Von der Personennummer haben viele schon gehört. Wir Auslandsdeutsche in Schweden haben sie, die Zahl JJMMTT-XXXX, die in ein entsprechendes Datenregister eingegeben, vieles über uns ausspuckt.
Das heutige System mit vier Endziffern gibt es seit 1967, seit 1947 hatte man drei Endziffern. Die Personennummer wird dieses Jahr also 60. Eigentlich Zeit für eine Briefmarke. Wo die Deutschen sich gegen eine allzu große Datensammlung über Lieschen Müller regelmäßig ereifern und sich auch recht gut behauptet haben, sehen die meisten Schweden keinerlei Probleme damit, dass Vater Staat (fast) alles über seine Bürger weiß.
Nun gehen jedoch die Zahlen aus... Das System stößt an seine Grenzen. Aufgrund der vier Endziffern kann es zu jedem Geburtstag maximal 999 Personennummern geben. Würden nur hier Geborene Personnennummern bekommen, wäre das kein Problem. Aber die Zuwanderung in das Einwanderungsland Schweden sprengt das System. Da es viele Einwanderer gibt, bei denen das Geburtsdatum nicht bekannt ist und man daher eines erfindet und man dies sehr oft mit Daten wie 01.01. oder 01.07. getan hat, gibt es nun mindestens 15 Geburstage aus den 50er und 60er Jahren, bei denen die Kapazität allmählich erschöpft ist.
Zuständig für Personennummern ist - na logo - das Finanzamt, denn Steuern sind das Wichtigste im Wohlfahrtsstaat. Und die obere Finanzbehörde "Skatteverket" hat nun die Regierung gebeten, für Personen, die an diesen "kritischen" Daten geboren sind, Personennummern erfinden zu dürfen, die nicht notwendigerweise mit dem Kalender zu tun haben. So könnte man die Monate 01-12 erweitern, ebenso die Tageszahlen 01-31.
Jeder Einwohner des Landes kennt seine Nummer auswendig. Man sollte sie besser können als seinen Namen, scheint mit. Als ich im Stockholmer Söderjukhuset am Blinddarm operiert wurde und in den Tiefschlaf versetzt werden sollte, wollte man erst mal meine Personennummer hören. "Ditt personnummer, tack?"
23. Februar 2007
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