Seit Oktober 2006, als die selbsternannten neuen Moderaten in Schweden das Ruder übernommen haben, wird eine Sozialleistung nach der anderen auf den Prüfstand gestellt. Nun denkt Finanzminister Anders Borg darüber nach, das Wohngeld abzuschaffen und stattdessen alleinerziehenden Müttern das Kidnergeld zu erhöhen.
Der eigentlich zuständige Sozialminister Göran Hägglund (Vorsitzender der Christdemokraten) wollte die Äusserung Borgs am Samstag nicht kommentieren, offenbar war das Vorpreschen des Finanzministers, der den stärksten Part der Koalition repräsentiert, nicht in der sonst so einigen Allianz für Schweden abgesprochen gewesen. Auch der Vorsitzende des Sozialausschusses im Reichstag, der Zentrums-Abgeordnete Kenneth Johansson hatte nichts gewusst.
Borg dagegen hatte im Gespräch mit dem schwedischen Rundfunk am Samstag gesagt, er hoffe, man könne das so schnell wie möglich umsetzen.
Dazu Stimmen.
KAS schreibt in seinem Blog: "Fredrik Reinfeldt hatte im Fernsehen vor der Wahl hoch und heilig versprochen, dass es den Frührentnern in Schweden nich schlechter gehen sollte. Jetzt arbeitet sein Finanzminister dafür, dass die am schlechtesten Gestellten in unserer Gesellschaft das Recht auf Wohnen verlieren sollen. Das Wohngeld für Menschen mit Garantiepension abzuschaffen, ist ganz einfach nicht normal."
Eatfrog aus Luleå bringt die Sache auf den Punkt. Zwar will Borg die alleinstehenden Mütter kompensieren, er vergass dabei aber die zweite Gruppe, für die Wohngeld in Schweden überlebenswichtig ist, die Studenten:
"Besorgt billigere Wohnungen für Jugendliche! Oder erhöht die Studienunterstützung! Was zum Teufel auch immer. Aber hütet euch davor, die Lebenssituation für alle armen Studenten oder diejenigen, die bald von zu Hause ausziehen möchten, zu verschlechtern. Langfristig lohnt das nicht."
15. April 2007
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