12. September 2007

WM in China: Nordkorea wie 1966

Ich habe die nordkoreanische Presse nicht verfolgt und weiss ehrlich gesagt auch nicht, ob es mehr als 2-3 Zeitungen in diesem verschlossenen Land gibt. Aber Kim Jong Il kann stolz auf seine Mädels sein.

Die nordkoreanische Elf stellte dem haushohen WM-Favoriten ein Bein und zeigte, dass Weltranglistenplatz 5 und Siege wie bei der U20-WM in Russland vergangenes Jahr nicht von ungefähr kommen.

Schnell, athletisch und sehr schussstark.

Dieses Team kann weiterkommen und wird eine sehr ernste Aufgabe für Nigeria und Schweden sein.

1966, vor meiner Zeit, machte schon mal ein nordkoreanisches Männerteam die Rede bei der WM in England. Nordkorea schaltete damals Italien im Viertelfinale aus und ein Mann namens Pak Do Ik machte Kim Jong Ils tollen Vater Kom Il Sung sehr glücklich. Nordkorea wurde dann WM-Vierter.

1 Kommentar:

Hansbaer hat gesagt…

Die nordkoreanische Presse ist vollkommen gleichgeschaltet - und berichtet überhaupt nicht über die WM.

Zumindest sollte man erwarten, dass ein Sieg über den Erzfeind propagandistisch ausgeschlachtet wird.
Stattdessen verhält sich die staatliche Nachrichtenagentur KCNA selbst für ihre Verhältnisse reichlich seltsam.

Vor einer Woche wurde noch über die überragenden Qualifikationsleistungen des nordkoreanischen Frauenfußballteams bei der Qualifikation zum olympischen Fußballturnier 2008 berichtet. Kein Wort über die WM.

Ich dachte erst, man würde die WM einfach medial nicht stattfinden lassen, weil sie in China ist und man beim nördlichen Nachbarn immer etwas vorsichtig ist.
Allerdings kam mittlerweile diese Meldung, dass eine Sonderbriefmarke herausgegeben wurde zur WM.
Meine Vermutung ist, dass derzeit in den nordkoreanischen Medien die Maßgabe gilt, möglichst wenig über die USA zu sprechen, weil man mit denen ja gerade einen Deal abschließen konnte.

Wenn diese Annahme stimmt, dann wird über den zweiten Sieg umso euphorischer berichtet werden.