Fredrik Reinfeldt besuchte vergangene Woche die USA und bekam eine Audienz beim amerikanischen Präsidenten. Dort entpuppte sich der konservative Ministerpräsident Schwedens als Grüner, dem vor allem die Weltklimapolitik am Herzen lag. Dabei spielte Umwelt im Wahlkampf des Mannes, den man selbst in eigenen Kreisen "Seife" nennt, eine mehr als untergeordnete Rolle. Aber Reinfeldt hat erkannt, dass er damit in den verbleibenden dreieinhalb Jahren in der Regierungskanzlei Rosenbad punkten kann, nachdem seine Werte in Meinungsumfragen dramatisch schlecht geworden sind.
Kein Wort widmete der schwedische Premier dem Krieg im Irak, was Bush sichtlich gefiel. Und so waren beide Politiker voll des Lobes übereinander, auch wenn Bush sich heute wahrscheinlich nicht einmal mehr an den Namen seines Gesprächspartners erinnern dürfte.
Auch Göran Persson gab bei seinem damaligen Besuch allerdings keine bessere Figur ab. Wie wohltuend dagegen der Mut der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, die beim EU-Russland-Gipfel in Samara deutliche Worte fand.
In Schweden scheint diese Tradition, die einst Olof Palme begründete, allmählich verloren gegangen zu sein. Die Regierenden geniessen den Moment, mit den ganz Grossen der Weltpolitik vereint zu sein und erstarren in Ehrfurcht vor den Insignien der Macht.
20. Mai 2007
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