Am Freitag vor einer Woche fand im Stockholmer Stadtteil Kungsholmen eine Fete statt. Eine Gruppe von fünf Jugendlichen misshandelte einen Gleichaltrigen dabei mit Schlägen und Tritten gegen den Kopf so schwer, dass er am Sonntag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlag.
Am gleichen Wochenende schoss ein 50-Jähriger Familienvater in Skåne nachts mit einer Schrotflinte auf Jugendliche, die seit Monaten seine Familie und insbesondere seinen 19-Jährigen entwicklungsgestörten Sohn drangsalierten. Die Schüsse des Familienvaters trafen - ein 16-Jähriger wurde getötet, ein weiterer liegt noch im Krankenhaus.
Die Täter von Stockholm gehören nicht etwa der Unterschicht an, sie stammen aus wohlhabenden Familien. Ein 16-Jähriger gehört einer Verlegerfamilie an, die mehrere Zeitungen und Buchverlage besitzt. Er ist wiederholt in den letzten Jahren als besonders schwer erziehbar aufgefallen.
Die Kronprinzessin ist mit dem Vater des Stockholmer Opfers befreundet.
Gestern nun demonstrierten gut 10.000 Menschen im Kungsträdgården in Stockholm gegen die zunehmende Jugendgewalt und suchten dabei wohl mehr die Gesellschaft anderer, die ebenso rat- und hilflos sind wie sie selbst.
Der schwedische Staat setzt bei Gewalttaten vor allem auf Rehabilitierung der Täter. Die Strafen für die fünf Jugendlichen in Stockholm dürften des Alters der Täter wegen sehr mild ausfallen.
Leider signalisiert man den Jugendlichen damit auch, wie viel oder wie wenig ein Menschenleben wert ist. Es geht hierbei nicht um Rache, aber um die angemessene Antwort des Staates auf nicht akzeptables Verhalten. Wir werden nur dann Respekt von einigen jungen Menschen für das Leben anderer einfordern können, wenn wir deutlich machen, dass die Verletzung anderen Lebens mit empfindlichen Strafen geahndet wird.
13. Oktober 2007
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