In Dänemark müssen Antragsteller sich nun durch einen neuen Test quälen, um die dänische Staatsbürgerschaft erlangen zu können.
Jan Ifversen, Lektor für Europastudien an der Universität Århus, steht der Prüfung kritisch gegenüber: "Es handelt sich um eine Mischung aus einem Kulturkanon und 'Wer wird Millionär?'."
Gleicher Meinung ist Carsten Humlebaek von der Copenhagen Business School, der im Gegensatz zu Einwanderungsministerin Rikke Hvilshöj nicht glaubt, dass Neuntklässler in Dänemark den Test bestehen würden.
"Die Prüfung testet ein Wissen, das nichts über die heutige dänische Gesellschaft aussagt. Das hilft Ausländern, die sich in die dänische Gesellschaft integrieren wollen, überhaupt nicht weiter."
Humlebaek ist der Meinung, dass sich das Dänisch-Sein ständig entwickelt, während der Test davon ausgehe, dass es ein Dänisch-Sein gibt, dass in alten Zeiten zu finden sei. Es sei nicht von Bedeutung, zu wissen, wer das Drama "Jeppe vom Berg" geschrieben habe.
Alf Peter Mogensen, politischer Kommentator der angesehenen dänischen Tageszeitung "Politiken" schreibt in der Internetausgabe der heutigen Zeitung, dass viele Dänen (inkl. der als Dänen Geborenen), die schon ihren Pass haben, froh sein dürften, dass sie den Test nicht zu machen brauchten.
In der Gestaltung der Fragen und des Verfahrens liege ein Symbolcharakter. Man mache den Wählern deutlich, so Mogensen, dass man sich um das dänische Kulturerbe, gewisse deutsche Politiker würden das Wort Leitkultur benutzen, verdient mache und es schütze.
Insofern sei die Einführung der unsinnigen Prüfung ein guter Tag für die rechtspopulistische "Dänische Volkspartei" und ihre Vorsitzende Pia Kjaersgaard.
27. Februar 2007
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