Die Freude über das 2:2 der USA gegen Nordkorea war kurz im schwedischen Lager. Man hatte die Chance, sich mit dem erwarteten Sieg gegen Nigeria an die Spitze der Gruppe zu setzen und einen grossen Schritt Richtung Viertelfinale zu machen.
70 Minunten lang hatte Schweden das Spiel weitgehend im Griff. Victoria Svensson hatte in der 50. Minute das 1:0 besorgt, aber dann brach die Elf in sich zusammen. Das Mittelfeld versagte, die Abwehr liess sich zurückfallen und Mal um Mal kamen die grüngekleideten Afrikameisterinnen nach vorne, meistens über die Flügel. Die ansonsten so sichere Anna Paulson konnte einen Ball nicht weit genug klären und ausgerechnet die beim vermeintlichen Absteiger aus der Damallsvenskan (Falköping) spielende Cynthia Uwak markierte mit einem satten Schuss den Ausgleich.
Woran lags?
Torchancen nicht genutzt, diese Krankheit sah ich schon bei Djurgården in den letzten Spielen. Caroline Seger ist keine Malin Moström, man erwartet zu viel von ihr.
Konditionell wirkten die Schwedinnen in der letzten Viertelstunde ausgelaugt. Das überrascht, wenn man das akribische Training mit den schlaffeb Methoden der Nigerianerinnen vergleicht.
Und dann für mich der Hauptgrund: Warum spielen so viele Spielerinnen auf anderen Positionen als im Verein? Was wie ein ausgeklügelter taktischer Plan aussieht, ging gründlich in die Hose.
Lotta Schelin hat vergangene Saison mit 21 Toren die Torschützenliste der Liga gewonnen und diese Saison liegt sie mit 22 Toren abermals an der Spitze. Statt sie in die zentrale Mite zu setzen, muss sie auf rechts spielen und im wesentlichen Bälle in die Mitte liefern. Ein Kardinalfehler. In der Mitte steht eine angeschlagene Hanna Ljungberg, die ihr Bestes gibt, aber dann nach etwas mehr als einer Stunde ausgewechselt wird, als das Spiel eben nicht entschieden war.
Sara Johansson kommt für Schelin, aber statt auf rechts wie bei Hammarby schickt Thomas Dennerby sie nach links.
Sara Thunebro ist eine der besten Rechtsverteidigerinnen der Liga - bei Dennerby muss sie links stehen. Frida Östberg ist eine Allroundspielerin, aber auch sie ist am stärksten auf der rechten Seite. Nichts da, sie spielt ebenfalls eine andere Position.
Überragend Victoria Svensson. Hätte ihr Kopfball nach Flanke von Schelin getroffen...
Jetzt wird es sehr, sehr schwer, überhaupt das Viertelfinale zu erreichen, denn was die USA kann, wissen wir und Nordkorea hat mehr noch als Deutschland gestern allen anderen Teams einen Schrecken eingejagt.
12. September 2007
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