennerby ja Bronze in Peking.
19. Juni 2008
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