Schulminister Jan Björklund (fp) kündigte an, dass Schüler ab Klasse 1 möglicherweise schon ab dem kommenden Schuljahr im Herbst notenähnliche Beurteilungen bekommen könnten.
Alle drei Lehrergewerkschaften äußerten Kritik an dem Vorschlag. Denn es ist den Gemeinden, die in Schweden Schulträger sind, überlassen, ob und wie sie den Vorschlag umsetzen.
Metta Fjelkner, Vorsitzende der Gewerkschaft Lärarnas riksförbund, ist der Auffassung, dass das problematisch ist, weil der Staat die Ziele vorgibt. Eva-Lis Preisz, Vorsitzende von Lärarförbundet, sagte: "Eltern und Schüler müssen wissen, auf welcher Grundlage die Noten erteilt werden. Wenn alle Noten geben können, wie es ihnen beliebt, wo bleibt dann die Gleichbehandlung? Es muss dieselben Kriterien geben, egal auf welche Schule man geht."
Preisz lehnt Noten ab Klasse 1 auch generell ab und hält dies für zu früh. Stattdessen soll man lieber die individuellen Entwicklungspläne für Schüler weiter entwickeln. "Man kann nicht einfach nur konstatieren, wie ein Schüler steht. Man braucht mehr Hilfe für Schüler, mehr Ressourcen, eine gute Vorschule mit Lehren und Lernen und spezieller Hilfe im Vordergrund für Schüler, die Hilfe brauchen.
Preisz weiter: "Buchstaben und Zahlen reichen nicht aus. Ein Schüler in der ersten Klasse braucht zukunftsgerichtete Hilfe und nicht Beurteilen à la 'Du kannst nicht lesen'.
Den Lehrergewerkschaften gab der Minister lediglich eine Woche Zeit für Stellungnahmen.
In vieler Hinsicht versucht die neue Regierung eher die Menschen zu bekämpfen als die Symptome zu behandeln und auf dieseem Weg Probleme zu lösen. Arbeitslose werden unter enormen Druck gesetzt statt neue Arbeitsplätze zu schaffen. In der Schule will man nun Noten ab Klasse 1 geben, statt den Schulen mehr Geld zu geben, um ausreichend ausgebildetes Personal einzustellen.
Dass Schüler leichter lesen und rechnen lernen, nur weil man 7-Jährigen Noten gibt, ist absurd und ist eine Idee von Politikern und nicht von Pädagogen. Nur im Dialog beider Gruppen kann man aber die Schule verbessern. Dass man den Pädagogen nur eine Woche Zeit für eine Stellungnahme gibt, zeigt aber, dass es Minister Björklund eher darum geht, populistische Entscheidungen zu treffen, die den wahren Problemen nicht abhelfen.
29. Januar 2007
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen