Am Montag rückten dann die Bagger an. Und machten das seit 25 Jahren existierende Jugendhaus im Kopenhagener Stadtteil Nörrebro dem Erdboden gleich.
Jugendliche Demonstranten aus Dänemark, Deutschland und Schweden hatten tage- und nächtelang in einem ungleichen Duell gegen die Ordnungsbehörden ihrer Wut und Empörung Ausdruck verliehen. 650 junge Leute wurden vorübergehend festgenommen.
Gewalt als Mittel politischer Auseinandersetzung ist nicht zu akzeptieren. Aber verstehen konnte man viele der jungen Demonstranten schon. Wie immer mischten sich Krawallmacher unter die Engagierten, was den Befürwortern des Abrisses natürlich entgegen kam.
Im Jahre 2000 hatte die Freikirche Faderhuset das Gebäude erworben und seit einigen Jahren schon den Abriss des Hauses betrieben.
Am Dienstag sollen im Kopenhagener Rathaus Gespräche über die Zukunft des Jugendhauses, das dann schon nicht mehr steht, stattfinden. Die Erwachsenen sind geschockt ob des Zorns ihrer Kinder. Die Freikirche, die eine Minderheit vertritt, ist nicht sonderlich erwünscht in der Nachbarschaft. Populisten wie die der dänischen Volkspartei freuten sich, dass nun Ordnung herrsche und das Haus, das ihnen schon seit langem ein Dorn im Auge war, endlich verschwunden ist. Die jungen Menschen aber, die es bevölkerten, wird man nicht so leicht los. Man kann nur hoffen, dass die Besonnenen auf beiden Seiten schnell den Weg an einen Tisch finden. Denn die junge Generation kann man nicht einfach abschaffen.
6. März 2007
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