Die bekannteste Salatbar Schwedens befindet sich in Göteborg und gehört Sofia Appelgren. Das Etablissement ist seit einigen Wochen landesweit in den Medien, allerdings nicht etwa weil hier die besten Salate des Königreichs gemacht werden.
Die drei Teilzeitbeschäftigten der Salatbar haben keinen Tarifvertrag und Frau Appelgren weigerte sich, mit der Gewerkschaft einen vertrag abzuschließen, weil sie es sich nach eigenen Angaben aus wirtschaftlichen Gründen nicht leisten könne.
Also wurde die Salatbar Anfang Dezember in den Blockadezustand versetzt. Mahnwachen der Gewerkschaften standen tagein, tagaus vor dem Laden und verhinderten zudem, dass der Müll abtransportiert wurde.
Fernsehteams und schreibende Presse gaben sich die Klinke in die Hand. Gestern nun das Aus. Sofia Appelgren: "Die Gewerkschaft hat mich als Basebollschläger einer Debatte gemacht und so kann ich mein Leben nicht leben." Die junge Frau will ihr Studium wieder aufnehmen.
Das Thema ist wichtig, gerade nachdem wir in Schweden nun eine neue Regierung haben, die es nicht ungern sieht, dass die Gewerkschaften geschwächt werden. Wirtschaftsministerin Maud Olofsson (c) ist die Vorkämpferin für alle kleinen und mittelständischen Unternehmer und hat schon im Wahlkampf beklagt, dass Arbeitnehmer zu viele Rechte hätten und dies das Leben der kleinen Arbeitgeber unnötig erschwere.
Man hat von verschiedenen Seiten versucht, Sofia Appelgren politisch auszunutzen, aber der Frau ist anzurechnen, dass sie die Avancen des konservativen Lagers abgelehnt hat, obwohl man sich ihr angebiedert hat.
Die Gewerkschaften setzen ihre Blockade fort, bis die Eigentumsverhältnisse geklärt sind. Denn Sofia wird verkaufen und es gibt mehrere Interessenten. Man will gewerkschaftlich darauf achten, dass ein neuer Eigentümer einen Tarifvertrag mit seinen Beschäftigten abschliesst.
8. Februar 2007
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