Der heutige Sonntag, Muttertag in Schweden, ist nun schon der dritte Tag, an dem es auf dem Stockholmer Flughafen Arlanda wesentlich ruhiger und gemächlicher als sonst zugeht.
Grund: Die heimische Fluglinie SAS muss nahezu alle Flüge wegen eines Streiks des Kabinenpersonals ausfallen lassen. Das Unternehmen macht somit einen Verlust von ca. 5 Millionen € pro Tag.
Wollen die Stewardessen mehr Geld, andere Uniformen? Nein, es geht schlicht und ergreifend um bessere Arbeitsbedingungen. Es gibt zu wenig Zeit für Essenspausen und das Schema, nachdem die Angestellten arbeiten müssen, lässt wenig vom einstigen Traumberuf Setwardess übrig.
Louise Boström, eine der Streikenden, berichtete der Zeitung Svenska Dagbladet, dass man laut Vertrag eineinhalb Stunden Essenspause habe. Diese Zeit beginnt aber bereits, sobald das Flugzeug am Gate eines Flughafens angedockt hat. Dann sind die Passagierre noch nicht ausgestiegen und unbegleitete Kinder und Behinderte und alle anderen müssen betreut aus der Maschine gebracht werden.
Das klingt zunächst so, als sollte es kein Problem für SAS sein, den Forderungen der Angestellten entgegen zu kommen. Doch der Arbeitgeber weiss: Er arbeitet mit einem Personalbestand, der an der unteren Grenze liegt. Um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, müsste er mehr Personal einstellen, um grössere zeitliche Flexibilität zu erreichen. Mehr Personal wird zwangsläufig zu höheren Preisen und geringerer Konkurrenzkraft führen in einem immer heisser werdenden Geschäft.
Die Klimakatastrophe wird wesentlich durch Fliegen befördert. Aber wir wollen nicht davon ablassen, uns nach Thailand, auf die Seychellen und nach Florida befördern zu lassen. Eigentlich müssten die Flugpreise nicht nur aufgrund grösseren Personalbedarfs und besserer Arbeitsbedingungen für die Angestellten steigen (schliesslich sind wir nicht in China), sondern auch wegen der Umweltbelastung. Und zwar drastisch.
27. Mai 2007
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