Wer in Schweden krank wird, erhält am ersten Tag kein Gehalt. 0. Dieser Tag heisst Karenztag, in Deutschland ist das Wort nicht sonderlich bekannt, weil die Deutschen in Sachen Lohnfortzahlung im Krankheitsfall noch zu den Verwöhnten in Europa gehören.
Vom 2.-14. Krankheitstag zahlt der Arbeitgeber, allerdings auch hier weniger als normal, nämlich 80% des sogenannten SGI (= sjukpenninggrundande inkomst, etwa: dem Krankengeld zugrunde liegendes Einkommen). Das SGI hat ein Dach von 302.250 Kronen im laufenden Jahr. Das bedeutet, dass man also nicht mehr Krankengeld bekommen kann, als 80% von 25.180 Kronen, maximal also 20.144 Kronen brutto für einen Monat.
Wer mehr als 30.000 verdient, erhält also eher 50 als 80% Krankengeld.
Diese Bedingungen sind wesentlich schlechter als in Deutschland.
Aber der neuen bürgerlichen Regierung bei weitem nicht schlecht genug. Finanzminister Anders Borg möchte die Abwesenheit durch Krankheit in schwedischen Büros und Betrieben weiter reduzieren.
Und will deshalb mit seinen rechten Parteifreunden mindestens einen weiteren Karenztag innerhalb der ersten 14 Tage einführen, danach noch weitere.
Hierdurch sollen die Menschen also gesunder werden, sich schneller erholen.
Nachdem die Politik der neuen Regierung sich gegen Arbeitslose, Rentner und Studenten formiert hat, sind nun die Kranken dran.
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