17. August 2007

Stureplanskultur

Die drei "wichtigsten" Blogs in Schweden werden von Menschen geschrieben, die mit Nachnamen Schulman heissen, verkündete Dagens Nyheter vor einigen Wochen. Dabei verwechselte die Zeitung Begriffe wie Popularität und Wichtigkeit.

Das ist in etwa so, als wenn die Schwarzwaldklinik die wichtigste Produktion des deutschen Fernsehens gewesen wäre.

Alex und Katrin Schulman sind seit kurzem miteinander verheiratet. Katrin ("Jetzt habe ich auch noch Durchfall.") und Alex waren auf Hochzeitsreise. Am 31.07. veröffentlichte der Bräutigam drei Bilder vom Flitterwochendomizil in Italien und lobte einen Wettbewerb aus. Findet heraus, wo wir sind, wer am schnellsten den richtigen Ort nennt, dem wird meine Braut einen blasen, warum nicht.

Anna Larsson rechnet in Svenska Dagbladet mit der hirnlosen Spassgesellschaft ab, die in Schweden offensichtlich noch vor allem sich selbst feiert und in Deutschland schon seit einigen Jahren wieder out ist.

Die Schulmans gehören zu den selbsternannten Schönen und Reichen, die das Gebiet rund um den Stockholmer Stureplan vor allem nachts bevölkern. Larsson greift die Vergewaltigungsfälle der letzten Wochen rund um den Stureplan auf und setzt sie in einen geistigen Zusammenhang zu den Ergüssen der "wichtigen" Blogger.

Larsson hat Recht. Das von Schulman vermittelte Frauenbild (meine Frau bläst dir einen, wieso nicht) trägt wesentlich zu dem vorherrschenden Frauenbild in einigen Teilen der Gesellschaft bei. Ihre Forderung, dass die Zeitung Aftonbladet, für die Schulman bloggt, ihn entlassen solle, geht allerdings zu weit. Aftonbladet muss selber entscheiden, welchen geistigen Durchfall es seinen "Journalisten" gestattet.

Keine Kommentare: