22. Juli 2007

Ein Sonntag im Juli

Ein Sonntag mitten im Sommer. Mal wieder ein Post auf Deutsch, nachdem ich in den letzten Tagen das eine oder andere auf Schwedisch abgesetzt habe. Was daran liegt, dass ich über innen- und aussenpolitische Dinge geschrieben habe, die meiner Ansicht nach nicht so interessant für deutschsprachige Leser sind.

In Dalarö
, idyllisch im Südosten der Provinz Stockholm an der Ostseeküste gelegen, ist heute Morgen ein Motorboot explodiert, das gerade betankt wurde. Dabei sind mindestens vier Kinder verletzt worden, ein Dreijähriges Mädchen wurde schwer verletzt und flog nach Angaben von Augenzeugen durch die Luft. Die Kleine wurde mit einem Hubschrauber ins Astrid-Lindgren-Krankenhaus gebracht. Die Ursache der Explosion ist noch ungeklärt, die Polizei leitete Ermittlungen wegen grober Fahrlässigkeit ein.

In Södertälje, ebenfalls südlich von Stockholm gelegen, hat die Polizei nun zwei Männer festgenommen, die dribgend verdächtigt werden, am letzten Donnerstag einen 26-Jährigen Mann ermordet zu haben. Nach Angaben der Polizei, die in Schweden immer sehr einsilbig ist, handelt es sich möglicherweise um eine Abrechnung unter Kriminellen, die dem Mord zugrunde lag.

Aber in diesen Wochen häufen sich die Meldungen über Morde und Mordversuche, scheinbar ist der Sommer auch hier eine besonders aktive Zeit. Gestern Abend wurde ein 19-Jähriger im südlichen Stockholm erschossen. Die Polizei ist in diesem Fall so verschwiegen, dass sie nicht einmal bekanntgibt, in welchem Stadtteil, in welchem Vorort die Tat begangen wurde.

Nach wie vor fahndet die Polizei in ganz Schweden nach einem 28-Jährigen Mann, der vor einer guten Woche einen 19-Jährigen Mann in Västerås erstochen hat. In diesem Fall hat die Polizei "rikslarm" ausgelöst, "Reichsalarm", was bedeutet, dass jede Polizeidienststelle alarmiert ist und der Fall Priorität hat. Das 19-Jährige Opfer sollte gerade am Tag seiner Ermordung seine schwangere, ebenfalls 19-Jährige Freundin heiraten. Nach unbestätigten Angaben könnte der Anlass zum Mord entweder eine unbeglichene Schuld der Braut in Höhe von ca. 230 € sein oder Kratzer am Auto des Tatverdächtigen.

Und die gute Nachricht zum Schluss. Immer mehr Schweden kaufen sich Häuser in Thailand. Das Leben dort kostet ca. 1/5 von dem, was man in Schweden aufbringen muss, das Wetter ist schön, die Menschen freundlich und friedlich und die Kriminalität ist niedrig. Da macht es nichts, dass das Land seit einem guten Jahr von einer Militärjunta gesteuert wird. Wahrscheinlich sind deren Generäle auch nett.

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