17. Januar 2007

Post aus Tampere

Der heutige Eintrag kommt aus der südfinnischen Stadt Tampere. Mein Flug war eine gute Stunde verspätet, weil am hiesigen Flughafen irgend etwas mit der Radaranlage nicht in Ordnung war. Die Reise mit dem fast leeren Flieger der SAS-Tochter Blue1 war eine Reise von einem Land ins andere, fast aber auch von einer Jahreszeit in eine andere.

Während Stockholm immer noch auf den Winter wartet und um die Mittagszeit rein gar nichts an die kalte Jahreszeit in diesem Winterland erinnert, sah ich schon beim Landeanflug überall Schnee. Am Wochenende finden hier die finnischen Meisterschaften im Skilanglauf statt und Virpi Kuitunen und all die anderen Stars des sich langsam von der Dopingkatastrophe von Lahti erholenden finnischen Teams werden nicht auf einer von Schneekanonen künstlich präparierten Loipe laufen müssen.

Die Architektur finnischer Städte, mit Ausnahme von Helsinki, ähnelt sich sehr. Durch Brände geschädigt und vom Geist der 60er Jahre geprägt, stehen in den finnischen Mittelstädten à la Turku und Jyväskylä, Kuopio und Tampere rechteckige Blocks, die leider wenig Charakteristisches ausstrahlen. Austauschbarkeit. Das soll aber nicht heißen, dass es nicht sehr schöne Plätze geben kann. Tampere hat viele Parks, aber es ist eine alte Industriestadt, das finnische Manchester wird es bisweilen genannt.

Und hier heißt das Zahlungsmittel Euro. Gottlob hatte ich 20 € in der Brieftasche, denn am Flughafen fehlt ein Geldautomat. Knapp 40 Minuten dauerte die Fahrt mit dem Linienbus 61, kostete aber immerhin lediglich 4,30 €.

Als ich ankomme im Zentrum ist es schon dunkel. Wie immer habe ich irgendwas vergessen, einen Gürtel, also hole ich mir einen bei der Warenhauskette Anttila. Mache einen Abstecher in die CD-Abteilung, um zu schauen, ob ich eine CD der finnischen Hardrockband Apulanta (zu Deutsch: Dünger) günstig ergattern kann. Und was spielt man in der Abteilung: Völkerball von Rammstein. Die Finnen sind Rammstein-Fans, das passt zu unserem Geschmack, sagte mir ein Finne.

Morgen schaue ich mir die Stadt auch mal bei Tageslicht an und dann gibt es einen kleinen Tagesbericht hierzu.

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