11. März 2007

Arbeitslose unter Druck

Die Einführung neuer Regeln für Arbeitslose in Schweden war von der Reinfeldt-Regierung, die sich "Allianz für Schweden" nennt, bereits im Wahlkamp angekündigt worden. Dennoch wurden die bürgerlichen Parteien, die für eine wesentliche Verschlechterung der Bedingungen der Arbeitslosen waren, ins Regierungsamt gewählt.

Als die neuen Regeln dann im Januar eingeführt wurden, gab es massive Proteste seitens der Gewerkschaften.

Die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung wurden verdreifacht, im Falle der Arbeitslosigkeit jedoch soll jeder Einzelne bedeutend weniger Geld bekommen.

Seit dem 1. März 2007 ist das Tagegeld für Arbeitslose von maximal 730 auf 680 Kronen gesenkt worden. Alle, die mehr als 18.700 Kronen (2.010 €) brutto verdienen, erhalten somit im Falle der Arbeitslosigkeit weniger als 80% ihres früheren Einkommens.

Langzeitarbeitslose, die mehr als 300 Tage ohne Beschäftigung sind, bekommen nur noch höchstens 65% des einstigen Gehalts.

Auch der Umstand, dass Arbeitslose nur 1/3 der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zahlen sollten, trifft nur zu, wenn ein Arbeitsloser in einem Kalendermonat überhaupt nicht arbeitet. Arbeitet er nur eine einzige Stunde (!), muss er ebenfalls den dreifach höheren Satz zur Arbeitslosenversicherung zahlen.

Der Frühling ist nach Schweden gekommen, heute kann man schon mit offener Jacke durch Stockholm spazieren gehen. Die soziale Kälte im Lande aber nimmt zu.

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