29. Januar 2007

Copycat: Nach Mord an Tobias zwei weitere Wahnsinnstaten

Das ganze Land reagierte mit Abscheu und Entsetzen auf den Mord an dem 8-Jährigen Tobias in der Nähe von Jönköping. Fast das ganze Land.

Manche regt die sinnlose Wahnsinnstat an, selber gewalttätig zu werden. In Farsta, südlich von Stockholm wurde gestern ein 37-Jähriger Spaziergänger von einem Mann ohne Warnung mit einem Messer in den Bauch gestochen und in Malmö erwischte es gestern Abend eine Frau, die ihren Hund ausführte: Ein Mann stürzte auf sie zu und brachte ihr mit einem Messer schwere Wunden im Bauchbereich bei.

Beide Täter sind noch auf freiem Fuß.

Wie schon berichtet, gerät die Psychiatriereform aus den 90er Jahren erneut in den Fokus der Diskussionen. Man kann nur hoffen, dass endlich einmal auch Konsequenzen gezogen werden.

Nach dem Attentat auf Anna Lindh am 11. September 2003 vergingen keine 24 Stunden bis ein psychisch schwer gestörter Mann in Dalarna ein kleines Mädchen außerhalb ihres Kindergartens tötete.

Einer der Architekten der von vielen Experten für völlig fehlgeschlagen eingestuften Reform war Lindhs Witwer Bo Holmgren, dessen Frau ein gutes Jahrzehnt später selbst Opfer eines Mannes wurde, der psychisch schwer gestört war.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wer sagt, dass das "Psychopathen" sind - offensichtlich weiß man doch noch nichts über die Täter. Dass eine bessere Psychiatrie sinnvoll wäre, kann man sicher sagen, ob es jedoch zu diesen Fällen einen Zusammenhang gibt, oder sie gar verhindert werden könnten, ist reine Spekulation.

Außerdem bin ich immer skeptisch bei Rufen nach mehr Verbrechensbekämpfung, wenn spektakuläre Fälle in den Medien die Tatsache übertünchen, dass die Kriminalstatistik rückläufig ist.

Gruß
Thomas

Rainer hat gesagt…

Noch ist in der Tat nichts über die Täter in Farsta und Malmö bekannt. Allerdings gibt es bislang auch noch keine "Beziehung" zu den Opfern.
Mir ging es jedoch hier nicht um stärkere Einsätze zur Verbrechensbekämpfung, sondern vielmehr darum, dass man den Menschen, um die man sich früher in der Anstaltspsychiatrie gekümmert hat, helfen muss. Man muss ihnen und ihren Angehörigen helfen, bevor sie für sich und andere zur Gefahr werden. Die Diskussion in Schweden wird sicher weiter gehen.