Jeder Dritte, der wegen Vergewaltigung in Schweden angeklagt wird, wird freigesprochen. Dies zeigen aktuelle Zahlen, die bei en Staatsanwaltschaften recherchiert worden sind.
Lisbeth Johansson ist Staatsanwältin in Göteborg und konstatiert, dass Vergewaltigung oft ein Verbrechen ist, bei dem lediglich zwei Menschen involviert sind - Täter und Opfer. Insofern sei es schwer, die Tat auch zu beweisen. Die Aussage des Opfers reichst dabei meist allein nicht aus, man benötigt zusätzliche Indizien, die eher dann zu finden sind, wenn die Tat so schnell wie möglich zur Anzeige gebracht wird.
Das ist frustrierend für Frauen, die Opfer von Vergewaltigungen werden und sich mit diesem Wissen überlegen, ob sie die Erniedrigung und Scham, der sie ausgesetzt gewesen sind, anzeigen sollen, wenn die Chancen auf eine Verurteilung des Täters lediglich 2:1 stehen.
Gleichzeitig meldet die Organisation BRÅ (Straftaten vorbeugender Rat), dass die Zahl von Gewalttaten in Schweden drastisch steigt.
Im letzten Jahrzehnt ist der Anstieg bei Vergewaltigungen, Körperverletzungen und Drogendelikten um ungefähr 50% angestiegen. Das ist eine deutliche Aussage an diejenigen, die Schweden noch immer für ein Paradies im Bullerbü-Format halten.
Im ersten Halbjahr 2007 wurden in Schweden 6.300 Sexualdelikte angezeigt, 10% mehr als im Vorjahr, was sicher auch daran liegt, dass Frauen entschlossener als früher Anzeige erstatten.
BRÅ stellt auch fest, dass die Straftaten, die mit Messer begangen werden, in Schweden deutlich ansteigen.
Erst vorgestern Abend wurde in Göteborg ein 45-Jähriger Kioskbesitzer erstochen. Dringend tatverdächtig sind zwei 15 und 17 Jahre alte Jugendliche.
12. Juli 2007
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen