9. Juli 2007
Trio an der Spitze
Die Damallsvenskan ist in dieser Saison spannender als im Vorjahr. Durch zwei Niederlagen von Meister Umeå war Djurgården bis auf einen Punkt herangekommen.
Am Samstag legte Umeå mit einem 4:0 gegen Linköping vor. Die Zuschauer auf dem Gammliavallen in Umeå sahen dabei ein eigentlich sehr ausgeglichenes Match, in dem der Meister dann innerhalb von nur acht Minuten durch drei Tore alles klar machte. Das klare Ergebnis täuscht über den eigentlichen Spielverlauf, aber kann man solche Spiele für sich entscheiden, dann kann man natürlich auch Meister werden.
Djurgården hatte dann am Sonntag gegen Sunnanå den erwartet schweren Gegner. Das Team aus Skellefteå hatte sich im Pokal gegen die Stockholmerinnen im Elfmeterschiessen durchgesetzt und zuletzt auch Umeå mit 3:2 nach Hause geschickt. Das hieraus resultierende Selbstvertrauen war den Frauen um Nationalverteidigerin Hanna Marklund deutlich anzumerken. Der Führung in der 15. Minute durch Hannas SChwester Mirjam nach schöner Vorarbeit von Lina Johansson lief der Gastgeber eine geschlagene Stunde hinterher. Erspielte sich genügend Torchancen, die beiden besten durch einen Schuss von Dorte Dalum, den die Keeperin über die Querlatte zur Ecke lenkte und Victoria Svensson, die nach einer Hereingabe Zeit zum Kopfball hatte, aber knapp links neben das Tor köpfte. Sunnanå hatte kaum Torchancen, wehrte sich aber dennoch sehr tapfer und verdiente sich, wenn auch glücklich, das Unentschieden. Abstand zu Umeå jetzt drei Punkte. Nach dem Spiel traf ich Djurgårdens norwegische Nationaltorhüterin Bente Nordby und die dänische Nationalverteidigerin Dorte Dalum, die sich beide mit dem Spiel sehr unzufrieden zeigten. Bente hatte bei dem einzigen Ball, der auf ihr Tor kam, keine Chance und Dorte sagte, man hätte insgesamt verkrampft gewirkt, die Torchancen einfach nicht ausgenutzt, die normalerweise rein gehen würden. Am Mittwoch muss Djurgården zu einem schweren Auswärtsspiel nach Linköping, wo zwar Nationalspielerin Jossan Öqvist fehlt, aber auch ohne sie genügend Offensivkraft vorhanden ist, um es Djurgården schwer zu machen. Das ist ein sehr wichtiges Spiel für die Stockholmerinnen.
Svenska Dagbladet spekuliert über eine eventuelle Rückkehr der 37-Jährigen Kicki Bengtsson in die schwedische Nationalelf. Aufgrund der Verletzungen von Josefine Öqvist, die garantiert für die WM ausfällt und Hanna Ljungberg, deren rechtzeitige Genesung noch in den Sternen steht, plagen den schwedischen Coach Personalprobleme vor allem in der Offensive, wo er nun mit Victoria Svensson, Sara Johansson, Lotta Schelin und Therese Lundin "nur" noch vier Spielerinnen hat. Kicki Bengtsson ist auf vielen Positionen einsetzbar und hatte nach der EM 2005 ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt.
Im Nacken sitzt dem Tabellenzweiten nun LdB Malmö FC. Die in rosa spielenden Südschwedinnen fertigten Hammarby erwartungsgemäss mit 4:0 ab, wobei die eingewechselte Emma Stålhammar ihre ersten beiden Tore in dieser Saison schoss. Hammarbys Verteidigerin Annica Svensson, die ich am Samstag beim Spiel AIK - QBIK traf, hatte auf ein 0:0 gehofft, war sich aber der Schwere der Aufgabe durchaus bewusst. Malmö ist einen Punkt hinter Djurgården und Hammarby weiterhin im Abstiegskampf, wo es eigentlich vor der Saison niemand erwartet hatte.
Das Kellerduell bestritten am Samstag AIK und QBIK. Das 0:0 Unentschieden nützt eher den Gastgeberinnen etwas, denn QBIK hätte gewinnen müssen, um die Chancen auf den Klassenerhalt zu verbessern. QBIK machte ein insgesamt gutes Spiel, liess jedoch in der ersten Halbzeit dem Gastgeber die Initiative übernehmen, vor allem die wiedergenesene Laura Kalmari hatte Torchance um Torchance und scheiterte immer wieder an der alles überragenden Maria Yatrakis, die mit mehreren Glanzparaden die Niederlage verhinderte. QBIK fährt zum letzten Spiel vor einer gut dreiwöchigen Pause am Donnerstag nach Sunnanå wo es (siehe oben) sicher alles andere als leicht wird, wo man aber unter keinen Umständen verlieren darf. Auf dem Foto oben Laura Kalmari in Begleitung einer Verteidigerin von QBIK. Jennifer Meier, QBIK:s Stürmerin mit der Rückennummer 23 sagte mir nach dem Match, man hätte gewinnen müssen, aber angesichts der Chancen von AIK müsse man dann leider mit dem Unentschieden zufrieden sein.
Göteborg hätte gewinnen müssen gegen Pia Sundhages ehemaligen Club KIF Örebro, um Anschluss an die Spitze zu halten, aber durch u.a. zwei Tore der hervorragenden Emelia Erixon führte Örebro mit 3:0 in Göteborg, ehe der Gastgaber sich zusammenriss und tatsächlich noch den Ausgleich schaffte.
Immer schlechter sieht es für Aufsteiger Falköping aus, das gegen Bälinge zu Hause sang- und klanglos mit 0:3 verlor. Zweimal traf dabei Bälinges Mittelfeldstar Anne Mäkinen. Zuletzt hatte Bälinge nach einer guten Serie arg enttäuscht und sich im Pokalviertelfinale gegen AIK (ohne Mäkinen) beim 1:4 ordentlich blamiert.
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