12. Februar 2007

Auf dem Weg zur Arbeit

Stockholm ist eine Großstadt. Stockholm ist eine Weltstadt. Manchmal zumindest, wenn Nobelpreise verliehen werden oder ein König 60 wird.

Die U-Bahnlinien ziehen sich wie grüne, rote und blaue Adern durch den Körper der schwedischen Hauptstadt. T-Centralen ist das Herz, das jeden Tag mehrere Hunderttausend Reisende aus Zügen, S-Bahnen, U-Bahnen ausspuckt und wieder aufnimmt. um sie irgendwo im Netz der Haltestellen und Bahnhöfe zu verteilen.

Die Stoßzeiten sind hektisch. Auf den Rolltreppen bleibt kaum jemand stehen, alle scheinen im Laufschritt zu ihren Arbeitsplätzen zu hasten, um nach acht Stunden Arbeit wieder ebenso schnell Richtung Kindergarten, Schule, Fitnessstudio, Theater, Zuhause zu verschwinden.

An den Verkehrsknotenpunkten stehen Männer und Frauen in gelben, grünen und roten Jacken und verteilen drei verschiedene Gratiszeitungen: Metro, Stockholm City und Punkt.se. Fast ein bisschen aufdringlich bekommt man bei T-Centralen, Gullmarsplan, Slussen, Hötorget alle drei Zeitungen zugereicht. Obwohl ich denke, dass der Job nicht unbedingt Erfüllung zu bringen scheint, macht es den Zeitungsverteilern offenkundig Spaß. An manchen Haltestellen steht eine kleine Armee von ihnen und hält sich mit Witzen mit den Reisenden warm, die meist nur die Zeitung entgegennehmen, manchmal aber auch Zeit haben für ein Lächeln oder ein gemurmeltes "Danke", bevor sie auf der nächsten Rolltreppe Richtung Arbeitsplatz entschwinden.

Die Dixie Chicks haben bei der Verleihung der Grammys abgeräumt, lese ich in City. Fünf Preise gewinnt das Country-Trio. Vor zwei Jahren waren die Dixie Chicks von etlichen amerikanischen Radiosendern boykottiert worden, weil sie den Krieg im Irak und den amerikanischen Präsidenten George W. Bush kritisiert hatten. Nun feiern sie Triumphe im öffentlichen Amerika. Auch ein Zeichen für die Wende in den USA, die sich schon bei den Senats- und Kongresswahlen Ende letzten Jahres dokumentiert hatte. Drei Statuen gehen an die unbestrittene Queen des R'n'B. Mary J Blige wurde für ihr Album "Breakthrough" prämiert. Der Song "Be Without You" wurde bestes R'n'B-Stück des Jahres. Ebenfalls empfehlenswert von diesem Album Marys Duett mit Bono beim Cover von U2s "One".

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