Kamal Moubadder ist einer von zwei Betreibern einer arabisch-islamischen freien Schule in Järfälla, nördlich von Stockholm. 1992 schrieb Moubadder ein Büchlein mit dem Titel "40 Fragen zum Islam", in dem er sich vorbehaltlos zu den Gesetzen der Sharia bekennt.
Dazu gehört die körperliche Verstümmelung von Dieben, die Todesstrafe für Untreue in der Ehe und vieles mehr.
Moubadder erklärte nun Dagens Nyheter gegenüber, er wolle die Gesetze niht in Schweden einführen, eine Ausnahme gäbe es allerdings: wenn das schwedische Volk in freien Wahlen für die Sharia sei.
Die Al-Mustafa-Schule in Järfälla hat pro Woche zwei Stunden Arabisch und eine Stunde Islam auf dem Stundenplan.
Moubadder, der früher auch Rektor der Schule war, ist nun von einer Privatperson wegen Verstosses gegen die demokratischen Prinzipien des Lehrplans für die schwedische Grundschule angezeigt worden. Er selber sagte, er habe das Buch 1992 geschrieben, distanziert sich aber in keinster Weise von dem einstmals Geschriebenen.
Kvintus hat in dem im Internet veröffentlichten Buch gelesen und macht darauf aufmerksam, dass Moubadder ausführt, dass Demokratie eine Herrschaftsform sei, die vom Volk ausgeht, während Islam eine Herrschaftsform sei, die von Gott ausgehe. Derjenige, der in einer von Gott gesteuerten Gesellschaft regiere, habe immer die Verantwortung Gottes Wille einem eventuell anders gelagerten Mehrheitswillen durchzusetzen. Mit Demokratie hat das wenig zu tun.
Personen wir Moubadder heizen Fremdenfeindlichkeit unter einer breiteren Allgemeinheit in Schweden und nicht nur da weiter an. Aber die Frage, wie man mit Fundamentalisten umgehen soll, von denen es mehr gibt, als viele von uns glauben mögen, stellte sich auch im Alltäglichen, in der Umgebung der Schule in Järfälla etwa. Welche Philosophie wird den Schülern im Arabisch- und Islamunterricht mitgegeben? Ein Bekenntnis zur schwedischen Demokratie oder doch eher ein Plädoyer für Keuschheit, Zucht und Ordnung im Sinne des Schulbetreibers Moubadder? Wo kommen die jungen Menschen in unseren Gesellschaften her, die hier geboren werden, aufwachsen und irgendwann bereit sind, nach Bagdad in den Kampf zu ziehen oder sich mit Sprengstoffgürtel in einer Londoner U-Bahn in die Luft zu jagen, um sofort in den Himmel gebeamt zu werden, wo 99 Jungfrauen auf sie warten? Wo hört demokratische Meinungsfreiheit auf, wo beginnt der Hass? Fragen, auf die kaum jemand eine Antwort hat.
Die schwedische Schulbehörde Skolverket muss sich nun dem Fall annehmen, denn der Lehrplan der Grundschulen in Schweden ist ein Dokument, das für alle Schulen, auch die von Herrn Moubadder verbindlich ist - und nach dem Lehrplan sollen alle Kinder zu toleranten, demokratischen Bürgern erzogen werden und Jungen und Mädchen sind gleichberechtigt und vieles mehr, was Herrn Moubadder möglicherweise nicht in den Kram passt.
12. Juli 2007
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