Dass Studenten nicht zu den Wohlhabenden der Gesellschaft zählen, ist hinlänglich bekannt. In Deutschland gibt es nach wie vor nur Ausbildungsförderung durch den Staat, wenn die Eltern ein geringes Einkommen aufweisen.
Das ist in Schweden anders, wo der Gesetzgeber der Auffassung ist, das Volljährige eher durch den Staat als durch die Familie unterstützt werden sollen und höhere Ausbildung nicht vom Status der Eltern abhängig sein soll.
Dennoch hat sich die wirtschaftliche Situation vieler Studenten in Schweden in den letzten Jahren drastisch verschlechtert. Die katastrophale Wohnungssituation in den Grosstädten mit sündhaft teuren Preisen für ein Zimmer hat schon dazu geführt, dass Studierende oft bei den Eltern wohnen bleiben, um sich ie Ausbildung leisten zu können.
Nun schlägt die Gewerkschaft SIF Alarm: Aufgrund einer repräsentativen Untersuchung unter 1400 Studenten schreibt die SIF-Vorsitzende Mari-Ann Krantz heute einen Artikel in Dagens Nyheter. Demnach erwägen 25% aller Studierenden irgendwann, das Studium aus ökonomischen Gründen abzubrechen.
Kritiker hatten bei der Reform des Arbeitslosengeldes durch die neue Regierung schon im Vorfeld gewarnt, dass die Änderungen vor allem junge Menschen in unakzeptable Situationen bringen würden. Dis ist nun eingetroffen. Ein Dritetl der Befragten sagte, sie könnten sich unvorhergesehene Ausgaben von 1.000 Kronen schlichtweg nicht leisten.
Die neue Rergierung hat es unmöglich gemacht, dass man nach abgeschlossenem Studium Arbeitslosengeld beantragen kann. Die wirtschaftlichen Sorgen junger Menschen, die einmal die Elite des Landes sein sollen, beeinflussen schon heute Faktoren wie Motivation und Konzentration. Wenn man sich Sorgen um sein täglich Brot machen muss, kann man nicht gleichzeitig kreativ und fleissig sein Studium in der vorgesehenen Zeit beenden, im schlimmsten Fall bricht man es ab, was wiederum denjenigen schadet, deren Eltern nicht mit Schecks und Bargeld aktiv leisten können.
12. Juli 2007
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