6. August 2007

Feuer in Göteborg

Zwischen zwei und drei Uhr morgens brachen heute insgesamt vier Brände im Göteborger Stadtteil Angered aus. Zeugen berichten von ca. einem halben Dutzend junger Männer mit Kapuzen, die durch das Stadtviertel zogen. Die Polizei geht davon aus, dass alle vier Brände auf Brandstiftung beruhen.

Angered in Göteborg besteht im Wesentlichen aus Häuserkomplexen, die zwischen 1965 - 1974, während des sogenannten "Millionenprogramms", gebaut wurden. Es hat 40.000 Einwohner und ist mit den Strassenbahnlinien 4, 8 und 9 zu erreichen. Im Volksmund werden diese Linien auch "Orientexpress" oder "Knoblauchexpress" genannt, weil der Anteil von Einwanderern in Angered sehr hoch ist.

Das mag wichtig sein im Zusammenhang mit den Bränden der vergangenen Nacht, die Polizei spricht bereits von "Ausschreitungen". Wie in allen Gettos in Schweden, ob in Rosengård (Malmö) oder auch in Rinkeby, Tensta, Husby, Flemingsberg, Skärholmen (Stockholm), ist die Hoffnungslosigkeit besonders hoch unter den Jugendlichen. Das entschuldigt keinesfalls das Anlegen von Bränden und ist möglicherweise noch nicht einmal das direkte Motiv.

Es ist aber ein weiterer Fingerzeig dafür, dass viel Arbeit vonnöten ist, um die Immigranten in die schwedische Gesellschaft zu integrieren. Dazu gehört auch, den Jugendlichen die Spielregeln und Gesetze beizubringen, nach denen wir uns alle zu richten haben.


(Göteborgs-Posten)

(Svenska Dagbladet)
(Dagens Nyheter)
(Aftonbladet)
(Expressen)

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