Die Kritik an Schwedens Außenminister Carl Bildt nimmt kein Ende.
Kaum hat der ehemalige Regierungschef seine Aktien mehr oder weniger gezwungenermaßen verkauft, sieht er sich neuen, unangenehmen Dingen gegenüber.
Nun wirft man ihm vor, dass er ein Anhänger der amerikanischen Invasion im Irak gewesen sei.
Außerdem haben die Opposition und Menschenrechtsorganisationen registriert, dass die neue schwedische Regierung den Sprachgebrauch über die Vorgänge in Darfour geändert hat und nun nicht mehr wie noch die Regierung Persson von Völkermord spricht, sondern von "Vorkommnissen". Expressen und der Sender TV4 hatten zudem Bildt noch der Zusammenarbeit mit serbischen Kriegsverbrechern und türkischen Militärs beschuldigt, die wegen Mord und Folter vor Gericht stehen.
Aber Bildt bloggt unbekümmert weiter, schreibt der Kulturjournalist Patrik Svensson in der heutigen Ausgabe von Sydsvenska Dagbladet.
In Bildts Blog wird er von seinen Anhängern mit Carl angeredet, hierhin flüchtet er sich und schrieb letzten Donnerstag nicht weniger als acht Posts.
Prinzipiell, so Svensson, begrüße er, dass Politiker bloggen.
Aber: "Auch wenn Bildt sonst fleißig von der phänomenalen Hypertextfunktion des Bloggens Gebrauch macht, setzt er doch keine Links zu den Artikeln, die er kritisch kommentiert. Unmerklich und elegant vermeidet er auf die Fragen zu antworten, die er nicht beantworten will. Er kontrolliert die Arena des Konflikts wie seinen eigenen Hinterhof.
Und mit jedem Tag, der vergeht, scheint Bildts Blog sein Rettungsanker zu sein. Eine etwa sektiererisch anmutende Welt, in der man der Hauptperson gestattet, die lebensnotwendige, in der Praxis aber scheinbare Offenheit beizubehalten. Und gerade deswegen beantwortet (er) nicht die Fragen, auf die wir eine Antwort haben wollen."
26. Februar 2007
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