21. April 2007

Kritik an Mona Sahlin

Vorgestern hatte Mona Sahlin an einer Fernsehdiskussion mit dem Vorsitzenden der rechtspopulistischen Sverigedemokraterna Jimmie Åkesson teilgenommen.

Gestern hagelte es Kritik an der 50-Jährigen aus den eigenen Reihen. Ilmar Reepalu, Bürgermeister in Malmö: "Wir sollten nicht in dieser Art Format auftreten, wo die wie eine grosse Partei behandelt werden. Ich weiss nicht, was eine entsprechende Werbekampagne für diese Partei gekostet hätte. Die müssen jetzt sehr zufrieden sein."

Reepalu kündigte an, nächste Woche Freitag bei der Sitzung des Parteivorstands offiziell Beschwerde einzulegen.

Auch der Vorsitzende der Linkspartei Lars Ohly äusserte Kritik. Er ist der Meinung, dass man Debatten dieser Art nicht gewinnen kann, da sie ihre Auffassung der Wirklichkeit zur Grundlage jeder politischen Frage machen würden.

Die Sprecherin der Grünen Maria Wetterström ist der gleichen Meinung wie Reepalu und Ohly. Sie hat eine entsprechende Anfrage bereits abgelehnt.

Unterdessen suchen Serigedemokraterna weiterhin nach einem Lokal für ihren Parteitag. Nachdem in Schweden alle Anfragen abschlägig beschieden worden waren, hatte man es in Dänemark versucht - nun sagte aber auch das Hotel Hvide Hus in Kopenhagen nein zu der Anfrage aus Schweden. Man habe grundsätzliche Sicherheitsbedenken, sagte Hoteldirektor Martin Dyrholm. Die Partei erwägt nun, das Hotel wegen der kurzfristigen Absage auf Schadenersatz zu verklagen.

In den letzten Wochen haben die Rechtspopulisten, deren wichtigste Wahlfrage das "Ausländerproblem" ist, ungeheuer viel Publizität in den Medien erhalten. Das verdeutlicht die Unsicherheit der etablierten Parteien ebenso wie die Unsicherheit der Medien mit der Tatsache umzugehen, dass erstmals in der schwedischen Geschichte eine eindeutig ausländerfeindliche Partei auf dem Weg ins Stockholmer Parlament zu sein scheint. Die medienwirksame, kostenlose Kampagne trägt in der Tat stark dazu bei, den Schwedendemokraten den Weg in den Reichstag zu bahnen.

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